„Ich kann doch nicht überall Ja sagen, sonst lernt meine Frau nie, mit Enttäuschungen zurechtzukommen.“
„Meine Frau darf heute Abend ihre Lieblingsserie nicht ansehen, sie hat ja den Geschirrspüler nicht eingeräumt, wo kämen wir denn da hin?“
„Nein, ich leihe meiner Frau kein Geld für ein Eis, sie hatte heute schon genug Süßigkeiten! Sie weiß einfach nicht, wann es genug ist.“
„Meine Frau ist heute echt zu zickig, ich muss ihr jetzt Grenzen setzten, sonst lernt sie es ja nie!“
„Abends sperre ich meine Frau ins Schlafzimmer, sie muss endlich lernen alleine einzuschlafen. Wenn sie weint, ist es so hart für mich, aber ich halte durch. Es ist nur zu ihrem Besten.“
„Meine Frau übernachtet nächstes Jahr in einem Hotel, da muss sie alleine schlafen. Damit sie es lernt, darf sie nicht im Ehebett schlafen.“
„Einen Teil der Sachen meiner Frau habe ich weggeworfen, ich will mehr Minimalismus leben.“
„Wenn meine Frau weint, unterbinde ich das sofort. Sie will damit nur erreichen, dass ich nachgebe.“
„Meine Frau bekommt im Bus natürlich keinen eigenen Sitzplatz, das wäre übertrieben.“
„Wenn wir unsere Freunde besuchen, bestimme natürlich ich, wann wir heimgehen. Sie muss lernen, zu gehorchen.“
„Wenn du deine Frau zu oft Entscheidungen treffen lässt, wird sie dir bald am Kopf herumtanzen. Du wirst noch an meine Worte denken.“
„Wenn meine Frau etwas kaputt macht, dann schimpfe ich ordentlich mit ihr. Nur so lernt sie besser aufzupassen!“
Ich beschenke meine Frau natürlich nur zu Weihnachten und zum Geburtstag, sonst lernt sie Geld nie schätzen.“
„Meiner Frau zur Strafe einen Klaps auf den Po zu verpassen, finde ich vollkommen in Ordnung.“
Sexismus
Du denkst jetzt sicher „Was für ein Arschloch! Diese Frau muss den Typen sofort verlassen! Das ist doch emotionaler Missbrauch.“
Dieser Sexismus (=in unserem Fall: Männer sind mehr wert als Frauen) war früher für viele vollkommen normal. Nur wenige haben gemerkt, dass Frauen genauso viel wert sind wie Männer. Sogar im Gesetzbuch stand das, man durfte Frauen z. B. schlagen usw.
1949 stand Folgendes im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland:
Eine Ehefrau musste ihrem Mann jederzeit sexuell zur Verfügung stehen. Wenn er sie und die Kinder misshandelte, galt das als Privatsache. Verheiratete Frauen durften nur dann arbeiten gehen, wenn der Mann es ihnen erlaubte.
Erst seit 20 Jahren gilt eheliche Vergewaltigung als strafbar!
Adultismus
Adultismus (Diskriminierung jüngerer Menschen allein aufgrund ihres Alters – kurz gesagt: Erwachsene sind mehr wert als Kinder) wird – im Gegensatz zu Sexismus – von vielen leider immer noch als ganz normal empfunden.
Babys durften früher ohne Narkose operiert werden. Kinder durften verprügelt werden. In vielen Ländern ist das heute noch so. Usw.
Du meinst, heutzutage sind wir viel weiter?
Naja, viele reden sich auch heute noch ein, dass Kinder durch das Einwirken von Erwachsenen zu guten Menschen gemacht werden müssen.
„Jesper Juul ist der Meinung, dass Kinder vollwertige Menschen sind, die nicht erst durch Anweisungen, Verbote und Strafen geformt werden müssen. Das traditionelle Bild vom Kind als eines primitiven, dissozialen oder halbwilden Wesens, das durch geeignete Erziehungsmaßnahmen erst zum Menschen gemacht werden muss, lehnt er ab:
„Kinder werden mit allen sozialen und menschlichen Eigenschaften geboren. Um diese weiterzuentwickeln, brauchen sie nichts als die Gegenwart von Erwachsenen, die sich menschlich und sozial verhalten. Jede Methode ist nicht nur überflüssig, sondern kontraproduktiv, weil sie die Kinder für ihre Nächsten zu Objekten macht.“[-“
(Quelle: Wikipedia)
Viele Erwachsenen stellen sich über die Kinder und meinen, dass sie sie formen müssen
Das ist meiner Meinung nach, vollkommene Selbstüberschätzung.
Vielmehr lernen Kinder, indem wir einfach mit ihnen leben. Sie brauchen keinen, der sie alleine in ein Zimmer legt, damit sie schlafen lernen. Sie schlafen ein, wenn sie sich sicher und geborgen fühlen. Wenn sie so weit sind alleine zu schlafen, werden wir es merken. Das bedarf keiner Übung!
Dankbarkeit entsteht nicht durch das Zwingen vom Danke-sagen! So zerstören wir die wahre Dankbarkeit, die nicht im Mund, sondern im Herzen (ganz von selbst) entsteht.
Kein Kind braucht Strafen, um fürs Leben zu lernen. Wir zerstören damit ihre Integrität, was den Kindern später viele psychische Probleme beschert.
Empathie wird nicht durch das Zwingen vom Entschuldigung-sagen gelernt! Wenn Kindern von uns empathisch begleitet werden, wächst Empathie von selbst.
Ehrlichkeit wird nicht durch Strafen gelernt. Sondern durch ihr Vertrauen zu uns. Dieses müssen wir uns erst verdienen!
Freundlichkeit entsteht nicht dadurch, dass wir es (unfreundlicher Weise) von Kindern verlangen. Sondern, indem sie es sich von uns abschauen! Wie freundlich sind wir zu unseren Mitmenschen? Das ist entscheidend!
Jede Methode, in welcher der Satz „Das Kind muss lernen.“ mitschwingt, können wir getrost das Klo runterspülen.
WIR sind es, die lernen müssen, dass Kindern NICHT geformt werden müssen, damit sie lebensfähig werden.
Alles, was unsere Kinder brauchen, ist bereits in ihnen angelegt.
Durch Dressieren (also, man tut was, damit das Kind es lernt) ruinieren wir den natürlichen Lernprozess lediglich.
Lösungen zu finden ist viel lebens-dienlicher als Gehorsam!
Viele denken, dass sie die natürlichen Konsequenzen (Wenn es regnet, wird man nass.) mit ausgedachten Konsequenzen (Wenn du ohne Regenjacke rausgehst, darfst du kein Eis haben.) verstärken müssen, damit die „dummen“ Kinder das lernen. Die Erwachsenen meinen, sie sind klüger als das Leben. Wie einfältig!
Ja, wir Erwachsenen haben mehr Lebenserfahrung, was uns aber noch lange nicht das Recht gibt unsere Macht zu missbrauchen.
Wir können mit unserer Lebenserfahrung, was viel Besseres anstellen, nämlich unser Kind unterstützten und mit ihm gemeinsam Lösungen finden.
Gehen wir davon aus, unser Kind will ohne Regenjacke raus – obwohl es in Strömen regnet.
Welches Bedürfnis will sich der kleine Mensch damit erfüllen?
- Ah, du bist neugierig, wie sich der Regen auf der Haut anfühlt?
- Du willst dich in den Regen stellen und sehen, was passiert?
- Du bist gekränkt, weil ich bestimmen will, was du anziehst?
Was sind die Lösungsmöglichkeiten?
- Magst du lieber einen Schirm nehmen?
- Du hast es so eilig zu deinem Freund zu kommen und willst die Zeit nicht mit Jacke anziehen verschwenden? Komm, wir ziehen sie beim Gehen an!
- Wenn du willst, können wir mit dem Auto fahren, dann brauchst du keine Regenjacke anziehen.
- Magst du darauf achten, wann dir kalt wird, dann trocknen wir dich ab.
Anders als beim Laissez-faire-Stil behalte ich als Erwachsene stets die Verantwortung! Jedoch ohne meine Macht zu missbrauchen.
Achtung: Adultismus ist leise
Mein Herzensglückskind, meine Schwester und ich waren unlängst im Bus unterwegs. Es waren lediglich 2 Plätze frei. Mein Sohn setzte sich auf einen davon und meine Schwester auf den anderen. Ich fragte meinen Sohn, ob er auf meinem Schoß sitzen will. Er wollte das nicht. Für mich war das O.K., doch aus der hintersten Reihe rief eine aufgebrachte ältere Dame: „Das ist doch übertrieben, dass das Kind einen eigenen Sitzplatz hat! Was ist das nur für eine Welt?“
Stellen wir uns vor, anstelle von meinem Sohn wäre meine Schwester gewesen. Ich hätte sie gefragt, ob sie vielleicht auf meinem Schoß sitzen mag. Und sie hätte das abgelehnt. Keinen einzigen Menschen hätte das aufgeregt. Aber weil mein Sohn NUR ein Kind ist, ist es vielen ein Dorn im Auge, wenn er einen eigenen Sitzplatz hat.
Jetzt sagen vielleicht einige, dass das Kind ja weniger oder nichts zahlt. Doch bei einem Menschen, der wegen irgendeinem Rabatt nur die Hälfte zahlen muss, würde ihm auch keiner den Sitzplatz ankreiden, oder?
Kinder sind vollkommen abhängig
Die Beispielsätze ganz oben, werden tagtäglich vielen Kindern in die Seelen gerammt.
Und die Frau im Beispiel ist noch viel besser dran als Kinder. Weil die kleinen Menschen in wirklich jeder erdenklichen Weise von ihren Bezugspersonen abhängig sind. (Auch wenn sich die Eltern hilflos fühlen).
Kinder können sich nicht von ihren Eltern scheiden lassen, wenn ihnen weh getan wird. Sie können nicht zu einer guten Freundin oder einem Freund flüchten und sich den Schmerz von der Seele reden.
Denn sie sind physisch, finanziell, sozial und psychisch vollkommen abhängig von uns. Wenn wir uns nicht um sie kümmern, sterben sie. Die Kleineren auf jeden Fall.
Unsere kleinen Menschen glauben sogar alles, was wir über sie sagen. Sie identifizieren sich mit den Gedanken der Erwachsenen. Sie denken, sie müssten so sein, wie wir sie haben wollen. Unsere Kinder wollen um jeden Preis unsere „Liebe“. Im schlimmsten Fall verlieren sie komplett den Kontakt zu sich selbst.
Immer wenn du dein Kind bestrafen willst oder gehorsam verlangst, denk daran:
Dein Kind hat nur dich. Würdest du deinen Partner auch so behandeln?
Bitte behandle dein Kind wie einen richtigen Menschen!
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Jesper Juuls Faustregel: Wenn Sie eine Methode für Ihr Kind in Erwägung ziehen, sollten Sie zuerst darüber nachdenken, ob Sie diese auch bei Ihren besten Freunden anwenden würden. Wenn die Antwort ein „Nein“ ist, dann ist es wahrscheinlich auch eine schlechte Idee, diese Methode bei einem Kind einzusetzen. Es sei denn, Sie gehören zu dem Teil der Erwachsenen, die noch nicht erkannt haben, dass Kinder echte Menschen sind.“
(Jesper Juul, 20.9.2014) “
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Alles Liebe
Andrea
Steckst du auch in den Glaubenssätzen vom blöden Adultismus fest?
Danke für diesen wertvollen augenöffnenden Beitrag!
Liebe Alina,
danke für deine Fragen!
Ich denke, mit der Haltung „Das Zähneputzen muss jetzt sein!“ fallen wir in eine Subjekt-Objekt Haltung. Wir behandeln unseren kleinen Menschen wie ein Objekt, das geformt werden muss. Es soll gehorchen.
Wenn ich davon Abstand nehme, bleibt mir nur noch „in Beziehung mit dem Kind treten“. Ich komme nicht darum rum mich zu zeigen. Dann darf ich mich verletzlich zeigen. Ich darf mir meine eigenen Ängste ansehen. Mich informieren. Mir liebevoll meine Gefühle und Gedanken ansehen.
Ich spreche von mir, anstatt Befehle rauszuschmeißen. „Mir ist es so wichtig, dass deine Zähne gesund bleiben…“
Und wenn ich mein Kind wie einen Menschen behandle, werde ich neugierig auf die innere Welt meines Kindes. Ich besuche also die innere Welt meines Kindes.
1. „Ich sehe, du magst deine Zähne nicht putzen. Was könnte dahinter stecken?“
Ich schaue genau hin. Wieso fällt es dem kleinen Menschen so schwer?
3 „Lass uns einen Weg finden, damit dir das leichter fällt.“
Meine innere Welt > Die innere Welt des Kindes > Lösungen finden
Ich habe hier ausführlich über das Zäheputzen geschrieben: https://herzensglueckskind.com/2019/01/31/mein-kind-will-nicht-zaehneputzen/
Es geht mir also nicht darum die Verantwortung über mein Kind zu vernachlässigen, sondern auf Augenhöhe zu verhandeln.
Wenn mein 4-Jähriges Kind einen Film für 12 J. schauen will, würde ich den Film nicht schauen lassen und die Trauer und Wut meines Kindes begleiten. Wenn mein Kind 10 Jahre ist, würde ich mir den Film selbst alleine ansehen und abschätzen, was dieser Film mit meinem Kind macht und dann entscheiden. Wenn ein „Nein“ rauskommt, würde ich meinem 10-Jährigen sagen, wieso ich nicht will, dass es den Film schaut. Und mir anhören, wieso es den Film sehen mag.
Das Thema „Entschuldigen“ scheint mir ein Dauerbrenner zu sein. Wenn mein Kind 3 Jahre alt ist, kann es den Perspektivenwechsel entwicklungsbedingt gar nicht vollziehen. Das heißt, es kann nicht wahrnehmen, dass wenn ihm in diesem Moment nichts weh tut, jemandem anderen was weh tut. Es kann seine Perspektive also nicht verlassen. Das Kind zu einer Entschuldigung zu nötigen, ist meiner Meinung nach unsinnig. Man hört im Kindergarten dann die Kinder leere Worthülsen sagen „Entschuldigung“. Doch das Gefühl dazu haben sie nicht. Wir können dem Kind das Gefühl des Bedauerns NICHT lernen. Wir verzögern dies lediglich mit unserem Drängen nach einer Entschuldigung. Abgesehen davon lernen Kinder das meiste übers Vorbild und nicht durch unsere Worte.
Es ist wie beim „Danke“ sagen. Hier habe ich darüber geschrieben: https://herzensglueckskind.com/2017/03/27/da-sagt-man-danke/
Wenn mein 7-Jähriges Kind es nicht schafft sich zu entschuldigen, würde ich es auch nicht zwingen. Ich würde hinschauen. Was hindert mein Kind daran sich zu entschuldigen? Hat es Angst, dass es dann real wird, dass es jemanden weh getan hat? Fühlt es sich nicht gesehen?, vielleicht hat ihm das andere Kind davor weh getan (und keiner hat das bemerkt?). Bekommt es von den Bezugspersonen das Gefühl, dass es weggestoßen wird, wenn es einen Fehler macht? Hat es keine Vorbilder?, entschuldigen sich die Elten vielleicht nicht authentisch? usw.
Ich hoffe ich konnte deine Fragen beantworten.
Liebste Grüße
Andrea
Hallo an alle :),
Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Adultismus und tue mich bei einigen Dingen, Aussagen und/oder Begebenheiten ziemlich schwer.
Wie ist das denn zum Beispiel, wenn das Kind keine Zähne putzen möchte? Wenn das ins Bett gehen (Zeit) nicht freiwillig passiert?
Wenn das Kind jetzt unbedingt den Film ab 12 schauen möchte, obwohl es gerade erst 4 ist? Muss man nicht doch manchmal klare Grenzen ziehen und sagen: „Die Zähne müssen geputzt werden. Basta.“ ? Ich meine natürlich versuche ich vorher den Sinn zu erklären, vlt Kompromisse zu finden (ich putze hinterher, du darfst vorputzen). Aber was mache ich, wenn das alles keine Früchte trägt?
Andere Sache finde ich auch wichtig, dass ein Kind sich z.B. bei einem anderen Kind entschuldigt, wenn es dieses gehauen hat. Dann gehe ich auch hin und sage „guck mal, du hast xy verletzt, er/sie weint jetzt. Es hat ihm bestimmt doll wehgetan, dass du ihn/sie gehauen hast. Was machst du denn jetzt, um dich zu entschuldigen?“ oder eben auch „da musst du dich jetzt aber entschuldigen.“
Danke für dein Feedback.
Ich denke es kommen immer mehr Menschen zum Schluss dass kleine Menschen gleichwertig wie die Großen sind <3
Toller Text!
Wenn alle Menschen so denken würden, sähe die Welt viel besser aus.
Bin ebenfalls Mami einer kleinen Tochter (1,5) und erwarte in paar Wochen noch Nachwuchs.
Kann mich Kathrin in vielen Sachen anschließen. Auch wenn Ihr Kommentar nun bereits eine Weile her ist!
Der Beitrag ist echt super und es sollte jedem Bewusst sein, dass auch ein Kind Rechte und Bedürfnisse hat und es ist die Aufgabe der Eltern den Kindern als gutes Beispiel voranzugehen!
Ich empfinde es als eine Selbstverständlichkeit, dass man „Danke“ und „Bitte“ sagt auch zu Hause untereinander und sich auch für etwas Entschuldigt, was gerade nicht in Ordnung war…es sollte jeden Tag den Kindern vorgelebt werden denn nur so lernen die es auch und nicht in dem ich meinem Kind ein „Danke“ oder „Bitte“ aufzwinge und selber nicht in der Lage bin es zu gebrauchen. Ein Kind lernt aus seiner Umgebung ohne das ich es ihm großartig beibringen muss…
Meine Tochter wusste bereits sehr früh, dass die volle Windel oder anderer Müll in die Mülltonne gehört und nicht weil ich die dazu gezwungen habe den Müll wegzuschmeißen sondern ich es ihr auch so vorlebe. Sie ist sogar ganz stolz wenn Sie es
Selber machen kann und rennt ohne
Aufforderung zur Mülltonne.
Daher passt der Zitat von Kathrin in dem Zusammenhang total super!
Hallo 🙂
Natürlich trage ich die Verantwortung für meinen kleinen Menschen. Ich halte ihn zurück wenn er über die befahrene Straße gehen will. Ich halte seine Hand wenn er auf den heißen Herd greifen will. Bei den Minusgraden und der Jacke, begleite ich eher und nehme die Jacke mit, wenn es sie nicht gleich anziehen mag.
Mir geht es im Text darum, dass Kinder wie Menschen behandelt werden. Und wenn mein Mann gedankenverloren über die Straße laufen will, halte ich ihn auch auf.
Ich kann jetzt nicht sehen, was du mir mit deinen Worten sagen magst. Kannst du es mir nochmals erklären, bitte?
Liebe Grüße
Andrea
Ich bin Mama von 2 Kindern unter 2 und versuche sie beide als würdige Mitmenschen zu sehen. Es gibt Situationen da finde ich muss der Erwachsene mit seiner Lebens Erfahrung die den Kindern näher bringen auch wenn die etwas anderes sich vorstellen. Zum Beispiel, Eine heiße Herd Platte muss nicht angefasst werden. Oder bei minus Graden ohne Jacke etc ist auch nicht etwas das erlaubt wird. Da wissen Erwachsene nun mal etwas das Kindern beigebracht werden muss. Es kommt dann darauf an wie dies gemacht wird, nicht das Kindern Grenzen gezeigt bekommen.
Hey 🙂
Ich denke es ist keine Sache des „Könnens“ sondern die Entscheidung für eine Haltung.
Stell dir vor, wenn jemand von dir denkt, dass du ein A***** bist. Wie wäre deine Beziehung zu ihm?
Alles was Menschen tun, tun sie um sich ein Bedürfnis zu erfüllen Nein, jemandem anderen weh zu tun oder jemanden zu kränken ist kein Bedürfnis.
Ich empfehle dir von Herzen, wie ein liebevoller Detektiv zu denken.
Welches Bedürfnis will sich mein Kind mit seinem Verhalten erfüllen?“
Wie kann ich ihm helfen das Bedürfnis zu erfüllen?
Und was sind meine Anteile am Konflikt mit meinen Kindern?
Ich denke es ist so bereichernd wenn wir weggehen davon, das Kind formen zu wollen hin zu einer authentischen Beziehung zum Kind.
Es erfordert Mut, sich und seine Verletzlichkeit zu zeigen. Und ja, das ist eine Entscheidung die nur du für dich treffen kannst.
Deine Kinder können nichts tun um die Atmosphäre in der Familie zu ändern. Sie sind uns Erwachsenen ausgeliefert. Weil wir ihnen in jeder Hinsicht überlegen sind.
Liebste Grüße
Andrea
Ach Gott würde ich gerne das Leben mit meinen Kindern! Ich sehne mich danach einen einigermaßen entspannten Tagesablauf zu haben und es ist nicht so dass ich Angst vor dem nächsten Tag habe, aber ich bin am Abend wieder enttäuscht von mir es nicht geschafft zu haben. Aber ich weiß einfach nicht wie ich das rüber bringen soll dass meine Kinder meinen Empfehlungen folgen ! Sie „hören erst wenn ich schreie sonst ignorieren Sie mich! Der größere (6) ist einfach oft ein Arschloch! Ich weiß das alles wie es sein sollte und würde dies gerne leben, aber das geht leider nicht mit meinen Kindern.
Ich selbst bin stolze Mama von zwei wundervollen Jungs.
Das ist ein sehr schöner Beitrag!
Ich muss gestehen, dass ich mich nicht mit allen genannten ‚Ideen‘ zu 100 Prozent identifizieren kann, jedoch hoffe ich sehr es zu schaffen mehr davon in meinen Alltag einfließen zu lassen!
Oft ist es der eigene Stress oder die Bequemlichkeit, die einen zu sehr über seine kleinen, vollwertigen Mitmenschen hinwegsehen lässt – davon versuche ich mich immer mehr zu befreien und darauf zu vertrauen, dass unsere wundervollen Kinder eben tatsächlich alles an Eigenschaften mitbringen, die sie für ein gutes Leben in der Gemeinschaft brauchen.
An dieser Stelle noch folgendes Zitat, welches ich mir immer wieder gerne ins Bewusstsein rufe:
‚Erziehung ist Beispiel und Liebe. Sonst nichts!‘