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Wenn du nicht brav bist, bringt dir das Christkind nichts!

„Wenn du dein Zimmer nicht aufräumst, bringt dir das Christkind keine Geschenke!“

Was?!? Das Christkind ist in Wirklichkeit ein berechnendes Scheusal und noch dazu ein raffinierter Erpresser? Ist das der Weihnachtsgedanke?

Ich sehe dieses Christkind vor mir, wie es von Fenster zu Fenster fliegt und mit gehässiger Stimme ruft:

„Sei gefälligst so wie deine Eltern dich haben wollen, sonst kannst du deine Geschenke knicken, he he he!

Mal ehrlich, dem Christkind ist es piepegal, ob im Zimmer Chaos herrscht oder nicht.

Habe ich es wirklich notwendig, solche WENN-DANN-Spielchen anzuwenden? 

Ist es mir das wert, dem Kind seine zauberhafte Vorstellung vom Christkind zu zerstören. Ist es nicht viel schöner, wenn das Kind denkt, dass das Christkind ein Wesen ist, welches bedingungslos und von Herzen schenkt?

Statt dessen kann ich die Wahrheit sagen:

„ICH will im Wohnzimmer einen freien Boden haben. Sag Bescheid bis wann du es schaffst, die Spielsachen aufzuräumen. Soll ich dir dann helfen?“

Ich drücke meine Wünsche deutlich aus, gebe dem Kind die Möglichkeit den Zeitpunkt zu bestimmen und biete meine Hilfe an. Auf das Wort „sofort“ verzichte ich, denn sonst kann das Kind seine Integrität nicht mehr wahren. Ich gebe ihm so ein Stück Entscheidungsmacht zurück. Und wenn mein kleiner Mensch nicht aufräumen will? Hier hab ich was darüber geschrieben.

„Wenn du nicht brav bist, kommt Knecht Ruprecht (Krampus) mit seiner Rute!“

Drohungen sind wirklich keine Lösung für Konflikte! Will ich meinem Kind wirklich Angst machen, um eine Zusammenarbeit mit ihm zu erreichen? Hab ich so wenig Vertrauen? Hab ich das nötig?

Reden wir Klartext: Jede Art von „Angst machen“ ruiniert über Kurz oder Lang die Beziehung zum Kind. So kann kein tiefes Vertrauen entstehen. Ich kenne einige Kinder, die panische Angst vor Knecht Ruprecht (Krampus) haben. Wozu soll das gut sein, unsere Kinder so zu ängstigen?

Nikolaus: „Warst du denn immer brav?“

War das nicht der Mann der sein gesamtes Erbe ohne jegliche Gegenleistung an die Armen verschenkt hat? Er hat da bestimmt keinen gefragt, ob dieser auch immer brav gewesen ist. Oder hat gar ein peinliches Sündenregister vorgelesen. Den angsteinflößenden Knecht Ruprecht hat er bestimmt auch zuhause gelassen.

Will ich mein Kind wirklich so bloß stellen und ein Sündenregister vorlesen lassen? Was verspreche ich mir davon?, etwa dass mein Kind ab jetzt immer „brav“ ist, um dem Nikolaus zu gefallen und Geschenke zu erhalten?

Man stelle sich vor, der Nikolaus liest mein Sündenregister vor allen meinen Freunden und Bekannten vor. „Andrea, war nicht sehr artig, sie hat ihrem Ehemann nicht gehorcht. Ihre Küche war viel zu oft unaufgeräumt. Sie hat Schimpfwörter gesagt und war nicht lieb und artig.“ Wie gemein … und so erniedrigend!

Vor einigen Tagen kam mein Herzensglückskind nachhause und wollte wissen, was „brav sein“ bedeutet. Ich antwortete: „Für mich bedeutet „brav sein“, wenn Kinder das machen, was die Großen von ihnen wollen.“

„Dann bin ich ja gar nicht brav!“ entgegnete er mir mit ernster Miene.

Nach einer längeren Pause erzählte er mir, man hätte ihm gesagt, dass der Nikolaus jedes Kind fragt, ob es auch immer brav war und anschließend nur brave Kinder Geschenke kriegen.

Nun wollte er von mir wissen, ob er „Ja“ sagen soll, wenn der Nikolaus fragt. Denn er wolle ja ein Geschenk.

Müssen Kinder echt lügen, damit sie das ersehnte Geschenk vom Nikolaus kriegen?

Ich hab meinem Sohn gesagt, dass er sagen kann, was für ihn passt und ich ihm ein Geschenk kaufen werde, falls er vom Nikolaus (aufgrund seiner Antwort) keines bekommt.

„Wenn du dich nicht sofort anschnallst, wird dich die Polizei einsperren!“

Puh, und ich dachte die Polizei ist unser Freund und Helfer? Statt dessen sind sie finstere Wesen, denen man am liebsten nicht begegnet? Wird sich das Kind so an die Polizei wenden, wenn es mal wirklich Hilfe braucht. Wohl eher nicht …

Mein Kind soll sich anschnallen, damit die Polizei nicht schimpft?

NEIN, mein Kind soll bei einem möglichen Unfall so gut wie möglich gesichert sein. Genau das sage ich auch meinem Kind. Und falls doch die Polizei kommt, muss ICH die Strafe zahlen, wenn das Kind nicht angeschnallt ist. Warum? Genau! Ich alleine trage die Verantwortung dafür!

Wir haben die Verantwortung

Christkind, Weihnachtsmann, Nikolaus, Osterhase, usw. sind magische Gestalten die unseren Kindern ein Glänzen in die Augen zaubern sollen

 

Wir müssen die Verantwortung übernehmen, anstatt Christkind & Co als Druckmittel zu missbrauchen!

Vertrauen wir unseren Kindern, dass sie mit uns zusammen arbeiten wollen, anstatt sie zu belügen oder ihnen zu drohen.

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Alles Liebe

Andrea

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Im Buch Liebe und Eigenständigkeit schreibt Alfie Kohn auch darüber wie Drohungen unsere Beziehung zu unseren Kindern schädigen. Es ein wunderbares Buch um unsere Kinder besser zu verstehen und den Paradigmenwechsel zu vollziehen.

„Achtung! Dieses Buch öffnet einem die Augen, erschüttert eingefahrene Denkmuster und hilft uns am Ende, zu unserer eigenen Intuition zurückzufinden.“ <3

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Ich bin eine (meist) glückliche Mama eines Sohnes. Kaffee und Kuchen, die innere Welt der Kinder, sowie THE WORK sind meine Leidenschaften. Mein Herz schlägt für eine gleichwürdige Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Ich mag dabei helfen, dass ihr euch mit eurem kleinen Menschen wieder verbinden könnt!

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