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Rezension – Was unsere Kinder brauchen

Heute geht es um ein ganz besonderes Buch von Katharina Saalfrank:

Was unsere Kinder brauchen –
7 Werte für eine gelingende Eltern-Kind-Beziehung

 

Das Buch wird in folgende Kapitel eingeteilt:

 

0. Neue Wege im Umgang mit unseren Kindern

 

Wir Eltern wollen, dass es unseren Kindern gut geht. Doch im Familienleben läuft oft etwas schief, damit wollen wir vielleicht besser als bisher umgehen. Hier wird ein neuer Weg aufgezeigt – ein beziehungsorientierter Weg –  welcher für eine vertrauensvolle Atmosphäre in der Familie sorgt.

Katharina (Katia) Saalfrank stellt gleich auf der ersten Seite klar, dass es nicht um die „schnelle Lösung“ geht, sondern darum, was unsere Kinder wirklich brauchen, um sich gesund entwickeln zu können. Außerdem soll uns das, im Buch vermittelte Wissen um „die innere Welt der Kinder'“ unseren Alltag um vieles erleichtern, denn so müssen wir ihre Taten nicht als einen persönlichen Angriff sehen.

Weiters stellt sie fest, dass es „die eine richtige Lösung“ gar nicht gibt. Denn jedes Kind ist einzigartig, sowie auch die verschiedenen Familienkonstellationen.

„Was im Umkehrschluss allerdings auch bedeutet: Es gibt auch nie wirklich die „falsche“ Lösung. Ich empfinde diese Erkenntnis als äußerst entlastend für uns Eltern“

1. Beziehung statt Erziehung

 

Wir als Eltern, gehen verständnisvoll auf die Anliegen der Kinder ein und zeigen uns als authentische Persönlichkeit mitsamt unseren Bedürfnissen und Gefühlen.

Die Autorin erklärt einfühlsam, dass wir unsere elterliche Macht öfters missbrauchen, als wir denken. Oft fallen wir auch in alte Muster zurück, welche wir eigentlich ablegen wollten. Zum Beispiel:

„Wenn-Dann-Sätze gehören zu einem von Macht geprägten Erziehungsalltag. Sie setzen Kinder unter Druck und belasten unsere Beziehung zu ihnen unnötig.“

Doch welche Führung brauchen nun unsere Kinder? Dies könnt ihr im Buch eindrucksvoll nachlesen.

2. Achtsamkeit statt Belehrung

 

In diesem Kapitel geht darum unsere Kinder bzw. deren Bedürfnisse und Gefühle achtsam wahrzunehmen und dementsprechend zu handeln.

Es wird mit Frau Haarer (der Autorin vom rabenschwarzen Erziehungsratgeber aus den Dreißigerjahren) abgerechnet, welche die emotionale Wärme verabscheute. Ihr Buch „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ verherrlichte das „Schreien lassen“ und drohte, dass alle Kinder Tyrannen werden, wenn die Eltern auf deren Bedürfnisse einfühlsam eingehen. Diese Angst lebt leider heute noch in vielen Köpfen weiter.

„Kleine Kinder brauchen Körperkontakt, Wärme, Zuwendung, Geborgenheit und die Sicherheit, dass sie nicht alleine sind.“

Themen die bestimmt alle Eltern früher oder später beschäftigen, finden Platz in diesem Kapitel.

  • Was können wir tun, um unseren Kindern beim Einschlafen zu helfen?
  • Was passiert in der inneren Welt unserer Kinder in der Autonomiephase?
  • Wie können wir unsere Kinder bei ihrer emotionalen Entwicklung helfen?

 

3. Verantwortung statt Bevormundung

 

Wir, als Eltern haben die Verantwortung für die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung. Außerdem sind wir andererseits verantwortlich (je nach Persönlichkeit und Entwicklung des Kindes), dem Kind vertrauensvoll die Eigenverantwortung zu übergeben.

Katharina Saalfrank erläutert anhand eines Beispiels (Trockenwerden) den Unterschied zwischen Macht und Verantwortung, welcher für viele Eltern die Sicht auf ihr Kind bestimmt verändern wird.

Wir Eltern haben Macht, das ist unumstritten, doch wie wir mit dieser Macht umgehen ist entscheidend.

 

Anhand einer eindrucksvollen Metapher wird unsere elterliche Aufgabe definiert.

„Stellen Sie sich einmal vor, Ihr Kind ist ein Fisch im Wasser. Er gedeiht gut und wächst gesund und fröhlich heran. Dies kann der Fisch nur, wenn das Wasser (also seine Umgebung) in einem ökologischen GLEICHGEWICHT ist: Das Wasser hat die richtige Temperatur, die Lichtverhältnisse stimmen und es enthält alle notwendigen Nährstoffe die der Fisch braucht, um zu wachsen, gesund zu bleiben und sich gut zu entwickeln. Wenn der Fisch auf einmal nicht mehr fröhlich ist und nicht mehr gut heranwächst, müssen wir die Ursache finden. Wir untersuchen das Wasser: Ist es eingetrübt oder zu kalt? Sind noch alle Nährstoffe vorhanden? … In unserer heutigen Gesellschaft ist es üblicherweise so, dass wir weniger die Umgebung betrachten, als vielmehr die Fische und diese – also die Kinder selbst –  „behandeln“. Wir setzen Therapien und Fördermaßnahmen für Kinder an, ohne hinreichend zu analysieren, ob die emotionalen „Nährstoffe“ in der näheren Umgebung (Familie, Schule oder Kita) – zum Beispiel Geborgenheit, Wärme, Anerkennung, Sicherheit, Autonomie – gerade angemessen vorhanden sind und das Kind sich auch ausreichend damit versorgt fühlt.  …“

Das Thema „Mein Kind ist aggressiv“ wird umfassend behandelt und mit vielen wertvollen Tipps vervollständigt.

4. Wertschätzung statt Abwertung

 

Es passiert, dass wir unser Kind im Familienalltag abwerten bzw. strafen und es so nachhaltig kränken. Oft geschieht dies unbewusst, weil die eigenen alten Muster (aus unserer Erziehung) aktiv sind. Unser Ziel soll sein, ohne Strafen zu leben.

„Wir können auch liebevoll NEIN sagen“ – Wie wir das schaffen können, steht in diesem Kapitel geschrieben. Außerdem werden Konflikte zu Entwicklungsmotoren umgewandelt. Denn der Konflikt an und für sich, ist ja nichts schlechtes, es kommt nur darauf an wie wir mit ihm umgehen.

„Konflikte entstehen, wenn zwei oder mehrere Personen unterschiedliche Bedürfnisse haben.“

Einige werden Katia Saalfrank von der Fernsehserie „Die Supernanny“ kennen.

Katia Saalfrank spricht sich heute deutlich GEGEN  „Auszeiten“ oder den „Stillen Stuhl“ aus. Denn diese Methode hat eine fatale Grundbotschaft:

„Ich will, dass du meine Grenze wahrst, deine persönliche Grenze hat jedoch keine Bedeutung für mich!“

 

5. Vertrauen statt Kontrolle

 

Wenn wir uns für unser Kind ein starkes Selbstwertgefühl und ein großes Selbstvertrauen wünschen, sollten wir aufhören es ständig zu kontrollieren. Denn Kinder brauchen die Erfahrung, dass wir ihnen vertrauen und sie auch uns vertrauen können.

Empathisch geht die Autorin auf Eltern ein, denen es schwer fällt ihrem Kind zu vertrauen. Sie führt viele Gründe auf, warum wir unseren Kinder ruhig vertrauen können.

„Die Entwicklungspsychologie geht davon aus, dass Kinder von sich aus selbstständig werden und aus sich heraus selbst handeln wollen.“

Weiters werden viele Wege beschrieben, um unserem Kind ein gesundes Selbstvertrauen und ein starkes Selbstwertgefühl mitgeben zu können.

6. Dialog statt Monolog

 

Im einem persönlichen und wertschätzenden Dialog, kann jedes Familienmitglied seine Bedürfnisse, Wünsche und Sorgen ansprechen. So gelingt es, Konflikte zu lösen und einen gemeinsamen Weg zu finden.

Insgesamt sieben Aspekte einer gelingenden Kommunikation werden ausführlich besprochen und mit einleuchtenden Beispielen untermalt.

„Ich-Botschaften wirken deeskalierend, wertschätzend und einladend.“

7. Miteinander statt gegeneinander

 

Kinder sind Teamworker. Ja, sie wollen uns gefallen und auch mit uns zusammenarbeiten. Kein Kind will gegen uns kämpfen!

Katharina Saalfrank betont, dass Kinder uns niemals persönlich angreifen wollen, sondern nur ihre menschlichen Bedürfnisse erfüllen möchten.

 

Sie schlägt zur Bewusstmachung (wie sehr unser Kind kooperiert) eine Führung eines „Kooperationstagebuch“ vor, indem die Eltern jeden Tag notieren sollen, wann das Kind mit den Eltern zusammen gearbeitet, also kooperiert hat.

„Die Kooperationsbereitschaft von Kindern sinkt, wenn sie überfordert sind und/oder gekränkt werden“

Weitere Gründe für eine Verweigerung der kindlichen Kooperationsbereitschaft, werden in klaren Worten beschrieben.

 

Meine Meinung zum Buch:

Ich gebe eine klare Kaufempfehlung, das Buch müsst ihr unbedingt haben!

Katharina Saalfrank legt den Fokus im Buch auf einen wertschätzenden, respektvollen Umgang mit unseren Kindern, vergisst aber dabei nicht auf die Bedürfnisse von uns Eltern.

Die Botschaft „Beziehung statt Erziehung“ wird von Katia Saalfrank, laut in die Welt hinaus gerufen.

 

Abseits von den Ängsten vor Tyrannen-Kindern, skizziert sie im Buch eine wahrhaftige Begegnung mit den Bedürfnissen und Gefühlen unserer Kinder. Außerdem gibt sie uns einen augenöffnenden Einblick in die Entwicklung der Kinder. Mit den praktischen Tipps, gibt sie uns Werkzeuge in die Hand, welche uns in eine gelingende Beziehung zum Kind führen sollen.

Mit vielen Eltern die, die abgedruckten Leserbriefe geschrieben haben, konnte ich mich gut identifizieren. Die Antworten von Katharina Saalfrank endeten oft in einem wunderschönen „Aha-Erlebnis“für mich. Meine Bedürfnis nach Struktur und Ordnung wurde auf jeder einzelnen Seite des Buches erfüllt. Das gesamte Buch ist formschön auf die 7 Werte aufgebaut. Jeder der Werte ist in sich abgeschlossen, die Autorin lässt fast keine Fragen mehr offen.

Viele der farblich hervorgehobene Zitate von Katharina Saalfrank, habe ich abgeschrieben und mir in der Wohnung aufgehängt. So werde ich immer wieder an diese beziehungsfördernden Aspekte erinnert.

Das Layout des gesamten Buches „Was Kinder brauchen“ hat mich ebenfalls entzückt. Die süßen Zeichnungen und die angenehmen Farben runden das Buch ab und laden ein, das Buch in einem Schwung durchzulesen.

Der einzige Kritikpunkt meinerseits, ist die förmliche Anrede mit „Sie“ mit der Katharina Saalfrank die Leser anspricht. Ich finde das „Du“ einfach persönlicher, das hätte mich noch mehr angesprochen. Doch das ist bestimmt Geschmackssache. 😉

Alles Liebe

Andrea

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Kategorie: Rezensionen

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Ich bin eine (meist) glückliche Mama eines Sohnes. Kaffee und Kuchen, die innere Welt der Kinder, sowie THE WORK sind meine Leidenschaften. Mein Herz schlägt für eine gleichwürdige Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Ich mag dabei helfen, dass ihr euch mit eurem kleinen Menschen wieder verbinden könnt!

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