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Das passiert, wenn du deinem Kind auf Augenhöhe begegnest

In der Vergangenheit bekam ich viel Kritik, dass ich meinen Sohn doch zu viel verwöhne und dass er mir ja auf dem Kopf herumtanzt.

  • Wenn ich gerade Zeit habe, bringe ich meinem Herzensglückskind zum Beispiel sein gewünschtes Schleich-Tier aus dem Bad, obwohl er es auch selbst holen könnte.
  • Ich sage zu ihm ein ernst gemeintes „Danke“ wenn er mir im Haushalt hilft. Niemals verlange ich, dass er „Danke“ sagen MUSS, zu keinem.
  • Wenn er vom Spielplatz nicht gleich heim gehen mag, warte ich noch ein bisschen bis er fertig gespielt hat.
  • Als er über die Straße gehen wollte, ohne links und rechts zu schauen, hab ich ihn festgehalten und gefragt, ob er gerade an etwas anderes gedacht hat und deshalb vergessen hat, zu schauen.
  • Wenn er mir hundert Sachen sagt, die ich für ihn machen soll, sage ich „Eines nach dem anderen.“.
  • Er muss seinen Mund nicht abwischen, wenn er sich bekleckert.
  • Wenn er wütend ist, bin ich einfach da, und frage ihn danach, was ihn so wütend bzw. traurig gemacht hat. Und ob ich ihm was gutes tun kann.
  • Ja, es gibt auch viele Momente, an denen ich nicht einfühlsam und fair bin. Ich sage meinem Sohn danach, dass das von mir nicht OK war und dass es mir leid tut.
„Um Himmels willen, was soll bloß aus deinem Kind werden, wenn du ihn so verhätschelst und ihm keine Grenzen setzt?“

Das kann ich dir gerne sagen:

  • Wenn ich ihn bitte, mir zum Beispiel eine Gabel zu bringen, sagt er meistens „Ja, gerne!“
  • Wenn er sich bedankt, spürt man, dass es ein wirklich ernst gemeintes, herzliches  „Danke“ ist. Ich habe ihn mal gefragt warum er sich bedankt. Er sagte „Damit sich der andere freut!“
  • Wenn ich länger mit einer Nachbarin quatsche, wartet er oft so geduldig.
  • Ich hab mal aus Versehen, eine für ihn wichtige Zeichnung weggeworfen. Mein Herzensglückskind hat das gemerkt und zu mir gesagt (nachdem er bitterlich geweint hat): „Mama, hast du nicht daran gedacht, dass die Zeichnung für mich so wichtig ist?“
  • Als ich geflucht und geschimpft habe, weil ich mein Netbook mit Wasser ruiniert hab, hat er mich gefragt: „Mama, was macht dich so grantig. Hilft es dir wenn ich dich ganz fest drücke?“
  • Er wischt sich seinen Vanillejoghurt-Mund ab, weil er es nicht mag, wenn sein Gesicht klebt.
  • Eine Freundin hat ihm letzte Woche tausend Fragen gestellt, ohne seine Antworten abzuwarten, er meinte dazu „Eins nach dem anderen.“
  • Er war sehr wütend, weil ich nicht mit ihm in den Spielzeugladen wollte und hat mich, im Affekt auf den Arm gehauen. Nach seinem Wutanfall hat er mir gesagt, dass Hauen blöd ist und dass es ihm leid tut.

Was wäre wenn

Wie würde er sich wohl verhalten, wenn ich immer im Befehlston mit ihm sprechen würde, wenn ich auf seine Bedürfnisse nur wenig Rücksicht nehmen würde? Wenn ich ihn dauernd ausschimpfen würde oder ihn zwingen würde Dinge zu tun?

Ich denke, unsere Kinder nehmen uns meist zum Vorbild. So, wie wir mit ihnen umgehen, begegnen sie uns Eltern und anderen Menschen!

Kritiken, die mir noch vor einem Jahr dauernd um die Ohren geflogen sind, sind jetzt fast verstummt. Abgesehen davon, dass ich diese Art von Kritik nicht mehr annehme, sehen sie wie rücksichtsvoll und respektvoll sich mein Sohn in vielen Situationen, verhält.

Und wenn er sich mal nicht so verhält, wie es sich die anderen erwarten oder wünschen, denke ich mir „Es wird bestimmt einen Grund geben, warum du dich so verhältst!“. Und dann reden wir miteinander und suchen Lösungen.

Es ist besteht ein riesengroßer Unterschied, zwischen „den Kindern Grenzen setzen“ und „unsere eigenen Grenzen wahren“.

Werdet taub für solche Vorwürfe, denn wenn wir unsere Kinder einfühlsam, rücksichtsvoll und liebevoll behandeln, werden sie sehr wahrscheinlich einfühlsame, rücksichtsvolle und  liebevolle Erwachsene. <3

Alles Liebe

Andrea

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Andrea

Ich bin eine (meist) glückliche Mama eines Sohnes. Kaffee und Kuchen, die innere Welt der Kinder, sowie THE WORK sind meine Leidenschaften. Mein Herz schlägt für eine gleichwürdige Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Ich mag dabei helfen, dass ihr euch mit eurem kleinen Menschen wieder verbinden könnt!

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Andrea Schiefer

    Liebe Jenny!

    Schön dass dir mein Beitrag gefällt 🙂 Ich hoffe du bist auch schon taub für Erziehungstipps 😉 Ich freue mich wenn du meinen Beitrag teilst!

    Liebe Grüße
    Andrea

  2. Jenny Kretz

    Ein wirklich toller Beitrag. Auch ich werde daß oft gefragt. Darf ich diesen Beitrag in unserem Blog Teilen?

  3. Andrea

    Liebe Manuela! Dein Kommentar bring es so schön auf den Punkt, danke! Inzwischen tut mir diese Art von Kritik nicht mehr weh, weil ich mir so sicher bin, dass das unser Weg ist!
    Sonnige Grüße Andrea

  4. kidsaholic

    Liebe Andrea, danke für diesen wundervollen Beitrag!
    Ich merke oft, dass es einfach falsch verstanden wird, wie wir unsere Kinder begleiten. Viele Menschen denken nur schwarz/weiß. Für sie gibt es entweder den autoritären oder antiautoritären Erziehungsstil. Sie sehen nicht, dass es die Möglichkeit gibt seinen persönlichen Werte zu vermitteln und eigenen Grenzen zu wahren und gleichzeitig respektvoll, liebevoll und wertschätzend zu bleiben. Schade!
    herzliche Grüße, Manuela!

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