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Mein Kind muss schwimmen lernen – Ist das wahr?

Schwimm endlich!

Als mein Sohn 4 Jahre alt wurde, mehrten sich die Aufforderungen, meinen Sohn doch zum Schwimmkurs anzumelden. Freunde und Verwandte waren sich einig, dass es wichtig ist, schwimmen von einem Profi zu lernen. Er muss schwimmen lernen.

Mein Sohn war da ganz anderer Meinung. Er blockte jeden Versuch ab. Das Zusehen bei einem Schwimmkurs hatte ein: „Nein, das will ich nicht!“ zum Endresultat.

Ich fand die Kurse auch nicht so prickelnd. Die Kinder sahen gar nicht nach „Wasser-Spaß“ aus, sondern eher nach „Wasser-Anstrengung“. Klar machten sie Spiele, doch es herrschte meist ein Befehlston, den ich gar nicht leiden kann. Auch ein anderer Schwimmkurs sagte weder mir noch meinem Sohn zu.

Wenn mich Dinge sehr beschäftigen, mache ich eine heilsame Work, welche aus 4 Fragen und den Umkehrungen besteht. Hier geht´s zur kompletten Anleitung dieser wunderbaren Methode. 

Meine Work

Glaubenssatz: Mein Herzensglückskind muss schwimmen lernen.

Ist das wahr?

Hm, alles sagen, dass er das lernen muss. Aber wer bestimmt denn das Alter? Wer sagt, dass er es genau jetzt lernen muss? Vielleicht kann er es ja auch ohne Kurs lernen?
Katie würde jetzt sagen: „Es gibt als Antwort nur ein Ja oder ein Nein.“
Ok, dann: „NEIN

Wie reagierst du auf den Gedanken, dass dein Herzensglückskind schwimmen lernen muss?

Ich dränge ihn Schwimmübungen zu machen. Werde ungeduldig, weil er sich weigert. Zweifle an mir, weil ja „alle“ Kinder einen Kurs besuchen. Habe bedenken, dass er es nie lernt.

Ich bin ungeduldig und nerve mein Herzensglückskind. Er blockiert dann total und verliert den Spaß am Wasser. 

Wer wärst du ohne den Gedanken? Stell dir vor, du könntest den Gedanken „Mein Sohn muss schwimmen lernen.“ nicht denken.

Oh, ich würde meinen Sohn im Wasser beobachten und sehen, dass er taucht und mit den Füßen Schwimmbewegungen macht. Ich würde begreifen, dass er ganz natürlich lernt. Und würde mich freuen, dass er keine Angst vor dem Wasser hat. Er sagt immer: „Mama ich muss nicht schwimmen, das Wasser trägt mich doch.“.

Er taucht einige Meter und handelt sich anschließend an mir hoch. Ich würde sehen, dass er schon schwimmt, nämlich unter Wasser.

Würde ihm mehr vertrauen. Würde meine Sohn nicht mehr mit „So musst du es machen.“ nerven. Mit dieser Leichtigkeit könnte ich mit ihm im Wasser Spaß haben.

Drehs um

Ich muss schwimmen lernen.

Hm, damit kann ich nix anfangen. Die nächste Umkehrung:

Mein Sohn muss nicht schwimmen lernen. 

1.  Naja, zumindest in keinem Schwimmkurs. Er hat auch Gehen gelernt ohne einen „Geh-Kurs“ zu absolvieren.
2. Er muss es jetzt nicht lernen, ich bin ja da um auf ihn zu achten. Im Moment ist das mein Job.
3. Er muss nicht beginnen es zu lernen, weil er ja schon längst dabei ist. Er taucht und experimentiert mit Wasser.

Nach dieser Work ging es mir viel besser.  Ich hörte auf, ihm Druck zu machen. Wir genossen unsere Schwimmbadbesuche.

Im Internet fand ich „Rochenkinder“, welcher der Name eines wunderschönen Ansatzes fürs Schwimmen lernen ist. Schwimmen lernt man nicht in ein paar Wochen, es ist viel mehr ein Prozess. Wir können unseren Kindern vertrauen. Wie schön! Genau das entspricht meiner Vorstellung. Die Videos und der Text auf der Webseite entspannten mich zusätzlich. „Leichtigkeit statt Anstrengung“. Das mag ich!

Neue Geschichten …

Eine Woche vor unserem Thermenurlaub suchte mich der bohrende Gedanke „Mein Sohn muss seine Arme benutzen um schwimmen zu lernen.“ heim. Ja, er taucht viele Meter weit. Und doch kann er nicht alleine auftauchen. Er bewegt seine Arme im Wasser nicht, wie soll er da jemals schwimmen lernen?

Meine Work

Glaubenssatz: Mein Sohn muss seine Arme benutzen um schwimmen zu lernen! 

Ist das wahr?

Ja.

Kannst du absolut sicher sein, dass das wahr ist?

Hm, es gibt ja auch Philippe Croizon, diesen Schwimmer ohne Hände und Beine.
Also: Nein.

Wie reagierst du auf den Gedanken?

Ich beginne schon wieder meinen Sohn zu belehren. Wir verlieren unsere Verbindung sowie die Freude am Wasser. Ich mache mir Vorwürfe, dass er bis jetzt keinen Schwimmkurs gemacht hat. Alle Freunde in seinem Alter können schwimmen.

Ich will ihn wieder zu einem Schwimmkurs überreden. Welchen er aber nach wie vor ablehnt. Bin frustriert und genervt. Ich höre auf ihm zu vertrauen. Hab viele Zweifel und fühle mich hilflos und unfähig.

Wer wärst du ohne diesen Gedanken?

Frei 🙂 Ich würde ihm die Zeit lassen, welche er braucht. Würde mich über seine Fortschritte einfach freuen. Ich könnte ihm wieder ganz leicht vertrauen. Würde aufhören Druck zu machen. Höre auf es besser zu wissen, was er braucht.

Er wird ja ohnehin kein Wasser-Sportler. Falls er wirklich nie schwimmen lernt, wird er  trotzdem ein erfülltes Leben leben. Wenn er im Wasser plantscht, könnte ich die Freude in seinen Augen mit meinem Herzen sehen und mich einfach mit ihm mitfreuen. Leichtigkeit kehrt zurück.

Die Umkehrung

Ich muss meine Arme benutzen. 
1. Ja, um ihm zu helfen aufzutauchen.
2. Um zu schwimmen, damit er es sich abschauen kann – wenn er will.
3. Um mich selbst zu umarmen, wenn ich wieder mal zweifle.

Er muss meine Arme benutzen um schwimmen zu lernen.
1. Um wieder auftauchen zu können.
2. Weil er mir vertraut.
1. Um Sicherheit zu erleben, welche er für sein natürliches Lernen braucht.

Er muss seine Arme nicht benutzen um schwimmen zu lernen. 
1. Im Moment ist er anscheinend noch nicht so weit, um über Wasser zu schwimmen.
2. Vielleicht kann er sich irgendwann auch ohne Armbewegungen über Wasser halten.
3. Er kann sich unter Wasser auch ohne Hände fortbewegen.

Er schwimmt!

Eine Woche vor seinem sechsten Geburtstag fuhren wir in eine Therme auf Urlaub. Ich war vollkommen entspannt zum Thema Schwimmen. Wir hatten einfach Spaß. Mein Mann und unser Herzensglückskind alberten rum. Mein Mann ließ sich auf dem Rücken im Wasser treiben, mein Sohn, der gefährliche Unterwasserdinosaurier, sprang auf ihn und riss ihn unter Wasser. Die beiden wiederholten das viele Male. Ich beobachtete das Schauspiel mit lachendem Herzen.

Mein Sohn legte sich dann irgendwann auch aufs Wasser und rief: „Schau Mama, ich hab´s gewusst, das Wasser trägt mich.“ So kam es, dass er sich am nächsten Tag (unter Aufsicht von meinem Mann) vom Beckenrand ins Wasser plumpsen ließ, alleine auftauchte und auf dem Rücken eine ganze Länge im Schwimmbecken schwamm. Und zwar OHNE HÄNDE, nur mit seinen Füßen.

Seitdem schwimmt mein Sohn. Er hat, nach wie vor, null Angst vor dem Wasser. Seit ein paar Tagen probiert er die Schwimmbewegungen mit den Armen und kann sich schon einige Meter brustschwimmend fortbewegen. Doch das Rückenschwimmen liegt ihm mehr, so kann er echt lange Strecken schwimmen. Mit Leichtigkeit.

Willst du auch worken?

Ich liebe „The Work“ von Byron Katie, weil es so viel Leichtigkeit in mein Leben bringt. Falls ihr auch worken wollt oder euch Inspirationen holten wollt, habe ich eine Facebookgruppe gegründet: The Work für Eltern <3 Herzensglückskind

Alles Liebe
Andrea

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Kategorie: The Work

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Ich bin eine (meist) glückliche Mama eines Sohnes. Kaffee und Kuchen, die innere Welt der Kinder, sowie THE WORK sind meine Leidenschaften. Mein Herz schlägt für eine gleichwürdige Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Ich mag dabei helfen, dass ihr euch mit eurem kleinen Menschen wieder verbinden könnt!

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