Selbstfürsorge
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Wie du dich aus der Opferrolle befreist!

Findest du dich öfters in der Opferrolle wieder? Kannst du am Ende gar nicht sagen, wie du da rein geraten bist? Fühlst du dich nach solchen Konflikten grottenschlecht? 

Es könnte sein, dass du auf das Dramadreieck hereingefallen bist.

Du kannst hier lesen, wie du das Dramadreieck entlarvst und wie du dich daraus befreien kannst! 

Die Theorie “Dramadreieck” stammt aus Transaktionsanalyse

In diesem Drama gibt es drei Hauptrollen:

Opfer

Gefühle: Angst, Leere
Ausrichtung: ich bin nicht ok – du bist ok
Verhalten: Opferrolle, unterwürfig, kindlich, hilflos, schüchtern, unwissend, etc.
Leitsätze: „Ich komme allein nicht zurecht.”, „Ich kann nichts dafür“
Das Opfer sieht nicht ein, dass es für sich selbst Verantwortung trägt.

Verfolger
(Angreifer, Ankläger)

Gefühle: Ärger, Schuld
Ausrichtung: ich bin ok – du bist nicht ok
Verhalten:  weist zurecht, macht Vorwürfe, kritisiert, klagt an, setzt herab
Leitsatz: Er stellt sich über den Retter und das Opfer

Retter

Gefühle: Frustration, Trauer
Ausrichtung: ich bin ok – du bist nicht ok
Verhalten: rettet, ohne darum gebeten zu werden, tröstet, gibt gute Ratschläge
Leitsatz: „Ich muss den Anderen helfen, weil sie nicht imstande sind sich selbst zu helfen!“

Der Verfolger attackiert das Opfer. Das Opfer nimmt es hin und wird anschließend vom Retter gerettet oder rettet sich selbst.

Das Dramadreieck kann sich auch nur zwischen zwei Personen abspielen, denn zwischen den drei Rollen kann beliebig gewechselt werden.

Verfolger und Retter werten Andere ab, das Opfer sich selbst. Alle drei Rollen sind unecht.

Das unaufgeräumte Zimmer

Mutter und Vater sitzen in der Küche. „Bernhard hat sein Zimmer immer noch nicht aufgeräumt!“, sagt die Mutter traurig zu ihrem Mann. Die Mutter schlüpft in die Opferrolle, das Drama kann beginnen!

Der Vater schlüpft in die Rolle des Verfolgers, er legt seine Zeitung zur Seite. Zielstrebig stampft er ins Wohnzimmer, um den Fernseher auszuschalten und den auf der Couch sitzenden – von nichts ahnenden – 12-Jährigen anzuschreien: „Nie räumst du dein Zimmer auf, hilf deiner Mutter doch einmal!“

Bernhard lässt seinen Kopf hängen und sagt: „Ihr seid so gemein! Immer müsst ihr auf mir rumhacken.“ Somit wird er flugs zum Opfer.

Die Mutter wechselt darauf sofort in die Rolle des Retters: „Muss du Bernhard gleich so anschreien?“

Der Vater ist beleidigt und wechselt in die Opferrolle: „Nichts kann man euch recht machen!“

Am Schluss verwandelt sich Bernhard zum Retter und sagt tröstend zu seinem Vater: „Ach, war doch gar nicht schlimm für mich.“

Das Drama läuft und läuft, es endet immer mit einem schlechten Gefühl für alle.

Dramadreieck in trauter Zweisamkeit

Mein Mann schmiert sich ein Butterbrot. Dabei kleckert er den Küchenschrank voll. Er schlendert tatsächlich wieder in
sein Büro, anstatt die Schweinerei wegzumachen.

Das Drama nimmt seinen Lauf …

Ich stülpe mir die Opferrolle über und verfolge ihn ins Büro: „Immer muss ich deine Sauerei wegputzen, als hätte ich nicht genug zu tun!“

Er hüpft in die Rolle des Verfolgers und sagt: „So viel arbeitest du nun auch wieder nicht.“

Ich lasse das nicht auf mir sitzen und nehme mir auch die Verfolgerrolle. Ich sage: „Ich habe es satt, dir alles hinterherzuräumen! Du denkst immer nur an dich!“

Mein Mann schnappt sich die Opferrolle und kontert: „Was? Vorhin hab ich schon den Geschirrspüler ausgeräumt und den Müll runtergebracht. Nie genügt es dir, was ich im Haushalt mache!“

Ich fühle mich ganz schlecht und stolpere in die Rolle des Retters und sage: „Ja, du hast recht, ich sollte dich mehr unterstützen, du arbeitest ja ohnehin so viel.“

Am Schluss haben wir beide schlechte Gefühle.

Was steckt dahinter?

Dieses Dramadreieck ist uns so nahe, dass wir meist gar nicht bemerken, wenn wir uns darin befinden. Doch es passiert täglich. In der Familie, im Beruf und mit unseren Freunden.

Das Opfer ist die mächtigste Rolle in jedem Drama.

Ein geübtes Opfer kann aus jedem Menschen einen Verfolger oder Retter machen! Sobald das Opfer einen Anderen zum Verfolger abstempelt, ist das Opfer berechtigt, blitzartig die Rollen zu tauschen und Rache zu üben, indem es den Verfolger verfolgt.

Wenn es keine Opferrolle gibt, kann es kein Drama geben.

Das Dramadreieck wird von allen drei Rollen dazu benutzt Verantwortung zu vermeiden, deshalb spielt es keine Rolle, wie sehr du recht hast. Denn so wird sich absolut gar nichts ändern.

Wir wiederholen unser Drama so lange, bis wir uns dessen bewusst werden oder sterben. 

Steig aus dem Drama aus!

Beispiel: Das unaufgeräumte Zimmer

Die Mutter im ersten Beispiel hätte eine Familienkonferenz einberufen können, in welcher jeder seinen Standpunkt klarmachen kann. Anschließend hätten sie eine Lösung finden können, die sich für alle Familienmitglieder gut anfühlt.

Möglichkeiten:

  1. Es ist Bernhards Zimmer, er kann es selbst gestalten. Wenn er möchte, dass gesaugt wird, dann räumt er alle Sachen vom Boden weg. Denn die Mutter will das nicht mehr machen.
  2. Einmal in der Woche räumt Bernhard sein Zimmer auf, die Mutter hilft ihm dabei.
  3. Der Mutter ist es so wichtig, dass das Zimmer aufgeräumt ist, sie beschließt es selbst zu machen. Bernhard ist damit einverstanden. Die Lego-Ecke soll aber nicht aufgeräumt werden, das ist ihm wichtig.
  4. Bernhard bestimmt selbst den Tag in der Woche, an dem er aufräumt.

usw.

Beispiel: Das Butterbrot

Schon ganz am Anfang hätte ich den Einstieg ins Dramadreieck verhindern können. Zum Beispiel hätte ich den Lappen nehmen können und die Butter mit einem Wisch über die Arbeitsfläche verschwinden lassen können.

Oder ich hätte die Verantwortung für meinen Wunsch übernehmen können und zu meinem Mann sagen können: „Kannst du bitte die Butter wegwischen?“

Mein Mann hätte seinerseits auch aus dem Dramadreieck aussteigen können, indem er sagt: „Ach sorry, ich wisch es gleich weg.“ Oder „Du, ich habe gerade so viel zu tun, kannst du es bitte für mich wegwischen?“

Kein Opfer,
kein Drama – keine Verfolger – keine Retter,
keine schlechten Gefühle.

Alles Liebe

Andrea 

Übrigens: 
Wenn du genug vom „Plumpsen in die Opferrrolle“ hast, begleite ich dich gerne auf deinem Weg in die Leichtigkeit.
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Andrea Schiefer

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Kategorie: Selbstfürsorge

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Ich bin eine (meist) glückliche Mama eines Sohnes. Kaffee und Kuchen, die innere Welt der Kinder, sowie THE WORK sind meine Leidenschaften. Mein Herz schlägt für eine gleichwürdige Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Ich mag dabei helfen, dass ihr euch mit eurem kleinen Menschen wieder verbinden könnt!

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