Es gibt Momente, in denen es mir nicht gut geht. Ich habe mir meinen Sicheren Ort erschaffen. Welcher mir in schwierigen Situationen hilft, wieder zurück zu mir selbst zu kommen.
Ankerübung – Sicherer Ort
Ich liebe das Meer.
Deshalb habe ich mir in meiner Fantasie einen Sicheren Ort gebaut. Es ist ein helles Haus direkt am Meer. Es hat riesige Fenster, welche meist offen sind. Alle Möbel sind weiß, auch der Teppich erstrahlt in dieser Farbe.
In der Mitte des Raumes steht ein weißes kuscheliges Bett. Wenn ich hier liege, kann ich auf das offene Meer sehen. Es ist türkis. Der Himmel ist blitzblau. Kein Wölkchen zeigt sich am Himmel.
Ich sehe auch den einsamen weißen Strand. Das Kommen und Gehen der Wellen bringen mich zurück zu mir selbst. Die Möwen schweben lautlos über den Himmel. Eine warme Brise weht durch das Fenster und streicht über mein Haar.
Das Meer in meinem Kopf ist meine Ruhequelle.
Und sie ist jederzeit abrufbar.
Anker setzen
Als ich mir meinen Sicheren Ort baute, legte ich am Schluss die Hand auf mein Herz. Um einen Anker zu setzen
Jedes Mal wenn ich im Alltag die Hand auf mein Herz lege, entsteht in meinem Kopf der Sichere Ort am Meer.
Mein Körper reagiert sofort darauf. Mein Atem wird tiefer und freier. Mein Gesicht entspannt sich. Meine Schultern werden locker und weich. Ich verliere mich im weiten Meer und kehre gleichzeitig zu mir zurück. Ich muss nichts tun, nur einfach sein.
Sichere Orte für uns beide
Mein Sohn liebt gerade Stofftiere. Sein sichererer Ort ist ein riesiger Haufen von Stofftieren, auf dem er liegt. Natürlich in einem großen Spielzeugladen.
Wir haben unsere sicheren Orte in unserer Fantasie quasi gebaut und uns gegenseitig davon erzählt. Mein Sohn hat die Geste „Hand-aufs-Herz-legen“ ebenfalls mit seinem sicheren Ort verbunden. Meist legt er sich vorher auf den Boden, um besser auf seinem imaginären Stofftierhaufen liegen zu können.
Sobald ich gestresst, ungeduldig oder grantig bin, lege ich meine Hand auf mein Herz und lande sofort bei mir selbst. Oft erinnert mich mein Sohn mit den Worten „Brauchst du das Meer?“ daran.
Wir hatten letztens einen Streit. Mein kleiner Mensch wollte seine Dinosaurier unbedingt (dauerhaft) mitten im Wohnzimmer stehen lassen. Mir ist es wichtig, dass am Boden nichts im Weg steht. Ich begann zu meckern und war in meinem Grantig-sein ganz gefangen. Mein Sohn setzte sich auf den Boden und legte die Hand auf sein Herz.
Mit geschlossenen Augen saß er einfach nur da. Er sah so friedlich aus. Ich folgte seinem Beispiel und setzte mich zu ihm. Nach ein paar Minuten sagte er: „Mama, warst du auch beim schönen Ort?“
Ich erzählte ihm von meinem Meer. Und er beschrieb mir seinen riesigen Stofftierhaufen. Anschließend waren wir beide sehr viel entspannter und auch offener. So konnten wir mit Leichtigkeit eine Lösung finden, welche für uns beide passte.
Ich nutze das Meer in meinem Kopf:
- Wenn ich genervt bin und gerade meinen Sohn anmotzen will.
- Wenn ich vor Wut überschäume und gerade zum Schreien ansetzen will.
- Wenn ich am liebsten weglaufen will, weil mir alles schrecklich erscheint.
- Wenn ich so angespannt bin, dass mir meine Schultern weh tun.
- Wenn mich jemand mit Worten verletzt, dass es mir im Herzen weh tut.
- Wenn ich einfach Sehnsucht nach dem Meer hab.
Nach meinem Besuch vom Sicheren Ort:
- Kann ich meinem Sohn sagen, was ich mir wünsche.
- Kann ich meine Wut nutzen um Klarheit zu bekommen, welches Bedürfnis in mir hungert.
- Kann ich wieder sehen, wie froh ich bin meine Familie zu haben.
- Kann ich meine tiefe Entspannung genießen.
- Kann ich dem anderen sagen, dass mich die Worte verletzt haben und nachfragen, ob er das so gemeint hat.
Bau dir deinen Sicheren Ort!
Magst du dir auch einen Sicheren Ort bauen? Vielleicht magst du den Wald? Oder lieber die Berge? Oder einen wunderschönen See? Es gibt keine Grenzen!
Ich würde mich freuen, wenn du mir in den Kommentaren davon erzählst!
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Alles Liebe
Andrea
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