Selbstfürsorge

Deine Glaubenssätze verletzen dein Kind!

 

Was sind überhaupt Glaubenssätze?

Ein Glaubenssatz ist ein Gedanke, den man glaubt, unabhängig davon, ob er wahr ist. Es ist eine Annahme, eine Überzeugung oder eine Lebensregel. Aber nichts, was wir wissen und mit Fakten belegen können. Es ist etwas, das wir glauben und mit Erfahrungen und Interpretationen versuchen zu bestätigen. Dieser kleine Glaubenssatz sagt, wie du dich, die anderen und die Welt siehst.

  • Es gibt Glaubenssätze die eine „Wenn, dann“-Regel enthalten. (Wenn ich auf mich schaue, bin ich ein schrecklicher Egoist.). 
  • Glaubenssätze können auch eine Erlaubnis, Verbote und Einschränkungen umfassen (Du darfst/musst/kannst nicht …). 
  • Diese Glaubenssätze sind stark verallgemeinernd und klingen wie absolute Wahrheiten („Es war schon immer so, dass …“, „Jeder weiß, dass …“, „So ist es eben!“)   

Durch mehrere negative oder positive Erfahrungen zu einer bestimmten Situation, können Glaubenssätze entstehen, aber auch durch Beeinflussungen z.B. von politischen oder religiösen Richtungen. Glaubenssätze, welche in der Kindheit entstanden, sind wahrscheinlich die schwerwiegendsten, weil sie durch wichtige Bezugspersonen geprägt wurden. 

Oft folgen auf den Ursprungsglaubenssatz weitere Glaubenssätze und bilden ein ganzes Glaubenssystem. 

Nicht nur uns bringen einschränkende Glaubenssätze viel Leid, sondern auch unseren Kindern. Wenn wir versäumen unsere Glaubenssätze zu hinterfragen, geben wir ihn an unsere Kleinen weiter oder erschaffen neue einschränkende Gedanken in ihnen. 

Natürlich gibt es auch unterstützende Glaubenssätze. Hier soll es jedoch um die einschränkenden gehen. 

Sehen wir uns ein paar geläufige Glaubenssätze an die negativ auf dich wirken:

Glaubenssatz: Nur wenn ich was leiste, werde ich geliebt. 

Du kümmerst dich hingebungsvoll um deine Familie. Alles würdest du für sie geben. Und genau das tust du auch… und vergisst dich selbst dabei völlig. Ein „Nein“ gibt es für dich nicht. Nicht einmal der Nachbarin kannst du einen Wunsch abschlagen. Oft fühlst du dich ausgenutzt. Du machst so viel für die andern und bekommst viel zu wenig zurück. Was ist es denn, das du durch deine Taten erreichen willst? Wieso kannst du nicht „Nein“ zum anderen und „Ja“ zu dir selbst sagen. Dies könnte daran liegen, dass du tief in dir glaubst, dass du nur geliebt wirst, wenn du was leistest. Oder wenn du hilfreich für andere bist. 

Erst die Bedürfnisse der anderen erfüllen und dann erst die eigenen. In Wirklichkeit scheint aber die Opferrolle durch jede deiner Taten durch und die anderen fühlen sich vielleicht schuldig. 

Ich habe heute alle deine Sachen im Büro zusammengeräumt, es war so viel Arbeit.“ rufe ich meinem Mann entgegen, der noch nicht mal die Haustüre geschlossen hat. Er sieht mich irritiert an. „Ich hatte keine Zeit die Akten zu ordnen, du hättest es ja nicht machen müssen.“ Traurig und enttäuscht schaue ich ihn an und trotte ins Wohnzimmer, um mich der Küche zu widmen. So viel Mühe habe ich mir gegeben und er freut sich nicht mal. Dabei habe ich extra meine Freundin versetzt, um sein Büro aufzuräumen. Und jetzt kriege ich nicht mal einen Dank (Liebe) dafür. 

Nö, wir kriegen dann keine Liebe. Denn der andere fühlt wahrscheinlich Schuld und Scham. Man spürt, dass eine Gegenleistung gefordert wird. Weil will schon auf Befehl lieben? Der andere kann deine „Geschenke“ nicht genießen. Abgesehen davon, wäre es ohnehin keine Liebe, sondern ein Tauschgeschäft.

Ganz besonders Kinder leiden an dieser Zweideutigkeit. Einerseits macht Mama was für mich und andererseits spürt es sich nicht gut an. Die unterschwellige Opferrolle vom Erwachsenen erzeugt oft Schuldgefühle im Kind. 

Der tragische Gedanke, der oft darunter liegt, ist: „Nur wegen meiner selbst, kann mich keiner lieben.“ Vielleicht haben dir deine Eltern ihre Liebe nur gezeigt, wenn du gut in der Schule warst oder anderweitig ihre Erwartungen erfüllt hast. So hast du nie erfahren, dass du liebenswert bist, ohne was dafür tun zu müssen. 

Wenn du Eltern gehabt hättest, die tonnenwiese Selbstliebe in sich haben, hätten sie dich für dich selbst geliebt. Und du wärst nie auf die Idee gekommen, Leistung gegen Liebe zu tauschen. Kannst du das spüren? So wie dich deine Eltern behandelt haben, hat nichts mit dir und deinem Wert zu tun!

Genau wie deine Eltern diesen Unsinn an dich weitergegeben haben, gibst du ihn unbewusst an dein Kind weiter. Dein Kind schaut es sich von dir ab, dass es viel tun muss, um Anerkennung und Liebe zu erhalten. Es sieht außerdem, dass man sich nicht um sich selbst kümmern darf.

Break the Cycle

Sprich mit dir selbst

Ich lade dich ein, sanft den folgenden Fragen nachzugehen: 

  • Wie fühlt es sich an, wenn du nichts leisten musst? 
  • Ist es wahr, dass dich keiner für dich selbst liebt? Was ist dein Beweis? 
  • Welchen Gewinn, bringt dir der Gedanke, dass du was leisten musst, um geliebt zu werden? 
  • Wie wäre es, wenn du den Gedanken „“Ich muss was leisten, um geliebt zu werden.“ plötzlich nicht mehr denken könntest? 

Lass dich auf diese Gehirnakrobatik ein und erlebe dich neu!

Wenn du diesen Glaubenssatz in dir auflöst, würde dein Kind vielleicht erleben, dass es liebenswert ist, ohne etwas dafür tun zu müssen. 

 

Glaubenssatz: Ich bin nicht wichtig.  

Wenn Diskussionen laufen, hältst du dich im Hintergrund. Wenn es um deine Wünsche geht, bist du still. Du gibst stets den anderen den Vortritt. Deine Wünsche und Bedürfnisse sind dir nicht so wichtig. 

Während beim Glaubenssatz „Ich muss was leisten, um geliebt zu werden.“ durch Tatkraft scheinbar etwas erreicht werden kann, fühlt sich der Glaubenssatz „Ich bin nicht wichtig.“ hilflos und ohnmächtig an. Wir können nichts machen, um gesehen bzw. geliebt zu werden, wir sind unwichtig. Oft läuft der Gedanke „Ich gehöre nicht dazu.“ parallel mit. 

Deine Eltern haben deine Wünsche und Bedürfnisse vielleicht nicht gesehen oder sehen wollen, weil sie mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt waren. Sie haben bestimmt ihr Bestes gegeben, das tut jeder Mensch. Und doch ist so essenziell, dass Kinder das Gefühl haben, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse wichtig sind. Dass sie selbst wichtig für ihre Bezugspersonen sind. 

Mein Sohn will unbedingt Monopoly spielen, ich dagegen mag das Spiel nicht. Das Spiel Activity würde mein Herz dagegen erfreuen. Weil ich aber den Gedanken habe, dass ich nicht wichtig bin, sage ich nicht, dass ich lieber was anderes spielen mag. Doch wie erlebt mein kleiner Mensch dies? Kann er dieses Spiel genießen? „Mama, ich habe keine Lust mehr.“, sagt er nach einer zähen halben Stunde. Wie wäre der Tag gelaufen, wenn ich gesagt hätte, was ich will und was nicht? Vielleicht wäre mein Sohn enttäuscht gewesen. Dennoch hätte er sich eine lustlose halbe Stunde erspart und an meinem Beispiel gelernt, dass man für sich einstehen darf.

Wenn dein Kind tagtäglich mitbekommt, dass du nicht für dich einstehst, wird es dies vielleicht als Nachahmenswert einstufen. Denn du bist bis zu einen gewissen Alter seine Welt. Es wird denken, dass es normal ist, seine Bedürfnisse und Wünsche zurückzuhalten. Oder es wird die andere Richtung einschlagen um im Familiensystem deinen Mangel auszugleichen. Dann kann es sein, dass es auf seine Wünsche pocht und die Welt darum nicht sieht. 

Break the Cycle

Sei dir selbst wichtig

Du bist es, der sich wichtig nehmen darf. Woran würdest du erkennen, dass du wichtig bist für dich? Wenn du dir noch nicht so wichtig bist, dann tu es für dein Kind!

Beispiele

  • Schenke dir Zeit, für eine Kaffeepause. Genieße deine Gesellschaft. 
  • Sag bewusst mindestens 1x „Ja“ zu dir selbst und „Nein“ zum anderen. 
  • Nimm dir Zeit für einen Seelencheck: Wie fühle ich mich gerade. Wie spürt sich mein Körper an? 
  • Frage dich mindestens 1x am Tag, ob deine Bedürfnisse erfüllt sind. (z.B. nach Essen, Ruhe, Anerkennung, …)
  • Sei in deinen inneren Dialogen mit dir selbst sanft. 
  • usw.

 

Glaubenssatz: Ich bin dumm.

Puh, das klingt heftig. Wer denkt schon, er sei dumm? Viele. Sogar erfolgreiche Menschen haben diesen Gedanken. Wie kann das sein? Dies hat nichts mit Fakten oder Wissen zu tun. Meist entstand dieser einflussreiche Glaubenssatz in der frühen Kindheit. Du hast vielleicht von deinen Bezugspersonen oder Lehrern Sätze wie: „Du redest nur Blödsinn.“, „Du kannst das nicht.“, „Du schaffst das nie.“, „Du bist zu allem zu blöd.“ usw. gehört. Aber auch Verhaltensweisen, wie zum Beispiel verächtliches Kopfschütteln für deine Arbeit, hat seine Wirkung. In dir brennt sich der Gedanke dumm zu sein ein. Und jedes Mal, wenn du etwas nicht weißt oder du Fehler machst, sagt eine fiese keine Stimme in dir „Ich wusste es, du bist einfach zu dumm.“  

„Oma, du hast da etwas falsch aufgeschrieben.“, gluckst der kleine Max und findet es witzig. Oma dagegen wird grantig und sagt. „Du kennst du ja überhaupt nicht aus!“ Sie hat den schmerzhaften Gedanken „Ich bin dumm.“ verinnerlicht und reagiert darauf. Ihre Verstimmung hat nichts mit dem Kind zu tun, allein ihr Gedanke verursacht in ihr Leid. Würde sie den Gedanken nicht glauben, würde sie einfach mitlachen. So mächtig sind unsere Gedanken!

Im Beispiel oben, würde sich der Junge aufgrund der unerwarteten gefühlsstarken Aussage „Du kennst dich ja überhaupt nicht aus.“ vielleicht ebenfalls dumm fühlen. Und wenn sich weitere ähnliche Situationen häufen, wächst in ihm der fiese Glaubenssatz: „Ich bin dumm“.

Oder er fühlt sich als Last, weil er den Bezugspersonen Kummer bereitet. Es könnte auch sein, das der Junge aufhört seine Meinung zu sagen, weil er gelernt hat, dass er darauf negative Reaktionen erhält. „Ich darf nicht sagen, was ich denke.“, könnte der gebildete Glaubenssatz lauten. 

Brich den Kreislauf

Überprüfe den Glaubenssatz auf Fakten

Was bedeutet „dumm“ grundsätzlich für dich? Bist du in allen Bereichen dumm? Oder gibt es Dinge, von denen du viel Ahnung hast? Wie hast du es bis hierher geschafft, ohne Verstand? Wer bestimmt, ob man klug oder dumm ist? Wir können nie immer Klug oder immer dumm sein. Manche meiner Entscheidungen waren dumm und manche klug. Die Generalisierung „Ich bin dumm“ kann dem Realitätscheck nicht standhalten. 

Schau in deine Kindheit, wann du den Gedanken zu allerersten Mal gedacht hast. Wie würdest du es als Erwachsener sehen? Ist dieses kleine Kind (welches du warst) dumm? Dieses Kind hat so viel durchgestanden, damit du jetzt in diesem Moment diese Zeilen lesen kannst <3 Du hast so viel geschafft, es ist Zeit dies anzuerkennen! 

 

Glaubenssatz: Ich muss perfekt sein. 

Hast du einen inneren gnadenlosen Kritiker, der jeden auch noch so winzigen Fehler mit der Peitsche bestraft?  Er lässt kein gutes Haar an uns: „Du hast schon wieder versagt. Reiß dich mal zusammen! Mach es besser! So kannst du es nicht lassen, mach es nochmals! 

Stellen wir uns diese Gedanken als eigenständige Person vor. Den Typen würden wir nur einmal treffen und ihn dann nie wieder sehen wollen! Aber der Stimme in uns, die uns sagt „Du musst das perfekt sein!“ glauben wir jedes Mal! Irre, oder? 

Was erlebt dein Kind, wenn du dem Perfektionismus verfallen bist? 

Du bist sein Vorbild, die Evolution sieht es so vor, dass sich dein Kind vieles von dir absieht. Es wird in der Folge vielleicht denken, dass es ebenfalls perfekt sein muss, um geliebt zu werden. Darüber hinaus wächst in ihm der Gedanke, dass es nicht so perfekt sein kann, wie du. Es fühlt sich ständig unzureichend und ungenügend. Außerdem erlebt es wenig Fehlerfreundlichkeit und dies saugt die Leichtigkeit aus seinem Leben. Der Teufelskreis bahnt sich seinen Weg. Wenn der Glaubenssatz nicht reflektiert wird, wird dieser (oder ein neu gebildeter) bis in alle Ewigkeit weitergegeben.

Break the Cycle

Die gute Nachricht: Du hast es in der Hand! Wenn dir dein Glaubenssatz bewusst ist, kannst du ihn auch auflösen! 

Zum Beispiel mit: 

Gefühle aushalten

Nimm deinen Fokus von deinen Fehlern weg und richtige den Scheinwerfer auf das, was du gut machst. 

Halte das Gefühl aus, wenn du denkst, dass du unperfekt bist. Das Gefühl, welches dieser Gedanke auslöst, willst du um alles in der Welt vermeiden. Doch das Gefühl ist nicht so schlimm, wie das womit du es vermeiden willst. Atme in die Angst oder dein Schamgefühl. Verliere dich nicht in Gedanken. Beobachte das Gefühl. Entspanne dich. Der Autor Michael Alan Singer beschreibt dies in seinem Buch: Die unbändige Seele. 

Ich liege nachts wach und denke daran, wie ich meinen zuckersüßen Sohn angeschnauzt habe, weil er seine Zähne nicht in dieser Sekunde putzen wollte. Er weinte bitterlich und verstand die Welt nicht mehr. Leider war ich völlig in meinem Film gefangen und konnte mich nicht mal entschuldigen. So ging mein Sohn traurig schlafen. 

Ich will das Gefühl nicht spüren, wenn ich denke, dass ich es nicht perfekt gemacht habe. Ich bestrafe mich mit innerlichen Beschimpfungen. Am nächsten Tag will ich nur, dass mein Sohn mir verzeiht, damit es mir wieder besser geht. Oder ich gebe gar meinem Kind die Schuld für mein Verhalten, nur weil ich mich auf keinen Fall unperfekt erleben will. 

Oder ich lasse in einer ruhigen Minute die Gefühle zu, welche in mir wachsen, wenn ich Fehler mache. Scham. Angst. Traurigkeit. Ich verliere mich nicht in Gedanken, ich bleibe bei mir und lasse alle Gefühle in mir hochsteigen und beobachte sie lediglich. (Michael Alan Singer beschreibt diesen Vorgang aus dem Yoga als „das Samskara auflösen“, indem man die Gefühle aus einer Metaebene beobachtet, sich aber nicht mittels Gedanken darin verstrickt. So soll sich das festsitzende Samskara (gespeicherte Eindrücke im Unbewussten) auflösen.

Tränen sammeln sich in meinen Augen und fließen langsam über meine Wangen. Am Ende fühle ich mich erleichtert und entspannt. Am nächsten Tag kann ich ganz bei meinem Sohn sein. Weil ich nicht mehr abhängig davon bin, dass er mir verzeiht, weil ich es schon getan habe. Ich kann ihm in die Augen schauen und ihm sagen, dass es mir von Herzen leidtut, dass ich ihn gestern verletzt habe. Ich kann ihm sagen, dass ich einen Fehler gemacht habe, weil ich nicht perfekt bin. 

Und genau das hilft meinem Sohn, ihm die Angst vor Fehlern zu nehmen. Er sieht, dass jeder Fehler macht und dass man es wieder gutmachen kann, indem man sich ehrlich entschuldigt. Mein Herzensglückskind erlebt, dass man auch liebenswert ist, wenn man Fehler macht. 

Zu meinen Beispielen:  Wir sind alle Individuen. Man kann also nicht davon ausgehen dass Verhalten A zu Glaubenssatz B führt! 

 

Hier sind noch ein paar gängige Glaubenssätze die hemmend wirken

  • Ich bin nicht gut genug.
  • Ich bin eine schlechte Mutter.
  • Ich gehöre nicht dazu. 
  • Ich bin eine Last. 
  • Es wird etwas Schlimmes passieren.
  • Keiner mag mich. 
  • Das Leben ist anstrengend.
  • Ich darf niemandem trauen.

 

Weitere Methoden, um deinen Glaubenssatz aufzulösen

Stopp-Methode

Wenn du merkst, dass ein fieser Glaubenssatz in dir auftaucht, rufe laut „Stopp!“ und verlasse den Raum, durch diese Unterbrechung kannst du dann bewusst entscheiden:
Was will ich gerade denken? Wie will ich mit mir reden? Würde ich, so wie ich mit mir spreche, auch mit einer geliebten Person reden? 

So bist du weder deinen Gedanken noch deinen Gefühlen oder deinen Glaubenssätzen hilflos ausgeliefert!

 

The Work

The Work ist eine einfache, aber radikale Methode, stresserzeugende Gedanken zu identifizieren und sie mittels 4 Fragen und den Umkehrungen zu hinterfragen. Die Selbstwirksamkeit wird erweckt, so können sich neue Wege und/oder Sichtweisen zeigen. Leichtigkeit kann wieder in dein Leben kehren. Hier kannst du mehr darüber lesen: THE WORK

 

Glaubenssätze wie ein Richter hinterfragen

(von Nesibe Özdemir – Psychotherapeutin)

Gehe in die Rolle eines Richters und höre dir die Argumente genau an und um sie anschließend auf ihre Gültigkeit und ihren Nutzen für dich zu checken. Sei sanft zu dir und spricht zu dir, wie du zu deinem Kind sprechen würdest, wenn es mit seinem Leid zu dir kommt! 

  • Stimmt das wirklich?
  • Was spricht dafür?
  • Was spricht dagegen, dass dieser Gedanke wahr ist? 
  • Ist das immer und bei jedem Menschen so? 
  • Hat dieser Gedanke also eine allgemeine Gültigkeit in jeder Situation für jede Person? 
  • Ist der Gedanke hilfreich für mich? 
  • Ist der Gedanke sinnvoll? 
  • Welche Gefühle löst dieser Gedanke typischerweise in mir aus? 
  • Welchen Zweck hat dieser Gedanke früher einmal für mich erfüllt? 
  • Erfüllt er diesen heute noch? 

 

ABC- Modell (nach Albert Ellis)

Wenn du eine fordernde Situation erlebt hast, kannst du nach dem ABC-Modell vorgehen, um deine Glaubenssätze aufzudröseln:

Schritt A: Beschreibe die „Auslösende Situation, wie in einem Drehbuch. Was würde ein Beobachter sehen? 

Beispiel: Mein Chef sagt, dass ich morgen den Mitarbeitern das neue Computerprogramm vorstellen soll. 

Schritt B: Welche Gedanken (beliefs) hast du in der Situation gedacht? 

Beispiel: Ich werde versagen. Es wird schrecklich peinlich. 

Jetzt gehst du einen Schritt zurück und schaust es dir auf der Metaebene an. Was denkst du in dieser Situation über dich? Was bedeuten die Gedanken unter Punkt B für dich? 

Beispiel: Ich kann das nicht. 

Welche Schlüsse zeihst du daraus für dich? Welche Annahme steckt hinter diesem Gedanken? 

Beispiel: Ich bin unfähig.

Schritt C: Hier geht’s um die Konsequenzen (consequences) 

Wie hast du dich in der Situation gefühlt und was hast du getan? 

Beispiel: Ich war geschockt, dass er mich fragt und hatte Angst und Selbstzweifel. In der Magengegend spürte ich einen Stich. Ich könnte mich gar nicht auf die Vorbereitung des Vortrages konzentrieren und wollte am liebsten alles absagen. 

Was wäre dein Ziel für ähnliche zukünftige Situationen? Wie hättest du dich gerne gefühlt und wie hättest du dich gerne verhalten? 

Beispiel: Ich wäre gerne optimistischer und entspannter gewesen. Ich hätte mich gerne auf meine Stärken fokussiert und mich konzentriert auf die Vorstellung des Programmes vorbereitet. 

Welchen Gedanken hättest du in diesem Moment lieber gedacht? Welche Gedanken hätten es dir erleichtert, so zu reagieren, wie du dir es wünschst? 

Beispiel: Ich mache es so gut ich kann. Wenn ich mich verspreche, ist das nicht das Ende der Welt. Meine Kollegen werden mir am Ende sagen, wenn sie etwas nicht verstanden haben, und ich kann es ihnen nochmals anderes erklären. 

Wenn dir hier wenig dazu einfällt kannst du kreativ werden und dich zum Beispiel fragen: Was würde Jesper Juul darüber denken. Oder James Bond? Oder Gandalf?
Damit erreichst du, dass du deinen Sichtweisen, deinen Gedanken und Handlungsweisen nicht mehr ausgeliefert bist. 

 

Ich wünsche dir viel Neugier auf dich und deine Glaubenssätze! 

Wer wärst du denn ohne deine Glaubenssätze? Wie wärst du zu deinem Kind? 

Alles Liebe

Andrea

Übrigens: Glaubenssätze zu durchschauen ist meine Leidenschaft.
Wenn du genug von deinen Glaubenssätzen hast, begleite ich dich gerne auf deinem Weg in die Leichtigkeit.
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Kategorie: Selbstfürsorge

von

Ich bin eine (meist) glückliche Mama eines Sohnes. Kaffee und Kuchen, die innere Welt der Kinder, sowie THE WORK sind meine Leidenschaften. Mein Herz schlägt für eine gleichwürdige Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Ich mag dabei helfen, dass ihr euch mit eurem kleinen Menschen wieder verbinden könnt!