Wie funktioniert The Work ?
Kennst du das?
Du willst mit deinen Lieben auf Augenhöhe leben. Weil du weißt, dass nur Gleichwürdigkeit eine liebevolle Beziehung zulässt.
- Du weißt ganz genau, wie du mit deinem Partner sprechen willst.
- Du hast ein inneres Bild, wie du auf die Wut deines Kindes reagieren magst.
- Du hast einen genialen Plan, wie du mit der nächsten stressigen Situation umgehen willst.
- Du weißt ganz genau, dass dir dein Kind nicht absichtlich weh tut.
- Du kennst deine Triggerpunkte.
- Du hast hast hart an dir gearbeitet.
… Und trotzdem passiert es dir,
- … dass du in alte Muster verfällst.
- … dass du deinen kleinen Menschen anschreist.
- … dass du wieder in die Opferrolle verfällst.
- … dass du wieder genau so reagierst, wie du es nicht willst.
Dein Verstand hat also bereits kapiert, wie du eine gelungene Beziehung zu deinen Lieben leben kannst.
Dein Gefühl jedoch…
… denkt gar nicht daran, das zu spüren und zu leben. Es fährt stattdessen Achterbahn und lässt dich mit Schmerzen der feinsten Art zurück.
Byron Katie hat unter anderem die Theorie aufgestellt, dass unser Leiden nur aus unseren Gedanken entsteht. Und nicht etwa aus dem, was uns passiert.
Meist erzeugen diese Gedanken unangenehme Körperempfindungen, diese deutet dein Gehirn dann als Angst, Wut, Traurigkeit usw. Und dein Leiden beginnt.
Was ist The Work?
The Work ist ein Prozess, in welchem die leidbringenden Gedanken aufgespürt und in der Folge überprüft werden. Sie werden von allen Seiten beleuchtet. Wobei dein Gefühl miteinbezogen wird.
Um die Wahrheit zu finden. Nicht etwa irgendeine Wahrheit, sondern deine ganz persönliche. Anschließend lässt uns der Gedanke los. Das Leiden endet.
Wie funktioniert unser Gehirn?
Dr. Ann Krispenz ist Psychologin und hat The Work wissenschaftlich untersucht. Ihre Arbeit schätze ich sehr 💓
Ich fasse ihre Erkenntnisse kurz zusammen (Ich stelle alles vereinfacht dar, natürlich ist unser Innenleben komplexer.): Wie funktioniert The Work ?
Alles beginnt mit einer Situation
Das ist entweder eine äußerliche Situation:
Z.B. Dein Partner sagt dir, dass er jetzt Zeit für sich braucht.
oder eine innerliche Situation:
z.B. Der Gedanke “Ich bin eine schlechte Mutter.” taucht auf.
Dein Gehirn bemerkt nun diese Situation und bewertet sie auf 2 Wegen.
Erster Weg:
Erfahrungsbasiertes System
(Limbisches System u.a. Amygdala) Dieses sichert dein biologisches Überleben.
In diesem System gibt es nur gefährlich oder ungefährlich.
Dies ist eine unbewusste Bewertung, welche biologisch oder erlernt ist. Deshalb ist dieses System sehr schnell in seinen Bewertungen.
Doch dass das Gehirn weiß, dass es gefährlich oder ungefährlich ist, reicht verständlicherweise nicht.
Diese wichtigen Infos müssen dem Körper mitgeteilt werden. Unser Gehirn sendet also (über das Nerven- und Hormonsystem) sogenannte somatische Marker. Diese kannst du wahrnehmen, wenn du achtsam bist. Wenn die Situation als gefährlich eingestuft wird, spürst du vielleicht ein Ziehen oder einen Stich im Magen, deine Kehle schnürt sich zu oder deine Schulter-Muskeln werden hart, usw.
Weil diese Körperempfindungen so unangenehm sind, wirst du nun stark oder abgeschwächt mit Kampf, Flucht oder Erstarren reagieren.
Die zuvor genannten Körperempfindungen kannst du ohne weiteres spüren. Das rationale System versucht diese in Worte zu fassen. Im Grunde aber, kann man diese Körperempfindungen gar nicht mit unseren begrenzten Mitteln der Sprache ausdrücken.
Körperempfindungen sind keine Gefühle
Somatische Marker sind Körperempfindungen und keine Gefühle. Wenn ich sage, dass ich Angst habe, ist das bereits eine Deutung von meinen Körperempfindungen (ein starkes Ziehen im Bauch).
In einer anderen Situation, in der ich zum Beispiel mit einer Achterbahn fahre, wird derselbe somatische Marker (das starkes Ziehen im Bauch) vom rationalen System wahrscheinlich als freudige Aufregung bewertet.
Anschließend wird der zweite Weg aktiv, jener führt über …
Das rationale System
(Präfortaler Cortex)
Dieser Weg ist viel langsamer. Hier ist die Logik zuhause. Dieses System bemerkt erst nachdem das erfahrungsbasierte System schon alles geregelt hat, was passiert ist. Dieses System fängt dann an, nach Erklärungen zu suchen.
Mein Beispiel
Mein Herzensglückskind sagt im Befehlston, dass ich ihm Milch bringen soll. Mein erfahrungsbasiertes System sucht in meiner Vergangenheit nach verknüpften Ereignissen. Es spielt mir einen Film ein, in welchem mir mein Mitschüler befiehlt, ihm etwas zu holen. (Oft sind hier mehrere Situation miteinander verknüpft). Ich denke, wir reagieren besonders stark auf verknüpfte Situationen aus unserer Kindheit. Wobei Situationen in unseren ersten Jahren (in welchen das rationale System noch nicht aktiv war) in Körperempfindungen abgespeichert sind.
Diese alte gefährliche Situation (ich erlebte dabei fieses Mobbing) wird über die aktuelle Situation gelegt und somit als gefährlich eingestuft. In der Regel sind wir uns der verknüpften Situation nicht bewusst. Der somatische Marker wird gesetzt. Die Körperempfindung “Enge in meiner Brust” taucht auf.
Das rationale System bemerkt nun den somatischen Marker und fängt nun an, Gründe dafür zu generieren: “Er tut mir weh, weil…”, “Er respektiert mich nicht, weil ….”. Außerdem reagiere ich auf diese, als gefährlich eingestufte Situation, mit Kampf, indem ich mein Kind anfahre.
Zur Info: Wenn du eine traumatische Kindheit hattest, braucht es oft professionelle, psychologische Hilfe. The Work kann jedoch begleitend sehr bereichernd sein. (Es gibt außerdem auch Psychotherapeuten, welche mit The Work arbeiten.)
Recycling von Erlebnissen
Das erfahrungsbasierte System bedient sich also dem Recycling von Situationen. So verbraucht es keine wertvolle Kraft. Und kann außerdem viel schneller reagieren. Das war z.B. in der Steinzeit wichtig um zu überleben.
Weil das erfahrungsbasierte System keine Logik enthält, kann es sein, dass der Film, welcher eingespielt wird, überhaupt nicht zur aktuellen Situation passt. Es vernetzte die Situation vielleicht, weil die Stimmlage des Gegenübers ähnlich war. Oder unser erlebtes Gefühl ähnlich war. Oder uns unser Gegenüber an jemanden aus unserer Vergangenheit erinnert, usw.
Wie funktioniert The Work ?
Das rationale System wird in The Work dazu eingesetzt, das erfahrungsbasierte System zu beobachten. Die Fragen werden gestellt und wir schauen uns an, was das erfahrungsbasierte System erlebt.
Die stressige Situation wird in Gedanken nochmals erlebt, indem wir in der Work beobachten, was passiert, wenn ich denke “Mein Kind denkt, ich bin sein Diener.” Die Bilder aus der Vergangenheit (welche das Gehirn über die aktuelle Situation legt) dürfen sich zeigen. Selbst wenn es nicht bewusst passiert und wir nur die Körperempfindungen spüren. Dadurch macht das erfahrungsbasierte System neue Erfahrungen und vernetzt sich neu. Es wird erfahren, dass in diesem Moment keine Gefahr besteht.
Bei der Frage “Wer wärst du ohne den Gedanken?” werden nochmals neue Erfahrungen gemacht. Ich nehme meine Körperempfindungen ohne Bewertung wahr. Eine neue Realität zeigt sich mir.
Während unser rationales System bei den 4 Fragen nur Beobachter war, darf es bei den Umkehrungen wieder mitmachen. Es kann seine problemlösenden, logischen Eigenschaften einsetzen um Beispiele zu finden.
Eine neue Möglichkeit entsteht
Bei der nächsten ähnlichen Situation hat unser Gehirn nun auch den neu vernetzten Weg zur Verfügung, in welcher die Situation als ungefährlich bewertet wird. Das ist oft das Ende der verkrusteten Einbahn, welche davor als einziger Weg existierte.
Und das ist der Anfang einer liebevollen Beziehung zu dir selbst und natürlich zu deinem Kind!
Ich begleite dich gerne bei deiner Work!
Willst du mehr über The Work wissen?
Alles Liebe
Andrea
Wie funktioniert The Work ?