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Keine Wertschätzung von meiner Familie

Keine Wertschätzung von der Familie? So gehst du damit um!

 

Wo bleibt meine Wertschätzung?

Vor ein vielen Jahren hatte ich eine Krise, was daran lag, dass meine Familie mein Tun nicht anerkannte und schon gar nicht wertschätzte.

Ich schuftete wie blöd im Haushalt und begleitete mein Kind. Nebenbei kümmerte ich mich um meinen Blog.

Ich nahm mir keinen Tag frei, Freizeit war ein Fremdwort für mich. Und deshalb hatte ich den Gedanken oder besser gesagt die Forderung, dass mein Mann das doch bitte wertschätzten soll.

Und auch von meinem Sohn wollte ich mehr Anerkennung. Auch meine Mutter sollte sehen, was ich leistete. Mein Schwiegerpapa sollte meine Hilfe mehr schätzen. Meine Freundin sollte merken, was sie an mir hat. Usw. …

 

Ich bekam nicht genug Wertschätzung von den anderen

… was in mir ein Gefühl der Wertlosigkeit wachsen ließ.

Ich bin nicht wertvoll.

Dieser Gedanke tat mir in jeder Faser meines Körpers weh. Mein Bedürfnis nach Wertschätzung hungerte so sehr.

 

Jeder von uns hat priorisierte Bedürfnisse. Wertschätzung, ist eines von meinen wichtigsten Bedürfnissen.

Auf meiner alten „Bedürfniserfüllungs-Landkarte“ führte der Weg zur Bedürfniserfüllung über den steinigen Weg, andere Menschen von meinem Wert zu überzeugen. Und darauf zu warten, dass sie mir endlich Wertschätzung schenken, um mich von meinem Leid zu befreien.

Und so war ich im Land der Hilflosigkeit gefangen.

Diese Landkarte machte mich unglücklich. Und völlig hoffnungslos. 

Ich wollte nicht mehr hilflos und ausgeliefert sein!

 

Her mit der neuen Landkarte!

Ich will raus aus dieser Abhängigkeit. Will frei sei! Ich will selbstbestimmt leben.

Meine neue Landkarte war ebenfalls geprägt von meinen Bedürfnissen.

Bedürfnisse, die mir wichtig sind, will ich gut genährt sehen. Damit ich mich wohlfühle und mein Alltag gelingt. Wertschätzung, Annahme, Verbindung, Ruhe und Vertrauen, sind einige davon.

Doch anstatt den steinigen Weg (der Bedürfniserfüllung) über meine Mitmenschen zu gehen, nehme ich diesmal die Abkürzung.

 

Innen ist Außen

Auf meiner neuen Landkarte führt der Weg zu mir selbst, anstatt zu den anderen.

Wenn ich zum Beispiel auf mein Bedürfnis nach Wertschätzung schaue, ist es unmöglich, mich wertvoll für andere zu fühlen, wenn ich mich selbst im Grunde wertlos fühle.

Ohne dass ich mich unabhängig von anderen wertvoll fühle, kann ich mich nicht dauerhaft wertvoll fühlen.

Denn, das Außen ist lediglich ein Spiegel für unser Inneres.

Beispiel 1:

Wenn dir ein anderer sagt, dass du wunderschön bist, wirst du dich nur für einen kurzen Moment gut fühlen. Denn, wenn du dich selbst nicht schön fühlst, wirst du dem anderen nicht glauben. Der andere kann dein Bedürfnis nach Annahme nicht erfüllen, wenn du dich selbst nicht annimmst.

Umkehrschluss: Wenn du dich selbst schön findest, muss es dir keiner sagen, um dich schön zu fühlen. Und wenn es dir jemand sagt, kannst du dich darüber aus vollstem Herzen darüber freuen.

Beispiel 2:

Wenn du dir dauernd Sorgen um dein Kind machst, dass es sich verletzt. Oder du oft Ängste wegen seiner Zukunft hast, dann kann dir dein Kind das Bedürfnis nach Sicherheit nicht stillen. Denn die Unsicherheit ist in dir. Selbst wenn dein Kind so sein würde, wie du es dir wünschst, würde die Unsicherheit in dir weiterleben und sich auf etwas anderes in deinem Leben konzentrieren.

Wenn du dagegen die Verantwortung über dein hungerndes Bedürfnis nach Sicherheit übernimmst. Dann kannst du dir selbst Sicherheit und Geborgenheit schenken. Du wirst Strategien finden. Und mit deinem proppenvollen Tank voller Geborgenheit und Sicherheit bist du nicht mehr abhängig von deinem Kind. Nun kannst du dein Kind wirklich sehen und achtsam handeln. 

 

Ich übernehme die Verantwortung über meine hungernden Bedürfnisse

Auf meiner neuen Landkarte ist mein erster Weg zur Bedürfniserfüllung also zu mir selbst.

Vorher wollte ich, dass mir die anderen mein Bedürfnis nach Wertschätzung gefälligst schenken. Und jetzt merke ich, dass das gar nicht so einfach ist, wenn ich selbst am Zug bin, mich wertzuschätzen.

 

Wie kann ich mir zeigen, dass ich für mich wertvoll bin?

Von den anderen will ich Worte hören, wie: „Danke, dass du die Küche sauber gemacht hast. Das war bestimmt viel Arbeit!“

Wie wäre es denn, wenn ich mich bei mir selbst bedanke, für all die Mühe, die ich mir mit dem Haushalt mache. Anstatt mich (wie sonst) selbst kleinzumachen, indem ich mit mir nie zufrieden bin?

Gerade habe ich das Wohnzimmer aufgeräumt. Ich halte inne und höre mir zu, wie ich gerade denke: „Jetzt muss ich noch das Klo putzen und die Wäsche aufhängen.“

Puh, keine Spur von Wertschätzung!

 

Wertschätzung für mich

Ich umarme mich, indem ich beide Arme um mich lege und sage mir: „Danke, dass das Wohnzimmer jetzt so ordentlich aussieht. Ich mag das so!“ Meine Schultern entspannen sich schlagartig. Ich fühle mich berührt.

„Danke, für deine Mühe und deine Zeit“, flüstere ich mir zu. Ein tiefer, zufriedener Seufzer kommt in mir hoch. Und plötzlich fühle ich mich wertvoll. Für mich und meine Familie. 

Mein Sohn platzt ins Wohnzimmer. Als er mich ganz still im Raum stehen sieht, hält er auch inne. Er sieht mich an und sagt: „Die Couch schaut ohne Spielzeug darauf, voll kuschelig aus.“ Ich fühle mich wertgeschätzt, weil er meine Arbeit gesehen hat. Zack, mein Tank für Wertschätzung füllt sich noch mehr.

Als mein Mann abends nachhause kommt und ich vollkommen zufrieden (mit meiner Arbeit) auf der Couch sitze, lächelt er mich an. Ich fühle mich gesehen und gleichzeitig wertgeschätzt.

Weil mein Tank für Wertschätzung gut gefüllt ist, kann ich all die Wertschätzungen meiner Lieben wahrnehmen, die ich früher vor lauter Abhängigkeit übersehen hatte.

Ich achte auf die Kleinigkeiten im Alltag. Also, wenn mein Sohn, nebenbei meine Hand nimmt. Wenn mich mein Mann einfach so in den Arm nimmt. Wenn der Nachbar ein freundliches „Hallo“ sagt. All diese Dinge sind für mich Anerkennungen, die mein Bedürfnis nach Wertschätzung nähren.

Außerdem habe ich mir Wertschätzungskärtchen geschrieben und sie in ein schönes Glas getan. Jedes Mal, wenn mein Wertschätzungstank leer ist, ziehe ich eine und lese mir eines liebevoll vor.

Am Morgen schaue ich mir beim Zähneputzen liebevoll in die Augen und lächle mich an. Und tagsüber schimpfe ich mich seltener und sage mir stattdessen, was ich an mir mag. So schätze ich mich wert.

Weil ich mir Wertschätzung schenken will, sage ich öfters NEIN zu anderen. Ich sorge besser für mich.

Meine Lieben wertschätzen

Und seit mein Bedürfnis nach Wertschätzungen genährt ist, fühle ich mich täglich inspiriert meinen Lieben Wertschätzung zu schenken:

  • Ich sage meinem Sohn, dass ich mich freue, dass es ihn für mich gibt.
  • Ich lege meinem Mann heimlich seine Lieblingskekse in die Arbeitstasche.
  • Ich sage meiner Mama ein von Herzen kommendes „Danke“, wenn sie mich wiedermal rettet, weil ich jemanden für meinen Sohn brauche.

 

Zusätzlich kann ich jederzeit meine Lieben um eine Wertschätzung bitten. Weil ich den jammrigen Ton weglasse, geben sie mir diese auch gerne. 

 

Wieso fliegt mir jetzt die Wertschätzungen nur so zu?

1. Veränderte Landkarte

Ich habe meine alte Landkarte namens „Die anderen müssen meine Bedürfnisse erfüllen.“ losgelassen.

Mit der Entdeckung meiner neuen Landkarte namens „Ich sorge liebevoll für mich“ verpufft die Hilflosigkeit

 

2. Mehr Möglichkeiten

Plötzlich tun sich eine Menge Möglichkeiten auf. Ich muss nicht mehr warten, bis andere mir geben, was ich brauche.

  • Ich schenke mir liebevoll, das, was ich mir wünsche. Finde Strategien, um meine Bedürfnisse zu erfüllen.
  • Ich werde achtsam und merke dadurch, dass das da Handlungen von meinen Lieben sind, die mein Bedürfnis erfüllen. Vorher unsichtbare Bedürfniserfüller werden nun sichtbar.
  • Ich werde aktiv und stelle Bitten.

3.  Andere Entscheidungen treffen

Ich entscheide mich für Selbstwirksamkeit. Fürs achtsame Hinschauen. Und somit gegen die Opferrolle.

 

4. Anderes Verhalten

Wenn sich unangenehme Gefühle in mir zeigen, schaue ich liebevoll in mich, anstatt sofort Forderungen an andere zu stellen oder in die Opferrolle zu fallen.

Daraus ergibt sich, dass ich nicht mehr das bedürftige Opfer bin. Ich lebe Selbstverantwortung. Ich sage „Ja“ zu mir selbst, in dem ich Verantwortung für mein hungerndes Bedürfnis übernehme.

 

5. Andere Ergebnisse

Davor habe leidvoll nach meinen Bedürfnissen gehungert.
Jetzt erlebe ich Selbstwirksamkeit. Ich fühle mich frei und selbstbestimmt.

 

Jetzt ist die Erde keine Scheibe mehr

Früher glaubten die Menschen, dass die Erde eine Scheibe ist. Deshalb segelten sie nie über eine bestimmte Grenze hinaus. Sie hatten Angst, herunterzufallen und zu sterben.

Irgendwann hatten sie eine neue Landkarte. Die Erde als Kugel. Runder Planet. Auf einmal gab es mehr Möglichkeiten. Man konnte die Welt umsegeln, neue Kontinente entdecken etc.

Der Planet selbst hat sich nicht geändert. Nur die Perspektive, also die Landkarte.

 

Genauso, wie sich deine Perspektive auf deine Bedürfniserfüllung geändert hat! 😉

Alles Liebe

Andrea

Du musst da nicht alleine durch, ich bin gerne für dich da!

Kindliche Rache

Kindliche Rache – Das Wissen darüber hilft dir, dein Kind zu verstehen!

 

Dein Kind wirft (für dich) wertvolle Gegenstände „extra“ an die Wand oder zu Boden?

Dein Kind malt „extra“ die Wand an?

Dein Kind sagt „extra“ bestimmte Wörter zu dir, die dich triggern?

Dein Kind läuft „extra“ davon?

Je mehr du „Nein“ rufst, desto mehr macht es jene Sachen, die du nicht willst?

Wenn KEIN anderes Bedürfnis dahintersteckt, wie Spiel, Forschen usw. UND davor ein Konflikt passierte, dann könnte es sich dabei um kindliche Rache handeln!

Schau ganz genau hin! – Was ist kurz davor passiert?

Hattet ihr davor einen Konflikt? Fühlte sich dein Kind dabei machtlos, hilflos, gekränkt oder sogar ohnmächtig? Dann könnte es „kindliche Rache“ sein.

Kindliche Rache wird von Kindern wahrscheinlich unbewusst „angewandt“, weil sie ihre Gefühle noch nicht wirklich mit Worten ausdrücken können. Ich denke, so ruft das Kind mit seiner „Tat“ ähnliche Gefühle in uns hervor, welche es selbst im Konflikt davor fühlte, um sie uns zu zeigen.

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Hilf deinem Kind emotionale Erlebnisse zu verarbeiten

Erlebnisse mit starken Gefühlen verarbeiten

(Das kindliche Gehirn)

In meinem letzten Beitrag ging es unter anderem um die Vernetzung der rechten mit der linken Gehirnhälfte. Hier ist der Beitrag zum Nachlesen: Was geht wirklich in unseren Kleinkindern vor?

In diesem Beitrag will ich euch noch mehr über das kindliche Gehirn und Möglichkeiten unseren Kindern zu begegnen, berichten.

Benennen, um es zu zähmen – starke Gefühle beruhigen

Unser Kind stürzt mit seinem Fahrrad, es verliert sein geliebtes Haustier, das Kind erlebt einen Autounfall mit, es geht im Kaufhaus verloren, ein anderes Kind verletzt es, ein Hund schnappt nach ihm …

Wenn unsere Kinder schmerzhafte, enttäuschende oder angstauslösende Momente erleben, werden sie meist davon überwältigt. Die rechte Hirnhälfte überschwemmt das Kind mit großen Emotionen und Körperempfindungen, es bleibt förmlich in seinen Gefühlen hängen.

Wir Eltern können jetzt der Fels in der Brandung sein, indem wir unserem Kind helfen seine logische, linke Gehirnhälfte zu integrieren, um seine Gefühle zu ordnen. Eine für das Kind sehr heilende Wirkung, hat das gemeinsame Erzählen der angstauslösenden oder schmerzvollen Erfahrung. weiterlesen

Bindungsspiele

Spiel mit mir! – Bindungsspiele können bei Ängsten, Wut, Konflikten und bei Anspannung helfen!

Bindungsspiele

Aletha J. Solter beschreibt die folgenden Bindungsspiele in ihrem Buch:

Diese besonderen Spiele sind von Geburt bis ca. zum zwölften Lebensjahr spielbar.

Wenn Kinder einen anstrengenden Tag hatten, sagen sie nicht:  „Puh, ich hatte heute einen echt harten Tag. Lass uns darüber reden!“ Statt dessen sagen sie  „Spiel mit mir!“.

Mithilfe von Bindungsspielen, können Kinder

Ängste und Anspannungen lösen,

sie helfen ihnen belastende Erlebnisse zu verarbeiten

sie stillen ihr Bedürfnis nach Bindung und

stärken das Gefühl geliebt zu werden.

Wir spielen intuitiv mit unserem Baby „Guck-Guck“, ahmen seine Lautsprache nach, oder pusten in seinen Bauchnabel. Diese täglichen Interaktionen tragen dazu bei, dass unser Kind Selbstbewusstsein, Vertrauen, sowie ein Gefühl der Sicherheit und Lebensfreude entwickelt. Wenn wir dabei einfühlsam und dem Kind zugewandt sind, lernen sie, mit uns zu kommunizieren und eine stabile Beziehung zu uns aufzubauen.

Wenn wir auch mit unseren Kleinkindern (auf ihr Alter angepasste) Bindungsspiele praktizieren, werden wir sehen wie fruchtbar und bereichernd diese sind.

Wenn wir genau darauf achten, inszeniert unser Kind die sogenannten Bindungsspiele tagtäglich. Mein Sohn läuft weg, wenn ich ihn anziehen will. Er singt extra einen falschen Text an einer Stelle im Lied. Mein Herzensglückskind kann plötzlich nur noch wie ein Baby sprechen.  … weiterlesen

Konflikte lösen mit nur 3 Zutaten

Die Zauberworte sind:

 Schweigen, Warten und Vertrauen

1. Schweigen

Ich bemühe mich aufzuhören, meinen Sohn zu etwas zu überreden, ihn anzujammern, ihn anzumeckern, auf ihn einzureden, oder von ihm Dinge SOFORT zu wollen.

Stell dir vor, die Verkäuferin an der Kasse sagt: „Geben Sie mir SOFORT 29,00 Euro, zack, zack!“

Spürst du deinen Widerstand? Fühlst du dich wertgeschätzt? Unsere Kinder erleben das auch, wenn wir sagen „Zieh dir sofort die Jacke an!“ oder „Komm jetzt sofort mit nach Hause!“.

„Wenn Kinder keine Möglichkeit haben, nein zu sagen, können sie nicht ja sagen. Dann können sie höchstens jawohl sagen. Aber sie wissen: So bin ich ja nichts, so bin ich nur ein Soldat.“ Jesper Juul

Also sage ich meinem Sohn freundlich, was ich persönlich gerne hätte und schweige. weiterlesen

Pokerspiele

Powerspiele

Ein besonderes Spiel als Unterstützung

Mein Herzensglückskind (3,5 Jahre) macht an manchen Tagen scheinbar absichtlich Dinge die ich nicht will. Um ehrlich zu sein, war und ist es für mich sehr schwer dabei ruhig zu bleiben. Sehr oft riss er sich in der Stadt los und lief davon, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben, mein Herz rutschte mir jedes Mal in die Hose. Danach erzählte ich ihm von meiner Angst, er zeigte zwar Verständnis, doch am nächsten Tag begann das Spiel von neuem. Es gab noch viele andere ähnliche Situationen. Ich fühlte mich hilflos und wütend gleichzeitig.

Natürlich gibt es auch andere Gründe warum unsere Kinder sich so verhalten, es können auch andere Bedürfnisse dahinter stecken. Ich finde es wichtig solche Verhaltensmuster zu hinterfragen und zu reflektieren, also mit dem Kind darüber zu sprechen um so gemeinsam herauszufinden, wozu es dieses Verhalten braucht.

Bei uns ging es jedenfalls um Macht (Es geht nicht um „Machtausübung“, sondern um das Gefühl, über seinen Körper und sein Leben selbst bestimmen zu können, sie nennt es im englischen Original „Power“ in der deutschen Übersetzung wurde es mit „Macht“ übersetzt), im Buch „Von der Erziehung zur Einfühlung“ (Leseprobe vom Buch) von Naomi Aldort wird dieses für mich sehr interessante Thema beschrieben.

Obwohl wir sehr darauf achten unserem Herzensglückskind so viele Entscheidungen (die ihn betreffen) wie möglich zu überlassen, fühlt er sich in anderen Situationen oft hilflos. Wenn wir zum Beispiel zu einem Termin müssen er aber noch spielen will, wenn Papa wieder mal keine Zeit zum Spielen hat, wenn Oma keine Schokolade mehr zuhause hat, wenn der Spielzeugladen geschlossen hat, usw. Das alles macht ihn ohnmächtig, er kann nichts dagegen tun. weiterlesen

Geschwisterstreit schlichten

So schlichtest du Geschwisterstreit bedürfnisorientiert

So kannst du Geschwisterstreit schlichten bzw. begleiten

Jesper Juul schlägt folgende Handlungsweise vor:

Keine Kritik, kein Schimpfen und auch keine Partei ergreifen.

Warum willst du eingreifen?

Hasst du Konflikte? Denkst du, dass in einer Familie immer Harmonie herrschen muss?

Falls das zutrifft, dann warte noch ein bisschen ab, wenn sich deine Kinder nicht ernsthaft weh tun.

Verzichte darauf zu jammern, anzuklagen oder zu kritisieren

  • Nie kann man euch alleine lassen!
  • Ihr bereitet mir so viel Kummer!
  • Könnt ihr nicht einmal normal miteinander spielen?
  • Ihr seid einfach schrecklich!

Derartige Sätze bringen uns nicht weiter. Im Gegenteil, sie sind demütigend und überheblich.

Stopp!

Ist der Konflikt dagegen wirklich heftig, dann sage (rufe) authentisch: „Stopp!“ oder „Aufhören!”. Du kannst das Wort auch rausschreien, wenn es authentisch aus dir kommt. Sie brauchen dich um den Geschwisterstreit zu schlichten!

Beginne dann, die Kinder zu befragen

Auch hier gilt:

  • Keine Kritik,
  • kein Schimpfen und
  • keine Partei ergreifen

Frage jedes Kind: „Was ist es, das du gerne willst?

Hör gut zu, sei neugierig auf die Antworten der Kinder. Vergiss kurz deine negativen Gedanken über das Verhalten der Kinder, damit du alles hören kannst, was es sagt. Verzichte darauf, die Antwort zu bewerten oder sie vorherzusehen. 

Haben beide Kinder jeweils die Antworten des Anderen gehört?
Vielleicht kannst du sie bitten, die Antwort des Anderen zu wiederholen.

Frage das jeweilige Kind nun, ob das, was es will, möglich ist. Falls es nicht möglich ist, bitte es, seine Reaktion darauf auszudrücken.

Wenn es das bekommen kann, was es möchte, soll das Kind ebenfalls seine Reaktion ausdrücken.

Vergiss nicht:
Du bist der Vermittler und NICHT der Richter!

Jesper Juul sagt an dieser Stelle, dass die Arbeit nun getan ist.

Ich würde aber noch weiter vermitteln: 

„Hauen ist für mich keine gute Lösung, aber ich kann verstehen, dass ihr euch beide geärgert habt.“ könnte man den Kindern sagen.
Frag die Kinder, ob sie Vorschläge haben, das Problem zu lösen.
Ansonsten hilf ihnen, vermittle – aber stelle dich niemals auf eine Seite!
Falls es nicht möglich ist, dass das Kind das bekommt, was es will, schau genauer hin. Was ist das Bedürfnis dahinter, welches es sich damit erfüllen will?

Vielleicht kann eine Alternative gefunden werden. Wenn nicht, dann begleite das Kind in seinem Schmerz.

Die Gefühle der Kinder sollen benannt werden, so wird den dahinter liegenden Bedürfnissen Raum gegeben. Meist können die Kinder dann selbst eine Lösung finden. So können sie wichtige soziale und emotionale Erfahrungen in Sachen Konfliktlösungen machen.

Auf keinen Fall sollte man Kinder, welche eine Grenzüberschreitung begehen, mit einer Grenzüberschreitung ihnen gegenüber strafen.

Denn, so vermittelt man im Geschwisterstreit diesen grausigen Gedanken: „Ich will, dass du die Grenzen Anderer respektierst, aber deine Grenzen sind mir gar nichts wert.“

Zahn um Zahn

„Weil du deinen Bruder gehauen hast, kriegst du das versprochene Eis nicht!“
„Weil du deiner Schwester den Turm umgeworfen hast, musst du in dein Zimmer!“
„Weil du dem Baby weh getan hast, will ich dich nicht mehr sehen!“

So katapultiert man sich komplett aus der Beziehung zum Kind heraus und erfährt nicht, warum es so gehandelt hat und wie es in Zukunft besser gemacht werden kann.

Außerdem lernt das Kind seinen Teil daraus, sodass es in Zukunft auch so handeln wird. „Mama, wenn du mir das Auto nicht kaufst, dann werde ich meine Hausaufgaben nicht machen.“ Wenn der Andere nicht so ist, wie ich ihn haben will, dann nehme ich ihm etwas Wertvolles weg. Wollen wir das unserem Kind vermitteln? Wir könnten den Geschwisterstreit so nicht schlichten, oft erhöht sich dadurch die Rivialtät auch noch.

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Familienkonferenz

Wenn in deiner Familie jede Kleinigkeit zu mächtigen Streitereien führen, würde ich alle Familienmitglieder zusammenrufen und gemeinsam überlegen, was es ist, das in der „Familien-Luft“ liegt.

Man kann an drei Orten suchen:

  • Zwischen den Erwachsenen
  • Zwischen den Erwachsenen und den Kindern
  • Zwischen den Kindern

Die Ursache für ein hohes Konfliktniveau befindet sich nur in den seltensten Fällen zwischen den Kindern.

Oft wollen wir Eltern hilfreich für unsere Kinder sein, wir wollen, dass sie etwas von uns lernen. Oft greifen wir in die Konflikte unserer Kinder nur deswegen ein, weil wir es nicht ertragen können bzw. es uns nervt. Doch je weniger wir bei größeren Kindern eingreifen, desto schneller lernen sie es untereinander auszumachen.
Natürlich ist es wichtig, dass man seine Kinder schützt, damit keiner verletzt wird!
Außerdem darf man auch das Alter der Kinder nicht außer Acht lassen! Besonders bei noch ganz kleinen Kindern erfordert es unsere Anwesenheit, um zu begleiten und zu schützen. Jedoch sollten wir das größere Kind nie anklagen. Es geht darum, den Geschwisterstreit einfülsam zu schlichten, anstatt einen Schuldigen zu finden.

Ein Geschwisterchen bekommen

Wenn erstgeborene Kinder frisch ein Geschwisterchen bekommen, brauchen sie viel Liebe und Verständnis, um dies zu verkraften.

Jesper Juul beschreibt es so treffend:

Es ist so, als würde dein Mann mit einer jungen, hübschen Frau heimkommen und dir freudestrahlend berichten, dass sie nun auch bei euch wohnt. Er liebt dich natürlich, doch er will jetzt auch viel Zeit mit ihr verbringen.

Autsch. 

Das Kind verliert mit einem Schlag 50 % der Aufmerksamkeit der Eltern, das ist heftig! Es hilft sehr, wenn man das große Kind viel miteinbezieht. Vielleicht kann es beim Wickeln oder bei anderen Dingen helfen.

Gespräche darüber können hilfreich sein. „Ja, stimmt, früher hatte ich viel mehr Zeit für dich. Ich vermisse das auch.“ oder „Du ärgerst dich, weil das Baby deine Sachen nimmt.“ So zeigt man Verständnis und gibt den Gefühlen des Kindes Raum. Es kann spüren, dass seine Gefühle in Ordnung sind. Das Kind weiß jetzt, dass es seine Wut, Trauer und Angst zeigen kann und trotzdem von seinen Eltern geliebt wird. Darüber hinaus geht es hier nicht darum, nur den Geschwisterstreit zu schlichten, sondern darum, dass sich das größere Kind verstanden und geliebt fühlt. Denn genau das brauchen Kinder, die ein Geschwisterchen bekommen!

Konflikte gehören dazu

Konflikte gehören zum Familienalltag dazu. Sobald mehrere Personen zusammenleben, kommen auch verschiedene Bedürfnisse zusammen. Das ist nichts Außergewöhnliches. Konflikte sind nicht negativ zu bewerten, sondern, im Gegenteil, eine wunderbare Möglichkeit für persönliches Wachstum für Kinder und Erwachsene.

Alles Liebe

Andrea

Brauchst du Hilfe? Ich bin gerne für dich da! 

Alles über Dankbarkeit und warum sie uns schwerfällt

Dankbarkeit ist eine Liebeserklärung ans Leben

Erst wenn wir etwas verlieren, wird uns (schmerzlich) bewusst, was wir alles hatten. Wir versäumen es, Dankbarkeit zu leben. 

Dabei ist sie ein Glücklichmacher! Wissenschaftliche Studien beweisen das:

Robert Emmons (Ph.D.) und Michael McCullough  (Psychologe) die psychologischen und physischen Effekte einer Dankbarkeitsintervention anhand von drei experimentellen Studien. Das Ergebnis: 

  1. Dankbarkeit erhöht Optimismus und reduziert physische Beschwerden.
  2. Dankbarkeit erhöht positive affektive Zustände und prosoziales Verhalten. 
  3. Dankbarkeit erhöht bei chronisch Kranken das Wohlbefinden. 

Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind! (Francis Bacon)

Warum leben wir dann so wenig Dankbarkeit? 

Ich habe da eine Theorie: Viele von uns sind als Kinder dazu angehalten worden, brav „Danke“ zu sagen. „Kind sei dankbarer!“, oder „Du bist so undankbar!“ klingt in unseren Köpfen lange nach. So konnten wir keine echte Dankbarkeit leben. Dabei ist Dankbarkeit in jedem von uns angelegt. 

Unsere Eltern dachten, man muss Kindern Dankbarkeit beibringen. Diese Annahme ist nicht wahr und bewirkte genau das Gegenteil, was sie damit erreichen wollen. Denn Kinder gehen in der Folge dazu über, ein blechernes Danke zu sagen. Es steckt keine Dankbarkeit dahinter, sondern purer Gehorsam. So verschwindet Dankbarkeit immer mehr aus dem Leben. Als Erwachsene spüren wir vielleicht immer noch einen Widerstand gegen das Wort Dankbarkeit.

Dabei ist sie in jedem Menschen von Anfang an angelegt. Wenn Eltern auf diese natürlichen Fähigkeiten vertrauen, kann Dankbarkeit ganz natürlich wachsen. 

Dankbarkeit ins Leben holen

Komm, genießen wir die Fülle in unserem Leben! Schauen wir dankbar auf das, was wir haben. Denn das macht glücklich. 😊

Unsere Dankbarkeit ist wie ein Muskel. Je öfter wir sie leben, desto stärker bilden sich entsprechende Strukturen im Gehirn. Je mehr wir Dankbarkeit üben, umso leichter und stärker werden wir sie in Zukunft spontan fühlen.

Worüber bist du dankbar?

Für dein gemütliches Zuhause? 

Für deinen liebevollen Partner? 

Für dein großartiges Kind? 

Für deinen treuen Hund? 

Für deine Freunde, die für dich da sind?

Über welche Momente bist du dankbar?

Und was sind die kleinen Momente, die dein Herz erfüllen?

Vielleicht der Anblick eines Sonnenuntergangs vom Balkon?

Das Verständnis und die Nähe einer guten Freundin?

Der zarte Duft einer Blume, die du am Wegesrand entdeckst?

Oder ein warmer Windhauch, der spielerisch durch dein Haar streift?

Vielleicht bist du auch dankbar für das unbeschwerte Gefühl, wenn du laut im Auto dein Lieblingslied singst. 

Dankbarkeit zeigt sich oft in den großen und kleinen Wundern des Alltags – wo findest du sie?

Nicht jeder Tag ist gut, aber es gibt jeden Tag etwas Gutes

So trainierst du deinen Dankbarkeitsmuskel: 

Dankbarkeitstagebuch

Kauf dir ein schönes Buch. Schreib jeden Tag mindestens 3 Dinge rein, wofür du dankbar bist. Du merkst schon nach der ersten Woche einen Unterschied! 

oder

Abendliches Ritual

Erzähle deinem Kind, wofür du an diesem Tag dankbar bist. Ja, auch wenn dein Kind noch winzig klein ist und nix davon versteht. Vielleicht spürt es das schöne Gefühl in dir. Auf jeden Fall ist es wunderbar entspannend und glücklichmachend! 

Inzwischen erzählt mir auch mein Sohn, wofür er dankbar ist: „Für den Käfer, der genau über meine Hand gekrabbelt ist. Für Oma, die die beste Suppe der Welt kocht. Für den Mond, der heute Morgen auf mich gewartet hat, damit ich ihn anschauen kann.“ 

Ich liebe es, seinen Worten zu lauschen. Und dafür bin ich dankbar! <3

Alles Liebe 

Andrea 

Ich bin für dich da und begleite dich gerne auf deinem individuellen Weg! 

Wutskala

Wutskala für Eltern

Deine persönliche Wutskala

 

Anfangs ist es nur ein kleiner Ärger, welcher sich langsam steigert und in einer Wutexplosion endet. Oft merken wir gar nicht, wie hoch unser Ärger-Level schon ist. Achtsamkeit kann helfen, den destruktiven Wutausbruch zu verhindern.

Messe deine Wut mit der Wutskala im Alltag!

Schau nach, welche körperliche Empfindungen du in den einzelnen Stadien wahrnimmst. Beobachte dich einen Tag lang und erstelle mithilfe des PDFs dein persönliches Wut-Thermometer.

So könnte es beispielsweise aussehen:  

1 gelassen – alles läuft in ruhigen Bahnen – Mein Körper ist weitgehend entspannt

2 unzufrieden -ich wünschte, dass es anders läuft – leichte Anspannungen im Nacken/Rücken

3 ärgerlich/hilflos – rutsche langsam in die Opferrolle – flacher Atem, Muskeln sind angespannt, presse Zähne aufeinander

4 wütend – kann nicht mehr richtig denken –  unerträgliche Spannung im Körper, Herz rast

– > ungefiltert, würde die Wut Andere verletzen.

Hier kannst du dir die Wutskala als PDF herunterladen 

Was kann ich für mich tun?

In den Stufen von 2 bis 3 kannst du überlegen, was du im Moment brauchst. z. B.:

Bedürfniserfüllung

  • Ist es Ruhe, welche du brauchst?
  • Oder brauchst du Hilfe?
  • Hast du vielleicht Hunger?
  • Brauchst du einen Ansprechpartner/ein Telefonat mit einem Freund/in?
  • Brauchst du frische Luft oder Bewegung?
  • Brauchst du Entspannung?
  • Brauchst du Schokolade? 😉

Achtsamkeit für den jetzigen Moment kann ebenfalls helfen: https://herzensglueckskind.com/2017/03/08/ich-habe-keine-zeit-fuer-mich-oder-doch/

Selbstanbindung

Die sogenannte Selbstanbindung wird dich wieder nachhause zu dir selbst bringen. Empathie mit deinem Kind wird dann wieder möglich. Diese Selbstanbindung erschaffst du ganz einfach mit der Einfühlung in deinen Körper. 

Zum Beispiel mithilfe der Schwerkraft: 

Setzte oder leg dich auf eine gemütliche Unterlage. Lenke deine Aufmerksamkeit auf die Stellen deines Körpers, welche die Unterlage berühren. Lass dich ganz in diese Stellen hineinsinken. Konzentriere dich auf die Schwerkraft, Lass deine Schultern und auch dein Kiefer in die Schwerkraft sinken. All die Spannung darf aus dir fließen, du gibst sie ab an die Schwerkraft. Spüre in dich und schau, was sich verändert. 

Diese Übung wirkt auf den Vagusnerv, welcher für Ruhe und Entspannung sorgt. 

In den Stufen 3–4 kannst du mit einem Schlüssel deiner Wahl, den Raum zur freien Entscheidung öffnen und BEWUSST entscheiden, wie du handeln willst. Im Artikel Wie kann ich meine Wut kontrollieren hab ich einige Möglichkeiten für dich notiert.

Befrage dich im Alltag öfters nach der Stufe der Wutskala, in der du dich im Moment befindest. So übst du dich in Achtsamkeit und kannst Abhilfe schaffen, damit es nicht zum ungefilterten Wutausbruch kommt. Weil du dich schon davor regulierst und wieder zu dir findest. 

Ich habe diese Wutskala an meiner Pinnwand hängen. Auch mein Sohn wollte seine eigene Wutskala haben, er zeigt mir oft, an welcher Stufe er sich im Moment befindet. Daraus entstanden viele schöne Gespräche, seine Selbstreflexionsfähigkeit wird damit ganz nebenbei angeregt.

Bitte suche dir Hilfe, wenn du wiederholt deine Wut nicht kontrollieren kannst und deinem Kind weh tust.

Alles Liebe 

Andrea

Du musst da nicht alleine durch, ich bin gerne für dich da!

Mein Kind hört nicht auf mich

Mein Kind hört nicht auf mich

 

So viele Eltern haben das Gefühl, dass ihr Kind nicht auf sie hört. Doch wieso ist das so und was sagen die Experten dazu? 

 

Unsere Kinder wollen sich grundsätzlich mit uns verbinden und zusammenarbeiten

 
  •  „Wenn Kinder mit Fürsorge und Respekt für ihre persönlichen Grenzen behandelt werden, dann hören sie tatsächlich auf das, was ihre Eltern sagen, und halten sich in der Regel auch daran. Vielleicht nicht immer und vielleicht auch nicht mit großer Begeisterung, doch im Großen und Ganzen tun sie es.“ (Jesper Juul)

 

  • Der Schweizer Kinderarzt, Remo Largo, schreibt in seinem Buch „Babyjahre“, dass Kinder grundsätzlich zur Zusammenarbeit mit uns Erwachsenen bereit sind.

 

  • Viele Wissenschaftler betonen, dass Kinder von Anfang an soziale Wesen sind, die gerne mit den Erwachsenen zusammenarbeiten wollen.

 

  • Die Psychotherapeutin, Jean Liedloff, meint, dass es nur unsere eigenen negativen Erwartungen sind, die unsoziales Verhalten beim Kind hervorrufen.

 

Oft legen wir unseren Fokus nur auf das, was unser Kind nicht macht, anstatt das zu sehen, was unser Kind alles für uns tun. Das liegt meist daran, dass wir selbst gestresst oder sogar überfordert sind. So entstehen tägliche Konflikte, welche unsere Beziehung zum Kind belasten.

Bewusst hinschauen, wie oft unser Kind kooperiert statt uns auf „Mein Kind hört nicht auf mich“ zu fokussieren

 

Ein Tag im Leben meines Sohnes (damals war er 4,5 Jahre alt):

  1. Er steht frühmorgens auf, nachdem ich ihn wecke.
  2. Er zieht sich selbst an. (Nein, das macht er nicht jeden Tag ?)
  3. Er nimmt hin, dass es nur Müsli zum Frühstück gibt.
  4. Er hört nach 10 Minuten auf zu spielen, nachdem ich ihm sage, dass wir gleich in den Kindergarten gehen. (Ich habe mir angewöhnt, einen Zeitpuffer zu haben.)
  5. Er lässt seinen Dinosaurier in der Garderobe des Kindergartens. (Weil das dort so gehandhabt wird).
  6. Er hält im Kindergarten unzählige Regeln ein.
  7. Als ich ihn vom Kindergarten abhole, beendet er nach einer viertel Stunde das Spiel mit seinem liebsten Freund. (Für mich ist es ok, solange zu warten.)
  8. Er lässt den schmutzigen Ast liegen, weil ich sage, dass ich den in der Wohnung nicht haben will. (Habe ihm vorgeschlagen, den Ast am Balkon aufzubewahren – wollte er aber nicht.)
  9. Er beschäftigt sich mit einem Schneckenhaus, während ich ausgiebig mit meiner Nachbarin quatsche.
  10. Er wartet geduldig, bis ich das Essen auf den Tisch stelle, obwohl sein Hunger riesengroß ist.
  11. Er nimmt hin, dass sein Lieblingslöffel gerade im Geschirrspüler ist.
  12. Am Spielplatz stellt er sich beim Rutschen hinten an, obwohl er so gerne sofort rutschen würde.
  13. Als ich heimgehen will, schlägt er den Deal vor, noch dreimal zu rutschen und dann zu gehen.
  14. Er lässt meinen Mann im Büro arbeiten, obwohl er schon vor 10 Minuten gesagt hat, dass er „gleich“ zum Spielen kommt.
  15. Er lässt unser Besuchskind mit seinen kostbaren Dinosauriern eine ganze viertel Stunde spielen, bevor er sie zurückhaben will.
  16. Er hört auf, mit den Töpfen auf den Boden zu klopfen, als ich ihm sage, dass mir das in den Ohren weh tut. (Meinen Vorschlag, dass ich aus dem Zimmer rausgehe, nimmt er nicht an, er hört lieber mit dem Klopfen auf, damit er bei mir sein kann.)
  17. Er räumt seine Lego-Figuren in die Kiste. (Ja, das andere Zeug bleibt liegen, aber immerhin sind die Figuren in der Kiste.)
  18. Er lässt sich die Zähne drei Minuten lang putzen. (Ein Zahnputzspiel hilft uns.)
  19. Er lässt sich überzeugen, dass er ohne seinen Feuerwehrhelm besser schlafen kann.
  20. Er sagt „O.K.“ als ich ihm eröffne, dass ihn heute Papa ins Bett bringt, weil ich noch arbeiten will.

    Ein solches Kooperationstagebuch zu schreiben, hält uns vor Augen, wie oft unser Kind kooperiert.

    Natürlich gab es an diesem Tag auch viele Situationen, in denen mein Kind meine Wünsche nicht erfüllen wollte und nicht auf mich gehört hat. 

Warum hört mein Kind nicht und verweigert sich?

Wenn Kinder nicht auf uns hören und nicht mit uns zusammenzuarbeiten, gibt es 2 mögliche Gründe dafür:

 1. Überforderung

Wir haben zu hohe Erwartungen an das Kind. Wenn sich Kinder den ganzen Tag immer nur nach uns Erwachsenen richten müssten, würde das ihre Integrität verletzten. Sie verweigern sich, um sich zu schützen. Oder aber unsere Forderungen an das Kind sind nicht an das Alter des Kindes angepasst.

Katia Saalfrank meint:
“Ziel ist nicht unbedingt, Kinder vor einer Überforderung zu bewahren, sondern diese zu erkennen, zu verstehen und das Kind damit nicht alleine zu lassen.”

Hinweise auf Überforderung, nach Aussprechen unseres Wunsches:

  • Eingeschränkte Ansprechbarkeit (Kind reagiert nicht auf Ansprache.)
  • Rückzug (Kind zieht sich in sein Zimmer oder woanders hin, zurück.)
  • Abgrenzung (Kind vertieft sich in sein Spiel.)

Meiner Erfahrung nach kommen Kinder unseren Wünschen gerne nach, wenn ihre eigenen Bedürfnisse erfüllt sind.

 2. Kränkungen

Kinder wollen nicht mehr mit uns zusammenarbeiten, wenn sie gekränkt werden und ihre Bedürfnisse missachtet werden. Dies schädigt auch auf Dauer die Beziehung zum Kind.

Schau hin!

Das große Anliegen des Kindes nach „Kooperation mit uns“ fällt im Fokus auf das Negative oft gar nicht auf. Deshalb sollten wir uns täglich die Tatsache, dass Kinder Teamplayer sind, ins Gedächtnis rufen.

Kein Kind meint es böse und will uns mit seiner Verweigerung ärgern! Stattdessen hängt dieser Widerstand gegen unseren Wunsch meist mit einer Überforderung zusammen. Es steckt also viel mehr dahinter als ein bloßes: „Mein Kind hört nicht auf mich.“

 

Machtkämpfe vermeiden

Das Kind will die Jacke nicht aufhängen? Man könnte sich jetzt wie der Terminator hinstellen und es erzwingen. Doch ist es das wert? Ich könnte auf das Kind eingehen und sagen: „Magst du die Jacke nicht aufhängen, weil du zuerst deinen Dinosaurier aus dem Zimmer holen willst? Kannst du sie bitte nachher aufhängen?“ Anstatt in das Jammertal: „Mein Kind hört niiiiie auf mich“ zu stürzen.

Ist das Jacke-Aufhängen ein grundsätzliches Problem? Dann würde ich mit dem Kind gemeinsam überlegen, warum das so ist und eine Lösung finden. Oder ich beschließe, dass ich sie selbst aufhänge, weil es mir wichtig ist.

 

Kompromisse und Hilfe anbieten

Wenn ich gerade das Mittagessen koche und mein Kind gleichzeitig mit mir spielen will, könnte ich sagen „Kannst du in der Zwischenzeit alles für unser Spiel vorbereiten?“ oder „Magst du mir beim Kochen helfen? Nachher können wir spielen“.  Oder ich frage mein Kind, ob es einen anderen Vorschlag hat.

Zeit lassen

Die meisten Konflikte können wir mit Zeit lösen. „Spiel bitte fertig, damit wir gehen können.“ Dadurch, dass ich keinen Druck aufbaue, muss mein Kind nicht in den Widerstand gehen. Zeitpolster sind in Situationen, in welchen ich Termine einhalten muss, eine unheimliche Erleichterung. Ich sage früh genug Bescheid, so kann ich viele Konflikte umgehen.

 

Bedürfnisse wahrnehmen, statt zu kämpfen!

„Nein, ich will jetzt nicht Zähneputzen“, schreit mein Kind. Das geht schon seit Tagen so. Doch diesmal will ich hinschauen, was der Grund für die Verweigerung ist. Klar, Kinder können den Sinn vom Zähneputzen nicht erkennen. Doch bisher hat es mit „Lieder singen“, „Filme zeigen“ oder „Geschichten erzählen“ geklappt.

Wir finden gemeinsam heraus, dass der neue Bürstenkopf seiner elektrischen Zahnbürste härter ist, als der Vorige. Mein Sohn ist in dieser Hinsicht sehr empfindlich. Problem gelöst!

Hier kannst du viele Möglichkeiten nachlesen, deinem Kind das Zähneputzen schmackhafter zu machen.

 

 

Verantwortung übernehmen, wenn ich mein Kind gekränkt habe 

Wenn ich mein Kind gekränkt habe, sage ich ihm, dass es mir leidtut. „Ich wusste gar nicht, dass dir das so wichtig ist! Es tut mir leid, dass ich dich gekränkt habe.“ Oder auch „Ich hab dich vorher angeschrien, das tut mir leid, es war nicht OK, wie ich mit dir geredet habe.“

 

 

Gemeinsame Mission

Unsere Kinder wollen etwas zum Familienleben beitragen. Mein Sohn liebt es, mir beim Kochen zu helfen. Doch ich würde ihn nie dazu verpflichten, denn es soll ein zwangloses Miteinander sein. Ich bedanke mich danach bei ihm und wir freuen uns gemeinsam über das gekochte Essen. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass er sich wertvoll und wichtig fühlt.

 

 

Grundsätzliche Verweigerung

Eine grundsätzliche Verweigerung bzw. das „nicht auf uns Hören“ geschieht niemals grundlos. Sondern passiert, wenn wir unserem Kind ständig unseren Willen, unsere Regeln, aufdrängen, es kontrollieren, belehren und bevormunden und es dann vielleicht auch noch strafen, wenn es uns nicht gehorcht.

Mit ihrer Verweigerung drücken sie aus: Mir geht es im Moment gar nicht gut, bitte komm in meine innere Welt und hilf mir! 

Es ist ein Hilferuf.

Hören wir hin.

Alles Liebe

Andrea

Ich begleite dich gerne in eine liebevolle Beziehung zu deinem Kind! 

Wie kriege ich meine Wut unter Kontrolle

Wie kann ich meine Wut kontrollieren?

  1.  
Von 180 auf null – Wie kann ich nur meine Wut kontrollieren? 

„Mama, wenn du wütend bist, redest genauso, wie die böse Hexe, vor der ich mich so fürchte.“ Mein Sohn hatte damals furchtbare Angst vor Hexen. Jeden Abend mussten wir das ganze Haus nach bösen Hexen durchsuchen, damit er beruhigt einschlafen konnte. Jetzt war es raus. Ich (im wütenden Zustand) ähnelte einer Figur, die ihm Angst einjagt. Ab diesem Zeitpunkt herrschte nur eine Frage in meinem Kopf: Wie kann ich meine Wut kontrollieren? 

Jesper Juul sagt, dass es vollkommen in Ordnung ist, seinen Ärger authentisch zu zeigen. Man solle aber bei sich bleiben und in der Ich-Form sprechen. Also, für sich sprechen und nicht gegen das Kind.

Doch wenn ich wütete …

gab ich meinem Sohn die Schuld, völlig unreflektiert kämpfte ich gegen mein kleines Kind. Ich schrie ihm Dinge entgegen, wie: „Kannst du nicht einmal aufpassen!“, „Du nervst mich schon die ganze Zeit!“, „Bist du jetzt vollkommen blöd?“ oder noch Schlimmeres.

Es schien so, als könnte ich (im wütenden Zustand), ab einem bestimmten Punkt nicht mehr denken. Die gemeinen Worte stürzen aus meinem Mund, wie das Wasser der Niagara-Fälle. Als würde die Wut den Weg zu meinem Herzen verstopfen.

Doch in Wirklichkeit bin ich gar kein Opfer meiner Wut.

 

„Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum haben wir die Freiheit und die Macht, unsere Reaktion zu wählen. In unserer Reaktion liegen unser Wachstum und unsere Freiheit.“

(Viktor Frankl)

 

 

Wenn wir diesen Raum betreten, reagieren wir nicht mehr blind auf den Reiz, sondern erhalten unsere Handlungsfähigkeit zurück. Wir haben die Freiheit, auf das Leben zu „antworten“ anstatt nur zu „reagieren“. Nun können wir kluge Entscheidungen treffen.

Doch wie öffne ich einen solchen Raum? Und wie kann ich meine Wut kontrollieren? 

Ganz einfach: Mit einer Pause.

Ich nutze diese Pause, um wieder zurück zu mir selbst zu finden. Dies ermöglicht mir, wieder die zu werden, die ich eigentlich bin. Es gibt viele Schlüssel, um diesen Raum zu öffnen. Heute stelle ich euch 6 davon vor mit welcher ihr eure Wut mit sofortiger Wirkung kontrollieren könnt:

Deine 6 Schlüssel für den Raum der Freiheit – Wie kann ich nun meine Wut wirklich kontrollieren? 

Tipp 1: Der Herzschlüssel

Mein Sohn und ich dachten uns gemeinsam einen Namen für den Herzschlüssel aus. Mein Sohn liebt Zebras und mir war das Atmen (zum Runterkommen) wichtig, also hieß unser Wort „Zebra-Atmen“.

Ich erklärte ihm, dass er dieses Wort aussprechen soll, wenn sich die Mama-Augen in Hexen-Augen verwandeln. Also immer, wenn ich anfing zu wüten. Wann immer er dieses Wort sagt, höre ich sofort auf zu sprechen (schreien). Ich lege meine Hand auf mein Herz und nehme meinen Herzschlag wahr: Schlägt es schnell oder langsam? Ich atme in mein Herz. In mein Herz, welches meinen Sohn liebt und ihm niemals Angst machen oder ihn mit Worten verletzen will.

Und schwups, ist da die Pause, die mir die Freiheit gibt, mich zu entscheiden, wie ich sein will. Anfangs übten wir diese Vorgehensweise fleißig. Ich tat so, als würde ich ihn anschreien. Er sagte anfangs noch ganz zögerlich unser Wort: „Zebra-Atmen“. Ich legte sofort meine Hand auf mein Herz und atmete. Ich sage dann: „Danke, dass du mich erinnert hast, welche Mama ich eigentlich sein will!“

In Konfliktsituationen, in denen ich merke, dass es jetzt wieder in Richtung böse Hexe geht, sage ich mir das Wort „Zebra-Atmen“ selbst oder mein Sohn kommt mir zuvor.

Die Verantwortung bleibt immer bei mir

Nein, es geht nicht darum, die Verantwortung für mein Handeln an mein Kind abzugeben. Ich alleine bin dafür verantwortlich! Dieser Herzschlüssel gibt meinem Kind die Möglichkeit, aus seiner Hilflosigkeit herauszukommen. Er bekommt ein Werkzeug, um auszudrücken: „Mama, das fühlt sich alles gerade ganz schlimm für mich an, hilf mir!“

Ich halte den Herzschlüssel immer ein, egal wie sehr ich mich im Recht fühle. Denn sonst wird mein Kind es nicht wieder versuchen, ihn anzuwenden.

In meiner Wut bin ich nicht ich selbst! Nach dem „Zebra-Atmen“ kann ich wieder bei mir bleiben. Ich kann respektvoll sagen, was mir nicht passt. Ich finde mit meinem Kind gemeinsam eine Lösung. So kontrolliere ich meine Wut mithilfe meines Versprechens an meinen Sohn. Mit Kindern ab ca. 2 Jahren kann man den Herzschlüssel ausprobieren.

Tipp 2: Die Wolfsshow

In dem Moment, wo ich gerade losschreien will, schließe ich meine Augen und starte meinen inneren Wut-Film:

Ich schreie jedes Wort aus mir raus, welches mir im Moment in den Sinn kommt: „Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?“ Ich bin gemein, verletzend und ungerecht. „Nie kann man es dir recht machen, du bist so undankbar!“, „Am liebsten würde ich auf der Stelle davonlaufen und dich hier alleine sitzen lassen“.

Meine Stimme lässt den ganzen Raum beben. Als krönenden Abschluss schmettere ich den Fernseher an die Wand.

Diesen Film erlebe ich aber nur in meinem Inneren, mein Körper steht in der Zwischenzeit mit geschlossenen Augen völlig ruhig da. Ich spreche kein einziges Wort laut aus.

Nach der Wut-Show werde ich wieder zu mir selbst katapultiert. Ich kann wieder denken, ich kann meine persönlichen Grenzen in einer Art und Weise ausdrücken, welche mein Kind weder ängstigt noch verletzt.

Tipp 3: Raum für die Wut

Gefühle steigen langsam in ihrer Intensität an, bis zu ihrem Höhepunkt. Sie werden ohne unser Zutun wieder weniger, bis sie ganz abebben. Nur unsere Gedanken ziehen die Wut in die Länge. Also warte ich einfach ab, bis sich die Wut von selbst auflöst. 

Ich übe mich in Achtsamkeit. Anstatt loszubrüllen, umarme ich mich selbst. Ich gehe ganz in meine Körperwahrnehmung. Dann lokalisiere ich meine Wut. Wo sitzt sie? Im Bauch? In meiner Brust? In meinem Kopf? Jetzt kann ich nachschauen, wie sie sich anfühlt oder was sie bewirkt. Fühlt sie sich wie ein Druck auf meiner Brust an? Schnürt sie mir die Kehle zu? Was macht die Wut mit meinem Atem? Atme ich ganz flach?

Ich erlaube meiner Wut, sich in meinem Körper auszudehnen. Sie wegzudrücken würde bewirken, dass sie wächst und unkontrolliert aus mir herausschießt. Wenn die Wut in meinen ganzen Körper fließt, kann ich meist spüren, wie sich langsam der Druck in mir löst. Mein Atem wird tiefer, weil die Wut nicht mehr zentriert auf meiner Brust sitzt.

Jetzt beginnt die Wut weniger zu werden. Sie durfte sich in mir zeigen, jetzt kann sie sich von mir lösen. So kontrolliere ich mein Wut mithilfe von Achtsamkeit.

Danach fühle ich mich stark. Ich bin wieder zurück von einer Reise zu mir selbst. Die Wut hat eine Kraft in mir hinterlassen, welche mir hilft, für mich zu sprechen anstatt gegen mein Kind. 

Tipp 4: Wutschutz-Mantra

Sobald wir uns unsere Wut erlauben, muss sie nicht explodieren, um gesehen zu werden. Ich sage mir ein Mantra, wie zum Beispiel: „Ich sehe meine Wut – Ich schütze mein Kind“. Diesen Satz sage ich mir laut oder in meinem Inneren, solange bis ich wieder klar denken kann. Mein Sohn nennt es „Wutschutz“.

Diese Worte klingen anfangs wie ein Donnerwetter. Meine Stimme ist hart und ich presse die Worte aus mir heraus. Meine Worte werden immer lauter. Ich nutze diese Worte wie ein Ventil, durch welches meine Wut aus mir herausströmen darf.

Nach dem Höhepunkt der Wut (meine Stimme klingt dann wie die von Rumpelstilzchen), merke ich, wie mein Mantra immer melodischer klingt, bis es mit einem sanften, liebevollen Ton endet.

Durch das Wiederholen, das Annehmen der Wut und die Erinnerung, dass mein Kind schutzbedürftig ist, komme ich in einen Raum, wo ich frei entscheiden kann, was ich sage und wie ich es sage.

Tipp 5: Selbstempathie

Rache schwingt bei Wut oft mit. Nach der „Tat“ des Kindes will man unbewusst, dass sich sein Kind genauso schlecht fühlt wie man selbst. Man sagt fiese Dinge wie: „Dann spiele ich heute nichts mehr mit dir.“, „Jetzt hab ich dich nicht mehr lieb!“, oder „Jetzt kriegst du keine Nachspeise!“. Viele strafen ihr Kind aus diesem Grund. (Strafen und Liebesentzug sind meiner Meinung nach inakzeptabel in vielerlei Hinsicht!)

Bei Rache ist das unbewusste Ziel aber nicht, einem anderen weh zu tun, sondern einzig und alleine tief verstanden zu werden.Der andere soll meinen Schmerz sehen und verstehen. Wie kontrolliere ich also meine Wut?  Ich selbst kann für mich da sein. Ich kann meinen Schmerz sehen. Ich kann mich verstehen und mir Selbstempathie schenken. Wenn meine Wut am Dampfen ist, halte ich  inne. 

Ich frage mich liebevoll

Was ist los mir? Was kränkt mich? Was brauche ich jetzt? Ich umarme mich sanft und sage zu mir selbst: „Ach, du hast dir das alles ganz anders vorgestellt. Du hast dich so bemüht pünktlich zu sein und jetzt will er sich einfach nicht anziehen. Es ist dir so wichtig pünktlich zu sein.“ oder „Jetzt bemühst du dich schon den ganzen Tag, um die schlechte Laune deines Kindes zu verbessern. Doch nichts kannst du ihm recht machen. Das ist so gemein! Du hast dich so auf einen schönen Tag gefreut und jetzt ist alles so blöd.“ 

Du siehst dir die Verletzung an, auf welche dich deine Wut hinweisen wollte. Du musst jetzt keinem mehr wehtun, damit er dich versteht, denn du hast dir Selbst- Empathie geschenkt. 

Tipp 6: Wutfrosch

Das Gefühl der Wut erzeugt unsagbare Kräfte in uns. Diese Kräfte benötigten wir in der Steinzeit, um unser Leben zu schützen. Heutzutage ist es wichtig, diese angestaute Energie freizulassen, und dazu ist körperliche Bewegung nötig. Doch in einer Wut-Situation können wir unserem Kind schwer sagen: „Du, ich gehe kurz zum Sport, damit ich meine angestauten Wut-Energien loswerde!“

Stattdessen springe ich. Ja, du hast richtig gelesen, ich springe wie ein Frosch – ein Wutfrosch. Auf und ab. Und zwar so lange, bis all meine Wut aus meinem Körper herausgeflossen ist. Ich finde es befreiend, meine Wut auf diese Art und Weise zu spüren und sie dann wieder loszulassen.

Anfangs sind meine Sprünge sehr kräftig, langsam nimmt die Intensität ab, bis es nur noch sanfte Hopser sind. Mein Sohn hat sich den Wutfrosch von mir abgeschaut. Wenn er wütend ist, stampft er seine Wut ebenfalls in den Boden. So ist auch seine Wut unter Kontrolle. 

Vorbild sein indem ich meine Wut kontrolliere

Unsere Kinder schauen sich alles von uns ab. So auch den Umgang mit Wut! Wenn du es schaffst, deine Wut nicht gegen dein Kind zu richten, lernt dein Kind, wie man seine Wut ausdrücken kann ohne jemanden zu verletzten. Ich finde es so wichtig, dass Wut ausgedrückt wird, anstatt sie runterzuschlucken, wo sie uns dann innerlich zerfrisst. 

Es war nicht okay, wie ich dich behandelt habe! 

Nein, ich schaffe es nicht immer, meine Wut zu kanalisieren. Wenn ich explodiere, sage ich meinem Kind, dass mein Verhalten nicht ok war. Ich übernehme die Verantwortung für das Geschehene. Dazu gehört auch, dass ich mir selbst vergebe. Denn Schuldgefühle, die in der Beziehung zum Kind mitschwingen, wirken sich meist negativ aus. Das Kind spürt, dass etwas nicht stimmt, und denkt im schlimmsten Fall, dass es selbst „falsch“ ist. 

Wut hat Sinn

Wenn du täglich viele Wutanfälle hast, dann bist du in Not! Neben der Frage „Wie kann ich meine Wut kontrollieren?“ steht auch die wichtige Frage:  „Wieso hab ich so viel Wut“ welche ebenfalls zu beantworten ist. Deine Wut will dir etwas wichtiges sagen. Wut ist ein Zeichen dafür, dass etwas in die falsche Richtung läuft. Bitte sei sanft zu dir und hol dir rasch Hilfe.

Tu es für dich und dein(e) Kind(er). 

Alles Liebe

Andrea

Du musst da nicht alleine durch, ich bin gerne für dich da!

 


Mein Kind will nicht lesen - Tipps für Eltern

Mein Kind will nicht lesen – Tipps für Eltern

„Nein, ich will nicht lesen!“

Die Schule besteht darauf, dass dein Kind lesen soll, aber es hat einfach keine Lust dazu! Du malst dir schon aus, wie dein Kind mit 18 Jahren immer noch nicht lesen kann und nur miese Jobs bekommt. Dann denkst du, dass du es zum Lesen zwingen musst. Diese Angst bringt uns oft dazu, komische Dinge zu tun und zu glauben. Doch Zwang ist nicht förderlich – deshalb gibt es für dich diesen Artikel: Mein Kind will nicht lesen – Tipps für Eltern! 🙂

 

Verführe dein Kind zum Lesen

 

Lesen soll ja etwas Wunderschönes und Geniales für euer Kind sein ❤️

All die laufenden Muster haben bis jetzt zu nichts geführt. Es braucht einen Neustart, welcher mit dem Kind besprochen werden soll. Sag ihm, dass du so nicht mehr weiter machen willst, weil es für euch beide nicht gut ist. Vielleicht könnt ihr ein Ritual draus machen. Vergrabt das alte Lesezwang-Monster im Garten oder lasst ein Papierschiffchen mit den blöden Leseschimpfereien fahren.

Dann kannst du mit deinem kleinen Menschen besprechen, wie ihr Leseliebe leben wollt. Hör dir seine Vorschläge an! Sei neugierig darauf. Ihr seid in Verbindung und schafft etwas Neues. 

Ich hätte hier noch ein paar Ideen, um euer Kind zum Lesen zu verführen!:

  • Zwang herausnehmen: Der Widerstand, den euer Kind dadurch gegen das Lesen aufbaut, wirkt eindeutig gegen die Freude am Lesen.

  • Bibliothek oder Buchhandlung besuchen: Lasst euer Kind ein Buch aussuchen, auch wenn es aus eurer Sicht nicht um ein „wertvolles“ Thema oder eine „wertvolle“ Buchform (z. B. Comic) handelt. Mein Sohn liebte die Tagebücher über Minecraft. Davor wollte er nichts lesen. Es hat wirklich gedauert, bis er die für ihn richtigen Bücher gefunden hat.

  • Alleine oder zusammen: Fragt, ob euer Kind alleine oder euch vorlesen möchte. Viele Kinder sind anfangs noch zu verletzlich, um laut zu lesen. Unser Korrigieren bewirkt oft das Gegenteil. Also genieß es einfach, ohne den innerlichen Rotstift herauszuholen. Es gibt außerdem in vielen Tierheimen ein Angebot, wo Kinder Katzen vorlesen. So cool!

  • Lieblingsserie/Computerspiel: Besorgt ein Buch über die Lieblingsserie/Lieblingsspiel. Es gibt von so ziemlich allen Serien und Spielen ein dazugehöriges Buch. 

  • Bücher in Sichtweite: Lasst ein Buch, das euer Kind interessieren könnte, in Sichtweite herumliegen. Am Klo zum Beispiel! 😉

  • Spiele mit Buchstaben: Wie wäre es mit einer Schnitzeljagd? Schreibt auf Zettelchen, wo der nächste Zettel liegt, am Ende wird ein kleiner Schatz gefunden. Mein Sohn hat es geliebt, für mich eine Schnitzeljagd zu veranstalten. Aber auch Gesellschaftsspiele, bei denen Fragen vorgelesen werden, bringen Lesepraxis.

  • Vorbild sein: Lest selbst ein Buch. Fragt euer Kind, ob ihr euch zusammenkuschelt und jeder gemütlich sein Buch liest.

  • Liebesbriefchen schreiben: Schreibt eurem Kind kurze Liebesbriefchen und steckt sie in seine Jacke oder legt sie ins Bett. Das stärkt außerdem eure liebevolle Verbindung. 

  • Gemütliche Atmosphäre schaffen: Schafft eine supergemütliche Atmosphäre beim Lesen (Kissen, Duftöl, Knabbereien usw.).

  • Akzeptanz: Akzeptiert, wenn euer Kind nur einen einzigen Satz lesen mag. 

    Besser ein Satz als keiner! 🙂

    Freut euch mit dem Kind mit, dass es Wörter erkennt und lesen kann, auch wenn es nicht perfekt ist.

    Ich sag es nochmals: Lasst das Korrigieren! Besser: „Wow, du hast dich so bemüht diese Wörter zu lesen. Ich mag es so gern, wenn mir jemand vorliest!“

Verständnis dafür, dass das Kind nicht lesen mag

Am Lesebeginn meines Sohnes flogen so einige Bücher durch die Luft. Es hat ihn so geärgert und auch traurig gemacht. Ist ja auch verständlich! Lesen zu lernen, ist ein echt komplizierter Vorgang. Und dann immer wieder diese Enttäuschungen, dass sich das Wort einfach nicht entziffern lässt.

Ich rate davon ab, das Wort für das Kind zu lesen, wenn es nicht darum fragt. Denn dies lässt dein Kind denken, dass es das sowieso nicht schafft und es immer dich und braucht um schwierige Wörter zu lesen. Der Gedanke – ich bin dumm –  wächst dann oft in unserem Kind. 

Anfangs hab ich ihm gesagt, dass er es schafft. Was seine Wut immer nochmals um das Doppelte gesteigert hat. Denn in diesem Moment schafft er es nicht! 

Er brauchte Verständnis und keine Cheerleaderin. 

„Puh, ich kann es so gut verstehen, dass dich das voll wütend macht. Du bemühst dich so sehr, doch das blöde Wort lässt sich einfach nicht lesen.“ Mein Sohn fühlte sich verstanden und nicht mehr so alleine mit seinen Gefühlen. Wir haben die blöden Wörter auf Zettel geschrieben, er hat sie dann in tausend Fetzen gerissen und so seine Wut rausgelassen. 

Erst jetzt – nachdem er sich verstanden fühlte – konnte ich meine Cheerleaderin wieder auspacken: 

„Du kannst es NOCH nicht.“,

mein Sohn strahlte mich wie ein Weihnachtsbaum an. Er meinte dann: „Mama, ich glaub’ ich schaff’ das ganz bald! Aber jetzt brauch’ ich eine Pause.“ Und schwups, am nächsten Tag konnte er das fiese Wort lesen. 

Rechen- und Leseschwäche und andere Gründe

Darüber hinaus finde es ich es wichtig hinzuschauen, was noch dahinter stecken könnte, dass dein Kind nicht lesen will. Bitte setz dich mit der Lehrerin deines Kindes in Verbindung, wenn du dich sorgst. Solche Gespräche nehmen oft den Druck heraus. Denn mit diesen innerlichen Sorgen ist man einfach nicht mehr, man selbst! Unsere Kinder spüren das und gehen vielleicht gerade deswegen in den Widerstand – ein echt blöder Kreislauf setzt sich so in Bewegung. 

 

Lasst uns kreativ werden, um unserem Kind die Freude am Lesen zu ermöglichen 🙂

Alles Liebe 

Andrea

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Brauchst du Unterstützung? 

Schlechtes Gewissen als Eltern: Fehler als Chance

Schlechtes Gewissen als Eltern: Fehler als Chance!

Hey, lass uns mal über Entschuldigungen reden. Ja, ich weiß, es ist wichtig, Verantwortung für unsere Fehler zu übernehmen. Damit unsere Kinder wissen, dass unser Verhalten nicht ok ist. Dagegen hab ich auch nichts einzuwenden, solange wir uns nicht zum hundertsten Mal für denselben Fehler entschuldigen, ohne an unserem Verhalten etwas zu ändern. Wir können dann sagen: 

„Es war nicht ok, dass ich dich angeschrien hab. Es tut mir leid, ich werde mein Bestes geben, um das zu ändern.“

Und JA, wir dürfen uns Hilfe holen. Wir müssen da nicht alleine durch! Es ist ok! <3 

Schuld und Verantwortung

„Entschuldigung, dass ich dich vorhin so angeschrien hab. Ich war so gestresst und dann hast du auch noch deine Jacke auf den Boden geschmissen. Da bin ich einfach explodiert, das musst du verstehen. Bitte, du musst mir das verzeihen … schluchzt …“

Ich denke, dass wir uns oft entschuldigen, um unser eigenes unangenehmes Schuldgefühl zu lindern. Dieses Gefühl nagt an uns, und wir sehnen uns danach, es so schnell wie möglich wieder loszuwerden. In diesem Moment stehen wir bedürftig vor unseren Kindern und suchen unbewusst nach Entlastung. Doch dabei verlagern wir den Fokus von unserem Kind auf uns selbst. 

Viele Kinder werden durch unser Verhalten überfordert oder nehmen sogar die Schuld auf sich – einfach weil es in ihrer Natur liegt, alle Verantwortung zu übernehmen. Doch diese Last sollte nicht auf den Schultern unserer Kinder liegen. Es ist voll wichtig, dass wir uns bewusst werden, wie unsere Handlungen sie beeinflussen können, und dass wir ihnen die Möglichkeit geben, ihre eigenen Emotionen und Gedanken auszudrücken.

Löse dein schlechtes Gewissen in Luft auf

Statt uns reflexartig zu entschuldigen, dürfen wir lernen, Verantwortung für unser Verhalten zu übernehmen und uns selbst zu reflektieren. 

  • Was kann ich mir in diesem Moment Gutes tun? (Denn unser Kind ist nicht dafür verantwortlich, dass es uns besser geht.)
  • Was brauche ich, um mein Verhalten nachhaltig zu ändern? (Nimm bei Bedarf Hilfe in Anspruch – Du musst da nicht alleine durch!)

Nachdem ich meinem Kind gesagt habe, dass mein Verhalten nicht in Ordnung war– und ich somit die volle Verantwortung für meine Handlungen übernehme – widme ich mich aktiv dem Zuhören.

Fehler als Chance – Echtes Zuhören

Ich frage mein Kind einfühlsam: „Wie ist es dir heute ergangen, als ich dich so laut angeschrien habe? Was hättest du in dieser Situation von mir gebraucht?“

Dann hören wir zu, ohne uns zu verteidigen. Wir zeigen unserem Kind durch unsere aufmerksame Präsenz, dass seine Gefühle und Gedanken für uns zählen. Wir können die Worte unserer Kinder wiederholen, um sicherzustellen, dass wir sie richtig verstanden haben. Auf diese Weise ermöglichen wir unseren Kindern nicht nur, sich gehört und verstanden zu fühlen, sondern fördern auch ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstreflexion.

Indem wir auf diese Weise zuhören, schaffen wir eine Atmosphäre der Gleichwürdigkeit in unserem Zuhause, in welchem die Verantwortung für die Beziehung bei uns Eltern liegt.

Wir können am Schluss sagen: „Danke, für deine Antwort, ich werde darüber nachdenken.“ 

Fazit zum heutigen Thema:

Schlechtes Gewissen als Eltern: Fehler als Chance!

Die Klarheit über den Grund unserer Entschuldigung ist entscheidend. Bevor wir uns entschuldigen, sollten wir uns liebevoll fragen: Warum mache ich das eigentlich? Es geht nicht darum, unser eigenes Schuldgefühl zu beruhigen, sondern um Verantwortung und Veränderungsbereitschaft. Ich bin mir sicher,  wenn wir authentisch sind und unsere Fehler eingestehen, schaffen wir eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre zu unseren Kindern. Und das ist der Schlüssel für eine liebevolle Beziehung, die auf gegenseitigem Respekt basiert.

 Alles Liebe

Andrea

Ich bin gerne für dich da! 

Selbständigkeit von Kindern und das Helfen

Über die Selbständigkeit von Kindern und das Helfen

 

Die Kindergartenpädagogin (für welche die Selbständigkeit von Kindern oberste Priorität hat) sieht mich streng an und zischt: „Er muss sich die Jacke selbst anziehen. Er kann es ja schon alleine!“ 

Ich zucke zusammen und höre auf, meinem Kind zu helfen. Er sieht mich traurig an und beginnt bitterlich zu weinen, was mich nachträglich über die Selbständigkeit von Kindern nachdenken ließ.  

Dieses Erlebnis vor fast 6 Jahren rührt mich heute noch. Ich habe mich tatsächlich von der Pädagogin aus der Verbindung mit meinem Sohn kicken lassen. 

Was war passiert? 

Ich war damals unsicher in meiner Haltung, ich dachte, die Pädagogin hat eine Ausbildung und weiß mehr als ich. Außerdem hatte diesen irren Glaubenssatz in mir, welcher lautete: 

 

„Sonst lernt er es nie! … Und ich bin schuld daran“. 
 

Du auch? Doch, glaubst du ernsthaft, ein junger Mann mit 25 Jahren hält seiner Partnerin den Fuß hin und sagt: „Schuh anziehen, Schatzi.“

 

Dieser Glaubenssatz, der viel zu viel Leid in die Familien bringt, ist in Wirklichkeit purer Bullshit! 
 

Kennst du einen gesunden Menschen, der sich mit 20 Jahren die Jacke nicht anziehen kann? Kennst du etwa einen 20-Jährigen, der sich den Popo nicht selbst abwischen kann? Oder sich seinen Pulli nicht anziehen kann?

Gesundes Verhalten

Wenn dich dein Kind um Hilfe bittet, ist es ein sehr gesundes Verhalten, (das Fragen zeugt übrigens von der beginnenden Selbständigkeit von Kindern, weil sie sie aktiv für sich einstehen), von dem wir Erwachsenen so viel lernen können. Wie viele Mütter schuften Tag und Nacht, weil sie um keine Hilfe bitten können? Wie viele Menschen landen im Burnout, weil sie alles alleine schaffen wollen? Wie viele Menschen haben Angst sich zu öffnen, weil ihnen eingeredet wurde, dass um Hilfe beten Schwäche bedeutet. Wie vielen Menschen könnte viel Leid erspart werden, wenn sie sich trauen würden, um Hilfe zu bitten? 

Es grenzt an Irrsinn, wenn wir unseren Kindern dieses Verhalten abtrainieren! 

Selbständigkeit von Kindern: Autonomie kommt von selbst

Warum? Weil Kinder ab einem bestimmten Alter (Autonomiephase) selbstständig werden WOLLEN, das ist in ihnen angelegt. Durch ihre natürliche Neugierde werden sie angetrieben zu lernen. Unsere Gene sind also darauf getrimmt, dass wir selbstwirksam werden! Was die Selbständigkeit von unseren Kindern ganz ohne unser Zutun fördert. Die Entwicklungspsychologie weiß das schon lange. Doch in unseren Köpfen spukt da immer noch ein lautes „Verwöhne das Kind bloß nicht!“ herum. Danke, Johanna Haarer

Bedürfnisse

Warum will mein Kind, 

… dass ich ihm die Jacke anziehe. 

 … dass ich ihm den Popo abwische. 

… dass ich ihm das Essen schneide. 

… dass ich ihm die Schuhe binde. 

… dass ich ihm das Essen schneide.

… usw.

Es geht, wie so oft, um Bedürfnisse, die du mit deiner „Hilfe“ erfüllen darfst! 

  • Vielleicht fühlt sich dein Kind wunderbar umsorgt, wenn du ihm nach einem anstrengenden Kindergartentag die Jacke liebevoll anziehst. 
  • Dein Kind fühlt sich für dich wichtig, wenn du ihm die Schuhe bindest.
  •  Vielleicht fühlt es sich gesehen, weil es wirklich Schwierigkeiten hat, sich den Po abzuwischen. 
  • Es bestätigt deinem kleinen Menschen, dass er geliebt wird, wenn du ihm den Pulli anziehst. 
  • Oder dein Kind fühlt sich unterstützt, wenn du ihm bei seinen Hausaufgaben hilfst.  
  • Dein Kind fühlt sich vielleicht mit dir liebevoll verbunden, wenn du ihm sein Brot schmierst.

Aufmerksamkeit, Zuneigung, Sicherheit, Annahme, Stabilität, Verbindung, Liebe, Fürsorge, Kontakt, Entspannung, Vertrauen, Einfühlsamkeit … diese und noch viel mehr Bedürfnisse kannst du deinem Kind mit einer „Hilfetat“ erfüllen. Ein (oft) minimaler Aufwand für eine maximale Wirkung! 🙂 

Wir Erwachsenen lieben es doch auch!

Ich fühle mich wertvoll für meinen Partner, wenn er mir liebevoll einen Kaffee zubereitet. 

Es fühlt sich für mich so kuschelig fürsorglich an, wenn mir mein Liebster in die Jacke hilft. 

Ich schätze es sehr, wenn er mir das Auto in die winzige Parklücke stellt, weil ich gerade keine Nerven dazu hab. 

Vielleicht würde er das alles nicht tun, wenn seine Mama ihm ein Vorbild gewesen wäre, dass immer darauf pocht, dass er alles selbst macht. 

Er macht das alles für mich, obwohl ich alles selbst machen könnte. Seht ihr den Irrsinn in den Aufrufen, dass man dem Kind auf keinen Fall helfen soll? 

Noch was: Stell dir vor, im Hotel sagt der Kellner bei der Bestellung: „Nein, ich werde dir nicht helfen. Du kannst dir das Essen ja schon selbst zubereiten, da hinten ist die Küche.“

Wann sollten wir unserem Kind nicht helfen – wann hemmen wir die Selbständigkeit für Kinder?

Ungefragt zu helfen, ist meist ungesund. Gesunde Kinder sagen es uns, wenn sie Hilfe wollen

Und wenn das Kind wütend wird, weil es es nicht schafft sich die Schuhbänder zu binden? Oft können wir die Wut unseres Kindes aus verschiedenen Gründen nicht aushalten. Dann helfen wir, obwohl uns kein Mensch darum gebeten hat. Unser Job ist es, die Wut zu containen. Also, verständnisvoll da zu sein, ohne selbst in der Wutwelle zu ertrinken. Außerdem ist es unser Job, sich die eigenen wunden Punkte anzusehen. Wieso kann ich keine Wut aushalten? Wie ist in meiner Herkunftsfamilie mit Wut umgegangen worden. Durfte ich wütend sein? 

Destruktiv ist es auch, wenn wir unserem kleinen Menschen nichts zutrauen. „Das mach ich für dich.“, oder „Das kannst du noch nicht.“ sind Sätze, die sich negativ auf das Selbstbewusstsein und auf die Selbständigkeit des Kindes auswirken. Ja, es gibt Dinge, die wir für unser Kind tun müssen, weil sie (lebens)gefährlich für sie sein können. Aber um diese geht es mir hier nicht. Ansonsten ist auch hier Selbstreflexion gefragt. 

Wieso helfe ich meinem Kind ungefragt? Will ich mich überlegen, nützlich fühlen oder die Kontrolle haben? Woher kommt das? Wie kann ich mich selbst liebevoll unterstützen, die Kontrolle loszulassen? Welche Möglichkeiten gibt es, mich anderweitig nützlich zu fühlen? 

Und was ist, wenn es schnell gehen muss? 

Ja, ich kenne Situationen, in denen die Zeit knapp wird. Wenn es ewig dauert, bis die Schuhe angezogen sind. In einzelnen Situationen ist es legitim, ungefragt (mit Erklärung) zu helfen. Wenn sich solche Situationen allerdings häufen, würde ich gegensteuern. Denn so nehmen wir dem Kind wirklich die Möglichkeit zu lernen. 

 

Will dein Kind (gefühlt) dauernd Hilfe? 

Wir können hier detektivisch vorgehen. Wieso mag es gerade absolut nichts selbst machen? Welches Bedürfnis hungert so sehr? Was ist da gerade los? 

Bedürfnis nach Nähe, Verbindung, Aufmerksamkeit: 

Vielleicht haben seine Bezugspersonen gerade sehr mit ihren eigenen Problemen und es erhält mit seinen Hilfeanfragen (auch negative) Verbindung? Wie könnt ihr eure liebevolle Verbindung wiederherstellen? Was wäre nötig, um wieder Nähe herzustellen?

Bedürfnis nach Erholung, Fürsorge, Sicherheit: 

Es könnte auch sein, dass dein Kind gerade mitten in einem Entwicklungssprung ist. Es ist vollkommen normal, dass es nochmals ins Babyalter zurückwill, um sich von den Strapazen zu erholen. Wenn sich die Gehirnbahnen neu vernetzen, ist es so anstrengend für unsere Kinder. Nichts ist mehr, wie es wahr. Gefühle überfluten die kleinen Körper. Für viele Kinder ist es so wohltuend nochmals wie ein Baby betüdelt zu werden. Sie können sich zurücklehnen und einfach nur sein. Macht euch Tüdel-Zeiten aus! Ich habe meinem Sohn dann liebevoll gefüttert und mit ihm in Babysprache geredet. So konnte er sein Bedürfnis nach Erholung und Fürsorge fix auffüllen und anschließend wieder „groß“ sein. 

Bedürfnis danach gesehen zu werden, nach Sinn, nach Freude: 

Beobachte dich selbst. Ist es für dich nicht gut genug, wie es dein Kind macht? Besserst du ständig nach? Belehrst du dein Kind, wie es die Sachen besser machen kann. Dein Kind hat vielleicht die Freude daran verloren, weil die Dinge ohnehin nie gut genug macht. Verständlich, oder? Schau liebevoll in dich, wieso du es nicht aushalten kannst, wenn etwas nicht perfekt ist. Ist es dir auch nicht gut genug, wie dein Partner Dinge erledigt? Geht es dir um Perfekt sein? Oder um Kontrolle? Wie würde dein Leben sein, wenn alles nur mittelmäßig erledigt wird? 

 

Ich bin überfordert

Wenn du dich täglich überfordert fühlst und ständig auf die Kooperation vom Kind angewiesen bist, brauchst du Hilfe! Ihr braucht andere Wege. Ihr braucht Erleichterung! Es muss zu den Ursachen hingesehen werden, um neue Lösungen zu finden. Sei es dir wert, es nicht so hinzunehmen. Hier geht´s nämlich gar nicht um die Selbständigkeit von Kindern. 

 

 Adultismus

Wie kann es denn sein, dass wir Erwachsenen entscheiden, ob unser Kind Hilfe braucht oder nicht?  Nein, wir können es erstens nicht wissen und haben auch nicht das Recht das zu entscheiden. Das ist übergriffig und wirkt sich negativ auf unseren kleinen Menschen aus. 

 

Hilflosigkeit 

Wenn die Bemühungen, Hilfe zu bekommen zu oft ins Leere laufen, sind die Folgen immer negativ!

Das Kind bleibt alleine mit der Hilflosigkeit, weil diese nicht gezeigt werden darf.

Vorbilder fehlen. Welcher Held zeigt sich im TV hilflos? Wir Erwachsenen vermeiden es, darüber zu reden.  

Weil die Eltern immer sagen „Das schaffst du schon alleine.“ schämt sich das Kind, Hilfe zu brauchen.

Es denkt, dass es alles alleine schaffen muss. Oder das Kind resigniert ganz und zeigt Symptomen wie zum Beispiel Entwicklungsverzögerung. 

Aber auch Aggression können die Folge von innerer Hilflosigkeit sein.

Wenn Hilflosigkeit nicht da sein darf, lebt sie im Inneren des Kindes weiter! Sie muss sich nun destruktiv zeigen. 

Fazit betreffend Selbständigkeit von unseren Kindern und dem Helfen

Helft euren Kindern aus vollstem Herzen, anstatt euch in einen Machtkampf verwickeln zu lassen. Es kann eine pure Freude sein, die dahinter liegenden Bedürfnisse durch diese so einfachen Taten zu erfüllen. So fördert ihr gleichzeitig indirekt die Selbständigkeit eurer Kinder, denn wenn ihre Tanks gefüllt sind, trauen sie sich mehr zu! 

Seid euch sicher, im jungen Erwachsenenalter wird euch keiner mehr ins Klo rufen, um einen Po sauberzumachen! 😉

 

Alles Liebe 

Andrea

Willst du Unterstützung? 

Ich bin gerne für dich da!

 

Meine Grenze ist dein Halt

Meine Grenze ist dein Halt-Rezension

Buchvorstellung

Heute habe ich eine Buchrezension vom Buch „Meine Grenze ist dein Halt“ für euch.

Ich habs gelesen und mich direkt in ihre klaren und so wahren Worte verliebt. Im Buch gibt es zusätzlich zum Wissenstext Übungen und konkrete Wortvorschläge. Außerdem geht die Autorin, Nora Imlau, direkt in die Praxis und führt relevante Alltagsbeispiele an. 

Ich finde es so wichtig, dass wir als Eltern gut für uns sorgen, denn unser Wohlbefinden wirkt sich unfassbar stark auf die Beziehung zu unseren Kindern aus. 

Wenn ihr mich schon länger lest, wisst ihr wahrscheinlich, dass ich vom Dauerbrenner „Kinder brauchen Grenzen“ nichts halte. Künstliche Grenzen finde ich entwürdigend und bringen weder uns noch unseren Kindern etwas Gutes. Und dann gibt es noch die realen Grenzen, die ich hochhalte, wenn es um die Gesundheit meines Kindes geht. Nora beschreibt im Buch gute Wege, diese Situationen auf Augenhöhe zu meistern. 

 Ich finde das Buch wertvoll, lesenswert und umsetzungswert

Also, weg mit dem Bild von der Grenzmauer und her mit dem Gartenzaun! 🙂 

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Warum “ Grenzen setzen “ weh tut

Ein Tag mit einem Erwachsenen

Mein Liebster und ich wollen heute zu meiner Mama fahren. Ich bin gerade dabei ein paar Sachen zu packen, als mein Mann ungeduldig ruft: „Trödel nicht rum! Zieh deine Jacke an.“

 Ich entgegne ihm, dass ich gleich komme, schnappe meinen Rucksack und den Schlüssel. Gerade will ich die Haustüre öffnen, da fragt mein Liebster „Musst du nochmals aufs Klo?“. „Nö!“, antworte ich kurz und bündig. „Ich will, dass du trotzdem gehst.“ sagt er trocken.

„Ähm, ok.“, sage ich kleinlaut und fühle mich komisch dabei, am Klo zu sitzen ohne zu müssen. Ich hab vergessen mein Handy einzupacken und husche noch schnell in die Küche um es zu holen. „Wenn du jetzt nicht sofort kommst, dann fahre ich ohne dich! Irgenwo muss man ja Grenzen setzen.“ schreit mir mein Mann von draußen entgegen.

„Komm ja schon.“, murmle ich gedemütigt und steige ins Auto. Wortlos fährt mein Partner los. „Können wir den Radiosender wechseln?“, frage ich ihn nach einer Weile, denn ich würde gerne klassische Musik hören. „Wo kämen wir da hin, wenn immer alles nach deinem Kopf ginge?“, sagt mein Mann und dreht die Popmusik lauter.

Ich bin etwas verstört und froh als wir endlich bei meiner Mutter ankommen. Nach einer herzlichen Begrüßung gibt es Kaffee und Schokoladenkuchen. Ich liebe Schokoladenkuchen. Als ich mir das 2 Stück auf meinen Teller laden will, sagt mein Mann: „Nanana, du hattest heute schon genug. Leg den Kuchen schön wieder zurück.“ Weiterlesen

Wie du dich aus der Opferrolle befreist!

Findest du dich öfters in der Opferrolle wieder? Kannst du am Ende gar nicht sagen, wie du da rein geraten bist? Fühlst du dich nach solchen Konflikten grottenschlecht? 

Es könnte sein, dass du auf das Dramadreieck hereingefallen bist.

Du kannst hier lesen, wie du das Dramadreieck entlarvst und wie du dich daraus befreien kannst! 

Die Theorie “Dramadreieck” stammt aus Transaktionsanalyse

In diesem Drama gibt es drei Hauptrollen:

Opfer

Gefühle: Angst, Leere
Ausrichtung: ich bin nicht ok – du bist ok
Verhalten: Opferrolle, unterwürfig, kindlich, hilflos, schüchtern, unwissend, etc.
Leitsätze: „Ich komme allein nicht zurecht.”, „Ich kann nichts dafür“
Das Opfer sieht nicht ein, dass es für sich selbst Verantwortung trägt.

Verfolger
(Angreifer, Ankläger)

Gefühle: Ärger, Schuld
Ausrichtung: ich bin ok – du bist nicht ok
Verhalten:  weist zurecht, macht Vorwürfe, kritisiert, klagt an, setzt herab
Leitsatz: Er stellt sich über den Retter und das Opfer

Retter

Gefühle: Frustration, Trauer
Ausrichtung: ich bin ok – du bist nicht ok
Verhalten: rettet, ohne darum gebeten zu werden, tröstet, gibt gute Ratschläge
Leitsatz: „Ich muss den Anderen helfen, weil sie nicht imstande sind sich selbst zu helfen!“

Der Verfolger attackiert das Opfer. Das Opfer nimmt es hin und wird anschließend vom Retter gerettet oder rettet sich selbst.

Das Dramadreieck kann sich auch nur zwischen zwei Personen abspielen, denn zwischen den drei Rollen kann beliebig gewechselt werden.

Verfolger und Retter werten Andere ab, das Opfer sich selbst. Alle drei Rollen sind unecht.

Das unaufgeräumte Zimmer

Mutter und Vater sitzen in der Küche. „Bernhard hat sein Zimmer immer noch nicht aufgeräumt!“, sagt die Mutter traurig zu ihrem Mann. Die Mutter schlüpft in die Opferrolle, das Drama kann beginnen!

Der Vater schlüpft in die Rolle des Verfolgers, er legt seine Zeitung zur Seite. Zielstrebig stampft er ins Wohnzimmer, um den Fernseher auszuschalten und den auf der Couch sitzenden – von nichts ahnenden – 12-Jährigen anzuschreien: „Nie räumst du dein Zimmer auf, hilf deiner Mutter doch einmal!“

Bernhard lässt seinen Kopf hängen und sagt: „Ihr seid so gemein! Immer müsst ihr auf mir rumhacken.“ Somit wird er flugs zum Opfer.

Die Mutter wechselt darauf sofort in die Rolle des Retters: „Muss du Bernhard gleich so anschreien?“

Der Vater ist beleidigt und wechselt in die Opferrolle: „Nichts kann man euch recht machen!“

Am Schluss verwandelt sich Bernhard zum Retter und sagt tröstend zu seinem Vater: „Ach, war doch gar nicht schlimm für mich.“

Das Drama läuft und läuft, es endet immer mit einem schlechten Gefühl für alle.

Dramadreieck in trauter Zweisamkeit

Mein Mann schmiert sich ein Butterbrot. Dabei kleckert er den Küchenschrank voll. Er schlendert tatsächlich wieder in
sein Büro, anstatt die Schweinerei wegzumachen.

Das Drama nimmt seinen Lauf …

Ich stülpe mir die Opferrolle über und verfolge ihn ins Büro: „Immer muss ich deine Sauerei wegputzen, als hätte ich nicht genug zu tun!“

Er hüpft in die Rolle des Verfolgers und sagt: „So viel arbeitest du nun auch wieder nicht.“

Ich lasse das nicht auf mir sitzen und nehme mir auch die Verfolgerrolle. Ich sage: „Ich habe es satt, dir alles hinterherzuräumen! Du denkst immer nur an dich!“

Mein Mann schnappt sich die Opferrolle und kontert: „Was? Vorhin hab ich schon den Geschirrspüler ausgeräumt und den Müll runtergebracht. Nie genügt es dir, was ich im Haushalt mache!“

Ich fühle mich ganz schlecht und stolpere in die Rolle des Retters und sage: „Ja, du hast recht, ich sollte dich mehr unterstützen, du arbeitest ja ohnehin so viel.“

Am Schluss haben wir beide schlechte Gefühle.

Was steckt dahinter?

Dieses Dramadreieck ist uns so nahe, dass wir meist gar nicht bemerken, wenn wir uns darin befinden. Doch es passiert täglich. In der Familie, im Beruf und mit unseren Freunden.

Das Opfer ist die mächtigste Rolle in jedem Drama.

Ein geübtes Opfer kann aus jedem Menschen einen Verfolger oder Retter machen! Sobald das Opfer einen Anderen zum Verfolger abstempelt, ist das Opfer berechtigt, blitzartig die Rollen zu tauschen und Rache zu üben, indem es den Verfolger verfolgt.

Wenn es keine Opferrolle gibt, kann es kein Drama geben.

Das Dramadreieck wird von allen drei Rollen dazu benutzt Verantwortung zu vermeiden, deshalb spielt es keine Rolle, wie sehr du recht hast. Denn so wird sich absolut gar nichts ändern.

Wir wiederholen unser Drama so lange, bis wir uns dessen bewusst werden oder sterben. 

Steig aus dem Drama aus!

Beispiel: Das unaufgeräumte Zimmer

Die Mutter im ersten Beispiel hätte eine Familienkonferenz einberufen können, in welcher jeder seinen Standpunkt klarmachen kann. Anschließend hätten sie eine Lösung finden können, die sich für alle Familienmitglieder gut anfühlt.

Möglichkeiten:

  1. Es ist Bernhards Zimmer, er kann es selbst gestalten. Wenn er möchte, dass gesaugt wird, dann räumt er alle Sachen vom Boden weg. Denn die Mutter will das nicht mehr machen.
  2. Einmal in der Woche räumt Bernhard sein Zimmer auf, die Mutter hilft ihm dabei.
  3. Der Mutter ist es so wichtig, dass das Zimmer aufgeräumt ist, sie beschließt es selbst zu machen. Bernhard ist damit einverstanden. Die Lego-Ecke soll aber nicht aufgeräumt werden, das ist ihm wichtig.
  4. Bernhard bestimmt selbst den Tag in der Woche, an dem er aufräumt.

usw.

Beispiel: Das Butterbrot

Schon ganz am Anfang hätte ich den Einstieg ins Dramadreieck verhindern können. Zum Beispiel hätte ich den Lappen nehmen können und die Butter mit einem Wisch über die Arbeitsfläche verschwinden lassen können.

Oder ich hätte die Verantwortung für meinen Wunsch übernehmen können und zu meinem Mann sagen können: „Kannst du bitte die Butter wegwischen?“

Mein Mann hätte seinerseits auch aus dem Dramadreieck aussteigen können, indem er sagt: „Ach sorry, ich wisch es gleich weg.“ Oder „Du, ich habe gerade so viel zu tun, kannst du es bitte für mich wegwischen?“

Kein Opfer,
kein Drama – keine Verfolger – keine Retter,
keine schlechten Gefühle.

Alles Liebe

Andrea 

Übrigens: 
Wenn du genug vom „Plumpsen in die Opferrrolle“ hast, begleite ich dich gerne auf deinem Weg in die Leichtigkeit.
 Buche jetzt dein Coaching mit mir! (klicke hier 😊) 

Andrea Schiefer

Unterstützung erhalten

3 einfache Schritte um Unterstützung zu erhalten

  1. Frage den anderen nicht aus der Opferrolle heraus, um Unterstützung zu erhalten! 

 

Kassierst du viele Neins auf deine Bitten?

Könnte es sein, dass hinter deinen Bitten ein Befehl steht?

Hast du den Gedanken, dass jemand etwas für dich machen muss?

Willst du Unterstützung erzwingen? 

 

Stell dir vor:

Dein Partner sagt gestresst: „Bitte sortiere diese Rechnungen für die Steuererklärung. Ich habe so viel zu tun.“ Danach verschwindet er wieder in sein Büro.

Nach einer halben Stunde kommt er zu dir in die Küche. Du hattest noch keine, die Rechnungen zu sortieren. Er verzieht das Gesicht und sagt mit einem strengen Unterton:

„Die Rechnungen sind ja noch immer nicht geordnet!“

Wie fühlt sich das für dich an?
War seine Bitte wirklich eine Bitte?
Merkst du, wie der Widerstand in dir wächst.
Es fühlt sich einfach nicht auf Augenhöhe an.

Abgesehen davon, dass das ein Befehl war, gab er dich nicht mal die Möglichkeit, die Zeit zu wählen, wann du die Rechnungen sortierst. 

 

Achte darauf, dass hinter deinen Bitten stets eine Haltung auf Augenhöhe steht.

Denn sonst ist es ein Befehl, der als Bitte verkleidet ist. Und das merkt der andere in null Komma nix.

 

Ist in deinen Bitten stets ein jammernder Unterton zu hören?

  • „Bitte hilf mir doch einmal im Haushalt.“
  • „Hebe doch bitte deine Socken endlich auf.“
  • „Füttere doch bitte einmal die Katze.“

Oje, du bist dem Jammertal auf den Leim gegangen.

Fühl mal deine Worte. Sie spüren sich nach viel Leid und Schmerz an. Sie fühlen sich an, fast so als sei der andere deine einzige Chance zu überleben.

Indem du dich in die Opferrolle begibst, übergibst du die Verantwortung für dein Wohlergehen den Anderen.

Hilflosigkeit und Ohnmacht sind die Folge. Der/die Andere muss dich retten.

Abgesehen davon sind Fragen aus dem Jammertal so formuliert, dass es dem anderen fast unmöglich ist, sie freudig zu erfüllen. Der andere wird sich anschließend nicht so wertvoll für dich fühlen. Weil da so viel Vorwurf und Misstrauen mitschwingt. So wirst du kaum Unterstützung erhalten.

 

Wie kann ich die Opferrolle entlarven?

Checke diese Punkte, vor du um Unterstützung fragst:

  • Werde ich bei einem Nein (auf meine Bitte) wütend oder traurig?
  • Sage ich mir, dass nur diese Person mein Problem lösen kann?
  • Erzähle ich mir die Geschichte, dass sowieso keiner was für mich tun will?
  • Weiß ich die Antwort schon, bevor ich die Frage stelle?
  • Will ich mit meiner Bitte nur darauf hinweisen, was der andere nicht tut?

Wenn du eine oder mehrere Fragen mit „Ja“ beantwortest, fragst du wahrscheinlich aus der Opferrolle heraus. Solche Bitten gehen meist in die Hose und du erhältst keine Unterstützung.

 

Hinweise für echte Bitten

  • Für mich ist auch ein Nein in Ordnung.
  • Ich weiß, dass die Person (die ich bitte) nicht die einzige ist, die mir mein Bedürfnis erfüllen kann.
  • Ich bin offen für andere Lösungsvorschläge.
  • Es fühlt sich gut an, die Bitte zu stellen.

So wichtig: Hör nicht auf, die anderen wissen zu lassen, was du dir in diesem Moment wünschst!  

 

Ich bitte täglich um etwas

Ich stelle täglich Bitten an meine Lieben und auch an fremde Menschen. Mein Sohn denkt ganz genau nach, ob er mir meine Bitte erfüllen will. Wenn er nein sagt, feiere ich ihn. Er sorgt gut für sich selbst.

Und wenn er ja sagt, kann ich meist ein Leuchten in seinen Augen sehen, weil er es liebt zur Bereicherung meines Lebens beizutragen. Was übrigens ein menschliches Bedürfnis ist, welches er sich erfüllt, wenn er freiwillig was für mich tut.

Außerdem hat er durch mein Vorbild gelernt, Bitten auf Augenhöhe zu stellen. Und in sich zu schauen, was er in diesem Moment braucht. Ja, ich liebe es auch, ihm seine Wünsche zu erfüllen. Wenn ich aber ein „Nein“ für seine Bitte habe, begleite ich seinen Frust. Meistens finden wir anschließend eine andere Lösung.

 

2. Selbstbestimmt fragen, um Unterstützung zu erhalten

Das Jammertal ist oft unser Zuhause

Wir fühlen uns unwohl. Sind bedürftig. Und wir haben die genialsten Ausreden, wieso wir nicht um Hilfe bitten.

• Sie hat sowieso keine Zeit dafür.
• Er sagt eh nein.
• Dann gibt es bestimmt wieder ein Drama.
• Das letzte Mal hat er auch nein gesagt.

 

Dahinter stecken oft Ängste

• Der andere könnte uns ablehnen.
• Der andere könnte denken, dass wir es nicht hinkriegen.
• Das NEIN könnte mir weh tun.
• Der andere könnte beleidigt sein.

Lieber kein Risiko eingehen. Da bleib’ ich doch lieber im Jammertal. frown

Echt?!?

 

Ich schlage vor, das Ganze als Experiment ohne Erwartungen zu sehen

  • Schüttle alles ab, das dich davon abhält, eine Bitte auszusprechen.
  • Lass den Druck weg.
  • Lass den jammrigen Unterton weg.
  • Lass dich von deiner „Angst, ein NEIN zu kassieren“ begleiten und …
  • … frag trotzdem.

Freu dich über ein Nein

Denn der andere sagt in diesem Moment lediglich Nein zu deiner Bitte (und nicht zu dir als Person) und JA zu sich selbst.

Beobachte und lerne vom diesen Menschen NEIN zu sagen. 😊

 

Beispiele für dein heutiges Experiment

Fange mit Winzigkeiten an:

• „Kannst du bitte deinen Teller in die Spüle stellen.“
• „Bringst du mir bitte ein Glas Wasser?“
• „Kannst du das Fenster bitte für mich aufmachen.“

• „Bringst du mir bitte von der Tankstelle Schokolade mit?“
• „Holst du bitte heute unseren Sohn von der KITA ab?“
• „Kannst du mich bitte umarmen?“
• „Kuscheln wir uns bitte kurz zusammen?“
• „Kannst du das Auto bitte einparken?“

Dein Gegenüber sagt „Nein“. 

Gut. 

Bedanke dich für seine Ehrlichkeit.

 

Du bist nicht abhängig von einer Person

Kassierst du ein „Nein“, dann überlege, wen du noch fragen könntest.

Ist keiner mehr übrig, dann frag dich selbst um Unterstützung!

Hör nicht auf, danach zu fragen, was du dir wünschst.

Die Angst eine Ablehnung zu erhalten, ist es nicht Wert zu schweigen.

 

3. Fragen nach Bedürfniserfüllung 

So, du bist nun optimal vorbereitet

… deine Mitmenschen darum zu bitten, dir eines deiner Bedürfnisse zu erfüllen.

Außerdem kratzt dich kein „Nein“ mehr. Denn du weißt, dass die Person, die dir gegenübersteht, nicht die einzige ist, welche deine Bedürfnisse erfüllen kann.

Überlege dir, mit welcher Strategie dir der andere dein Bedürfnis erfüllen könnte. Rufe dir die zur Verfügung stehenden Teile deiner Bitte in Erinnerung: Deine wertfreie Beobachtung, dein Bedürfnis, dein Gefühl und deine Bitte. Lasse bei Bedarf Teile weg. Sodass du dich mit deiner Bitte pudelwohl fühlst.

Und dann atme tief durch und sage mutig deine Bitte!

 

Beispiele

Hast du das Bedürfnis nach Unterstützung?

  • „Wenn ich den Boden voller Spielzeug sehe, fühle ich mich gerade überfordert. Kannst du die Bausteine bitte in die Kiste werfen? Dann kann ich mich um das Lego kümmern.“
  • „Mein Terminkalender ist diese Woche ganz voll. Ich fühle mich voll hilflos, wenn ich daran denke, auch noch den Großeinkauf unterzukriegen. Würdest du das diese Woche ausnahmsweise bitte übernehmen?“
  • „Ich habe großen Durst. Magst du mir bitte ein Glas Wasser bringen?“

Hast du das Bedürfnis nach Nähe?

  • „Kannst du mich bitte umarmen?“
  • „Ich fühle mich gerade alleine mit allem. Magst du mir kurz zuhören?“
  • „Magst du eine Runde raufen mit mir?“
  • „Wollen wir Twister spielen?“

Hast du das Bedürfnis nach Ruhe?

  • „Wenn ich höre, wie laut du spielst, fühle ich mich ganz kribbelig, weil ich gerade Ruhe brauche. Kannst du bitte in einem anderen Zimmer spielen?“
  • „Nö, ich mag jetzt nicht spielen. Können wir bitte was anderes finden, wir machen können?“
  • „Ich lege mich auf die Couch, weil ich Ruhe brauche. Sag mir bitte Bescheid, wenn du was brauchst.“
  • „Ich mag ein Bad nehmen, um mich zu entspannen. Kannst du bitte auf die Kinder achten?“

Hast du keinen Schimmer, welches Bedürfnis in dir hungert?

  • „Boah, mir geht’s gerade nicht gut. Ich weiß gar nicht, was ich jetzt brauche. Magst du mit mir gemeinsam schauen, was mir fehlt?“
  • „Puh, in mir geht’s gerade drunter und drüber. Ich bin ganz wirr im Kopf. Kannst du mich bitte in den Arm nehmen?“
  • „Ich bin gerade so wütend und grantig und weiß gar nicht, wo das herkommt. Magst du mit mir die Wut raus tanzen?“
  • „Ich fühle mich so traurig und durcheinander. Kannst du sanft meinen Kopf streicheln?“

So, jetzt kannst du loslegen und deinen Lieben die Chance geben, dein Leben zu bereichern!

Erfüllte Grüße

Andrea

Brauchst du mehr Unterstützung? Ich bin für dich da!

Wut auf Kind zähmen

5 Schritte um deine Wut zu zähmen

5 Schritte um deine Wut zu zähmen

 

Es gibt Tage, an denen mein Sohn frühmorgens beginnt, alles blöd zu finden was ich anbiete, sage oder mache.

  • “Wäh, ich will das andere Müsli.”
  • “Ich will jetzt nicht rausgehen!”
  • “Ach, der Dinosaurier soll nicht hier stehen, sondern dort!”
  • “Ach, du sollst nicht die Karte ausspielen, sondern diese!”
  • “Du hast mir die falsche Hose hingelegt!”

Spätestens nach 10 solcher Aussagen explodiert in meinem Bauch ein Wut-Feuerwerk.

“Kann man dir denn heute gar nichts recht machen?!”

Ich schreie, bevor mein denkendes Gehirn kluge Überlegungen anstellen kann. Zuerst passiert die emotionale Reaktion, dann erst folgt das Denken. Leider. 

Mein Kind ist aber nur der Auslöser meiner Wut, jedoch nicht der Grund.

Das limbische Gehirn ist nicht linear und logisch. Es vernetzt Ereignisse unabhängig von der Zeit. Ereignisse, die ähnlich bewertet werden, schnürt es zu einem Paket. Innere und äußere Bilder ordnet es einem Gefühl und einer Körperempfindung zu. Das limbische System ist ein Frühwarnsystem für gefährliche Situationen. Es verknüpft das jetzige Erleben mit der Vergangenheit. Dies alles läuft blitzschnell und ohne zu denken ab.

Wir sind im Jetzt, doch unser Erleben ist mit einem Ereignis unserer Vergangenheit gekoppelt.
Wir werden zu dem, der wir in der Vergangenheit waren und haben die gleichen, begrenzten Fähigkeiten und Emotionen, wie – zum Beispiel – das 6-jährige Kind, entsprechend der damaligen Situation.

Mein inneres Sicherheitssystem aktiviert jene Reaktionen, die mir damals als sinnvoll erschienen, um damit klar zu kommen. Damals war mein Verhalten sinnvoll.

Also, alle irrationalen Gefühle, die wir erleben, welche wir der Gegenwart zuordnen, stammen in Wirklichkeit aus unserer Vergangenheit.

Der Mandelkern im Hirn sagt dir: “Damals warst du wütend und jetzt erlebst du genau dasselbe. Pass auf, deine Bedürfnisse werden bedroht! Jetzt musst du dich in Sicherheit bringen, angreifen oder dich tot stellen.”

Ziel ist es also, das alte Erleben mit einem heute angemessenen Reaktionsmuster zu verknüpfen. Dies kann ich schaffen, indem ich mir die Situation nochmals ins Gedächtnis rufe. Gerade bei Konfliktsituationen mit meinem Kind, die sich immer wiederholen, macht dies Sinn.

Wichtig: Mache die folgende Übung nicht wenn du auf 180 bist, sondern erst nachdem deine Wut abgeklungen ist!

5 Schritte zum inneren verletzten Kind

 

1. BEOBACHTUNG

Was ist jetzt gerade passiert? Was nehmen meine Sinne wahr?
Ich bewerte die Situation nicht. Ich höre meinen Sohn sagen “Du hast mir die falsche Hose hingelegt.”

2. GEFÜHL

Welches Gefühl wird dadurch ausgelöst?
Ich nehme meine Wut wahr, die ich in meinem Bauch spüre. Auf meiner Wutskala, von 0 (keine Wut) bis 5 (große Wut), ist es eine klare 4.

Die Situation kann ich mir jetzt genau ansehen. Ich mag meinen Sohn nicht anschreien, ich will ihm stattdessen respektvoll begegnen. Er mag die Hose nicht. Na und? Ich verstehe, dass er nichts anziehen will, was ihm nicht gefällt.

Wenn ich mich mit meinem unerfüllten Bedürfnis nach Wertschätzung verbinde, nehme ich eine Enttäuschung wahr.
Ich übernehme die Verantwortung für mein unerfülltes Bedürfnis und werde mir bewusst was ich in dieser Situation brauche.

Die Worte meines Sohnes aktivieren mein Sicherheitssystem im limbischen Gehirn, weil diese Worte (bzw. diese Situation) mit einem früheren Ereignis verbunden sind.

Deshalb ist es möglich, dass durch Worte oder Situationen ein Stimmungswechsel von absoluter Ruhe zur lichterloh brennenden Wut entsteht. Es ist ein unwillkürliches Wutmuster, welches ich verstehen und beeinflussen will.

3. EMPFINDUNGEN IM KÖRPER

Wo spürst du deine Wut?

Mit dem Erleben eines Gefühls, haben wir gleichzeitig eine Empfindung im Körper, jeder Mensch hat seine Eigenen. Manche Menschen fühlen die Wut im Bauch, andere wiederum im Hals, der Brust oder an einer anderen Körperstelle.

Wie ist deine Empfindung?

Diese Körperempfindungen haben ihren eigenen Ausdruck. “Wie ein Stein im Bauch”, “Als, ob sich alles in mir verdreht und gleichzeitig auseinandergezogen wird.”, “Wie, wenn sich alles zuschnürt.”, “Wie ein Zerschmettern.”, “Also, ob ein Wirbelsturm in mir tobt.”

Die Aufmerksamkeit lege ich jetzt genau auf den Ort und die Empfindung meiner Wut. Das erfordert ein bisschen Mut, denn normalerweise tendieren wir dazu, diese Körperempfindung möglichst nicht zu spüren.

Ich konzentriere mich also ausschließlich auf diese Körperempfindung, der Auslöser spielt für den nächsten Schritt keine Rolle.
Meine Wut spüre deutlich in meinem Bauch, sie fühlt sich an, als würde darin etwas zerschmettert werden.

4. BELIEBIGE GESCHICHTE AUS DER KINDHEIT

Ich lasse meinen Geist frei und schicke ihn auf die Suche nach einer ähnlichen Situation aus meiner Kindheit. Mein logisches Denken wäre damit überfordert. Freudig und gespannt warte ich ab, welches Erlebnis als erstes auftaucht.

Mein Unterbewusstsein schickt mir genau die richtige Erinnerung, auch wenn mein Verstand den Zusammenhang vorerst nicht finden kann. Doch es lohnt sich die erste Erinnerung zu nehmen.

Meine erste Situation, die mir einfällt ist:
Ich bin gerade fertig mit dem Bügeln von einem riesigen Wäscheberg. Alle Kleidungsstücke sortiere ich in den Schrank meiner Eltern. Meine Mutter kommt ins Zimmer und sagt: “Die Unterhosen sind ja alle ganz falsch zusammengelegt.”

Das 12-jährige Mädchen, welches ich in diesem Moment war, fühlte sich nicht wertgeschätzt. Sie fühlte sich, als wäre sie nicht gut genug.

In meinem Erleben war es also, als würde dieses Erlebnis von damals, genau jetzt, in der Gegenwart passieren.

5. EMPATHIE FÜR MEIN INNERES KIND

Ich bin erwachsen, deshalb kann ich dem 12-jährigem Mädchen (welches ich damals war) die passende Empathie geben. Ich gehe also zurück in die Vergangenheit, genau in diese Situation. Nach den Worten meiner Mutter, komme ich, als Erwachsene, in den Raum.

Ich vermittle zwischen mir, als Kind und meiner Mutter. (I = ich ,als Erwachsene; K = das 12-jährige Kind, welches ich damals war; M = meine Mutter)

I: “Bist du enttäuscht, dass deine Mama nur den Fehler an deiner Arbeit sieht?”

K: “Ja, ich habe mich so bemüht alles zu ihrer Zufriedenheit zu erledigen. Ich dachte sie freut sich.”

I: “Ich frage deine Mama.“
“Dir ist Ordnung sehr wichtig. Meinst du, sie sieht ihren Fehler nicht, wenn du ihr Bemühen wertschätzt? Zeigst du deshalb deine Freude über ihre Arbeit nicht?”

M: “Ja genau, ich will, dass sie lernt Ordnung zu schaffen, damit sie es im späteren Leben leichter hat.“

I: “Weißt du, Andrea will bestimmt alles so machen, dass du mit ihr zufrieden bist. Doch sie möchte auch deine Freude über ihre Bemühungen erfahren. Du musst sie nicht verstecken, sie wird trotzdem erfahren, wie wichtig dir Ordnung ist.”

M: “Das klingt logisch.”

I: “Magst du Andrea sagen, dass du dich über ihre Bemühungen freust und dass sie dir mit ihrer Arbeit hilft?”

Nachdem meine Mutter, meinem inneren Kind ihre Dankbarkeit und Freude über ihre Arbeit ausdrückt, strahlt mein inneres Kind vor Freude.

Nach dieser inneren Vorstellung kann ich spüren wie pure Freude durch meinen Körper fließt. Ich weine vor Rührung. Die Erleichterung ersetzt mein zerschmetterndes Wut-Gefühl in meinem Bauch. Ich atme mit dem neuen Gefühl „Erleichterung“ in mir, tief ein und wieder aus.

Willkommen in der Wirklichkeit

Die Wutskala zeigt nun 0 an, wenn ich an die erlebte Szene mit meinem Sohn denke.

Ich sage mir: „Mein Sohn wollte diese Hose nicht anziehen. Doch das heißt nicht, dass ich falsch bin, es war nur die Hose, die für ihn falsch war.“

Schreib die Vergangenheit neu

Ich habe der Kritik meiner Mutter damals die Bedeutung gegeben, dass ich falsch bin. Das war meine Wirklichkeit. Ich fühlte mich ungeliebt und wertlos für meine Mutter.

Die Vergangenheit existiert nicht. Sie ist als Solche nur im Gehirn gespeichert, mit allen Teilen des damaligen Erlebens: Der Angst nicht zu genügen, dem Gefühl in meinem Bauch, die Überzeugung “falsch” zu sein.

Die erlebte Gegenwart greift auf die Vergangenheit zurück und erzeugt eine vorgestellte Zukunft

Mithilfe der 5 Schritte schreiben wir die Vergangenheit neu. Im Gehirn wird gespeichert: „Ich bin als Mensch in Ordnung, wenn ich Bedürfnisse habe.” Dieses hinzuschalten der neuen Erkenntnis, wird in der Gegenwart erlebt, indem sich der Körper entspannt, aufrichtet oder auf eine andere Art und Weise positiv verändert. Meine Ohnmacht wird durch die erlebte Empathie ein Stück weit geheilt.

Ich praktizierte diese Übungen mehrere Male. Seitdem kann ich mich viel schneller (in einer solchen Situation) mit meinem Sohn verbinden, denn mein inneres Kind habe ich schon zuvor versorgt. Ich verknüpfe damit keine vergangenen Ereignisse mehr und kann die Realität besser sehen.

Wenn du eine sehr schwierige Kindheit hattest, mach diese Übung nicht alleine! Es wäre gut, wenn du dir professionelle Hilfe dazu holst.

Alles Liebe

Andrea Schiefer

Ich begleite dich gerne in eine liebevolle Beziehung zu deinem Kind! 


Wieso du dich über deine Fehler freuen kannst

Warum du dich über deine Fehler freuen kannst

Ich habe mein Kind angeschrien. 
Schon wieder habe ich genervt und unsensibel reagiert. 
Mist, ich habe die Nerven verloren. 
Boah, ich bin komplett in die Opferrolle gefallen. 
Meinen kleinen Menschen habe ich heute so gekränkt, wie konnte das nur passieren?

 

Hast du heute schon einen Fehler gemacht? 

Ja?

Wie schön!

Jetzt denkst du vielleicht, dass ich verrückt geworden bin.

Doch das Gegenteil ist passiert. Ich habe begonnen, die Realität zu lieben. 

Kein Mensch kann seine Fehler rückgängig machen. Denn sie sind schon passiert. Egal, wie lange wir uns in Schuld suhlen. So sehr wir uns auch kritisieren, tadeln und schimpfen. Keiner kann die Vergangenheit ändern. 

Deshalb mag ich heute über den Gewinn aus deinen Fehlern erzählen. 🙂 

 

Perfekte Eltern sind die Hölle

Wieso? Stell dir vor, du hättest eine perfekte Mutter. Ihr gelingt einfach ALLES. Sie macht niemalsnie Fehler. Sie weiß alles. Sie kann alles. Sie tut alles.

Und da bist du, als Kind: Unperfekt. Fehlerhaft. Ungeschickt.

Spürst du, wie du immer kleiner und kleiner wirst? Und wie du dich völlig unbedeutend neben ihr fühlst, weil sie eben alles besser kann als du. 

Und jetzt stell dir vor: ES passiert –  du machst einen Fehler! Du hast keinen Schimmer wie du dich verhalten sollst. Da ist kein Vorbild, von dem du es dir abschauen kannst. Denn deiner Mutter passieren ja niemals Fehler.

Deine Mama stellst du auf ein Podest und weißt, dass du niemals gut genug sein wirst.

 

Perfekt unperfekte Eltern

Und jetzt stell dir vor, du hast eine Mama, die (wie alle Menschen auf diesem Planeten) Fehler macht.

Weil du mit deinen Schuhen die Wohnung betrittst, sagt sie in einem forschen Ton: „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dir deine Schuhe ausziehen sollst! Mir reicht’s!“ Du weißt gar nicht, wie dir geschieht. Du bist voll gekränkt. Dabei wolltest du ihr voller Freude was erzählen. 

Deine Mama stürmt anschließend in die Küche und lässt die Türe zuknallen. Jetzt stehst du da – alleine – und weinst vielleicht. Du setzt dich auf den Boden und weißt nicht, was du tun sollst. 

Ein paar Minuten später kommt deine Mama zu dir zurück. Sie setzt sich stumm zu dir auf den Boden. Sie öffnet ihre Arme und wartet. Du kuschelst dich sofort in ihre Arme.

„Es war gar nicht o.k., dass ich dich so angefahren habe. Es tut mir so leid. Ich weiß ja, dass du das nicht mit Absicht gemacht hast.“ sagt sie mit ihrer weichen Stimme. Du bist so erleichtert. Jetzt weißt du, dass du nicht falsch bist und dass es nicht ok ist, wenn jemand mit dir so spricht. Außerdem erfährst du, dass Menschen Fehler machen. 

„Ich mag dir gerne als Wiedergutmachung etwas Gutes tun.  Hast du eine Idee?“, flüstert sie dir liebevoll ins Ohr. Ah, und jetzt hast du gelernt, dass man es auch wiedergutmachen kann. Und man nach einem Fehler nicht in Schuld ertrinken muss. Du hast natürlich 100 Ideen, wie deine Mama dir was Gutes tun kann. Du fühlst dich wertgeschätzt, weil es deiner Mama wichtig ist, dass es dir gut geht. 

Abends beim Schlafengehen willst du wissen, wieso sie heute so böse reagiert hat. So erzählt dir deine Mama: „Ich habe nochmals über unser Erlebnis mit den Schuhen nachgedacht. Ich hatte so ein großes Bedürfnis nach Ruhe. Und als ich die Fußabdrücke im Gang gesehen hab, sah ich nur die Arbeit, die ich beim Aufwischen habe. Dabei hätte ich dich ja fragen können, ob du mir hilfst. Und ich hätte dich fragen können, wieso du so stürmisch in die Wohnung läufst.“ Du erfährst mehr über die Welt deiner Mama und so entsteht Verbindung. 

Endlich kannst du ihr erzählen, dass du heute in der Schule geehrt wurdest. Und wie schön es war, als jeder deiner Mitschüler etwas Liebes über dich gesagt hat. 

Was passiert ist, ist passiert

Und dann haben wir unser Kind angeschrien. Realität. Unumkehrbar. Klar können wir zetern und uns schuldig und schlecht fühlen.

Doch jede Sekunde, die wir mit „Das hätte nicht passieren dürfen“ verbringen, kostet uns in der Gegenwart die Verbindung mit unserem Kind.

Wir können die Zeit viel besser nutzen, indem wir in Verbindung mit uns gehen, damit wir anschließend wieder Beziehung mit unserem Kind sein können.

 

Es gibt keine Fehler

Im Grunde kannst du gar keinen Fehler „machen“. 

Fehler passieren. Weil wir in einem Zeitreisegefühl festhängen. Weil unsere Bedürfnisse nicht gestillt sind. Weil wir Angst haben. Weil wir nicht bei uns sind. Weil wir gerade eine blöde Zeit haben. Weil wir gesundheitliche Probleme haben. Usw.

Ich kenne keine Eltern, die am Morgen aufwachen und denken: „Boah, heute werden wir unseren Kindern richtig weh tun!“ 

Also „machen“ wir keine Fehler, sie passieren uns viel mehr. 

 

Der Fehler als Wecker

Sobald wir ungehalten reagieren, ist das ein Zeichen dafür, dass in uns ein Bedürfnis hungert. Einem anderen Menschen weh zu tun, ist KEIN menschliches Bedürfnis. Also muss etwas anderes hinter unserem Verhalten liegen. 

Und nach, mit jedem Fehler öffnet sich eine Chance, sich selbst besser kennenzulernen. Du kannst deinen Mangel in dir nicht mehr ignorieren. Denn es dir voll wichtig, dass du in einer liebevollen Verbindung mit deinem Kind bist. Doch diese kann es nicht geben, wenn du die Grundlage vergisst. Nämlich eine liebevolle Beziehung zu dir selbst! 

Dein ungehaltenes, fehlerhaftes Verhalten ermöglicht dir, deine Wunden anzusehen. Sie geben dir jedes Mal die Chance zu üben, dich zu reflektieren. Dich liebevoll zu fragen, was da in dir los ist.

 

Meine Angelegenheit – Deine Angelegenheit

Gehen wir nochmals in unsere Situation mit der unperfekten Mama. Sie schreit ihr Kind an, weil es mit den schmutzigen Schuhen die Wohnung betritt. Diese Mama kann in jeder stressigen Situation üben, bei sich zu bleiben. Zu spüren, was sich in ihrem Inneren tut.

Beim nächsten Mal kann sie sich dann vielleicht liebevolle Worte sagen: „Puh, da ist gerade voll viel Wut in mir. Meine Wut darf sein. Was tut mir gerade so weh?“ Dann kommt es vielleicht gar nicht dazu, dass sie ihr Kind anschreit. Sie weiß jetzt vom letzten Mal, dass vielleicht wieder ihr Bedürfnis nach Ruhe hungert.

Sie bleibt vielleicht nicht mehr in der Angelegenheit der anderen hängen, indem sie sich erzählt: „Sie hätte nicht mit den dreckigen Schuhen reinkommen sollen.“ Denn das ist bereits passiert. Das Kind steht vor ihr. Der Dreck hat es sich bereits auf ihrem Boden gemütlich gemacht. Das ist die unabänderliche Realität.

 

Schlussendlich

Und, ja natürlich. Wir können sagen, dass wir es kacke finden, wenn der Dreck von den Schuhen am Boden liegt. Und wir können um Hilfe beten. Doch das alles sollten wir auf Augenhöhe mit unserem kleinen Menschen besprechen, nachdem wir uns um uns selbst gekümmert haben! Bevor wir uns nicht zugestehen, dass wir Fehler machen dürfen, sind wir dazu nicht in der Lage.  

Alles Liebe 

Andrea 🙂

Willst du Begleitung auf deinem Weg zu einer liebevollen Beziehung zu dir und zu deinem kleinen Menschen? 

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Glaubenssätze tun deinem Kind weh

Deine Glaubenssätze verletzen dein Kind!

 

Was sind überhaupt Glaubenssätze?

Ein Glaubenssatz ist ein Gedanke, den man glaubt, unabhängig davon, ob er wahr ist. Es ist eine Annahme, eine Überzeugung oder eine Lebensregel. Aber nichts, was wir wissen und mit Fakten belegen können. Es ist etwas, das wir glauben und mit Erfahrungen und Interpretationen versuchen zu bestätigen. Dieser kleine Glaubenssatz sagt, wie du dich, die anderen und die Welt siehst.

  • Es gibt Glaubenssätze die eine „Wenn, dann“-Regel enthalten. (Wenn ich auf mich schaue, bin ich ein schrecklicher Egoist.). 
  • Glaubenssätze können auch eine Erlaubnis, Verbote und Einschränkungen umfassen (Du darfst/musst/kannst nicht …). 
  • Diese Glaubenssätze sind stark verallgemeinernd und klingen wie absolute Wahrheiten („Es war schon immer so, dass …“, „Jeder weiß, dass …“, „So ist es eben!“)   

Durch mehrere negative oder positive Erfahrungen zu einer bestimmten Situation, können Glaubenssätze entstehen, aber auch durch Beeinflussungen z.B. von politischen oder religiösen Richtungen. Glaubenssätze, welche in der Kindheit entstanden, sind wahrscheinlich die schwerwiegendsten, weil sie durch wichtige Bezugspersonen geprägt wurden. 

Oft folgen auf den Ursprungsglaubenssatz weitere Glaubenssätze und bilden ein ganzes Glaubenssystem. 

Nicht nur uns bringen einschränkende Glaubenssätze viel Leid, sondern auch unseren Kindern. Wenn wir versäumen unsere Glaubenssätze zu hinterfragen, geben wir ihn an unsere Kleinen weiter oder erschaffen neue einschränkende Gedanken in ihnen. 

Natürlich gibt es auch unterstützende Glaubenssätze. Hier soll es jedoch um die einschränkenden gehen. 

Sehen wir uns ein paar geläufige Glaubenssätze an die negativ auf dich wirken:

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Warum du aufhören kannst zu müssen!

Vom Müssen und Wollen!

Solche Szenen spielen sich oft in unseren Köpfen ab:

Ich will mich eigentlich nicht mit ihr treffen, aber ich muss.

Eigentlich habe ich gar keine Lust, für unsere Freunde zu kochen. Doch ich hab mich überreden lassen, also muss ich es doch tun.

In Wirklichkeit hasse ich die Elterngruppe, doch ich muss hingehen. Was sollen nur die anderen denken, wenn ich nicht erscheine?

Ich muss unbedingt aufräumen, bevor meine Schwiegermutter kommt!

Ich muss die Sachen noch bügeln.

Ich muss zur Arbeit gehen.

Was haben alle diese Aussagen gemeinsam?:

Wir tun etwas, obwohl wir es gar nicht tun wollen.

Wir MÜSSEN.

Echt? Müssen wir?

Die Weisheit unserer Kinder

Mein Sohn sagt immer: „Das Einzige, was ich muss, ist irgendwann sterben, sonst nix!“

Viele werden jetzt denken:

„Der Sohn von dieser Herzensglücksfrau ist ganz schön verwöhnt.“

Ihr täuscht euch da! In Wirklichkeit hat er das Prinzip „Selbstverantwortung“ verstanden.

Vor einigen Jahren habe ich das folgende Gespräch meines Sohnes und meiner Mama mitbekommen:

Meine Mama: „Wenn es die Ampel rot ist, dann MUSST du stehen bleiben.“

Mein Sohn: „Nö, ich muss gar nix.“

Meine Mama: „Natürlich musst du, wie viele Dinge im Leben. Zum Beispiel musst du später arbeiten gehen.“

Mein Sohn: „Nein Oma, ich MUSS gar nichts.“

Meine Mama: „So ein Blödsinn!“

Mein Sohn: „Oma, ich muss nicht an der Ampel stehen bleiben. Aber ich will, weil ich nicht von einem Auto zerquetscht werden will. Das tut bestimmt weh. Und ich muss auch nicht zur Arbeit gehen. Aber ich will, weil ich Geld brauche, um mir mehr Dinosaurier kaufen zu können.“

Pure Selbstverantwortung. Keine Spur einer Opferhaltung.

Die Opferrolle loslassen

Sobald ich denke „Ich muss.“ mache ich mich zum Opfer.

Jedes Mal.

Denn die Wahrheit ist: Du musst nichts.

Du musst dein Kind nicht stundenlang in den Schlaf begleiten. Du könntest es weinen lassen. Doch willst du das?

Du musst nicht stundenlang putzen. Du könntest es lassen. Du könntest es delegieren. Oder, du könntest es hinnehmen, dass deine Schwiegermama skeptisch die Flusen am Boden betrachtet und dir keine Wertschätzung schenkt.

Doch, willst du das? In diesem Moment willst du keine Reinigungsfrau einstellen, weil es dir zu vielleicht zu teuer ist. Du willst deine Wohnung vielleicht selbst nicht unaufgeräumt haben. Und du wünschst dir Wertschätzung von deiner Schwiegermama.

Also putzt du. Nicht, weil du musst. Sondern, weil du willst.

Du musst auch nicht ewig mit deinem Kind spielen. Du könntest es lassen. Doch sehr wahrscheinlich ist dir sein Bedürfnis in diesem Moment wichtiger als alles andere. Oder du willst nicht, dass dein Kind wütend wird. Oder du willst das Spiel nicht beenden, weil es dir vielleicht selbst Freude bereitet?

Meine Entscheidung

Ja, es ist hart.

Doch, es ist jedes Mal unsere höchstpersönliche Entscheidung, ob wir etwas tun oder eben nicht. Keiner zwingt uns.

Mir geht es darum, die Wirklichkeit liebevoll anzunehmen. Hören wir auf, gegen die Realität zu kämpfen. Es ist und bleibt eine Lüge, wenn ich denke „Ich muss.“ Immer.

Und es tut so weh, das zu denken! Denn so machen wir uns klein. Hilflos. Wertlos.

Ja, ich will

Wenn ich dagegen ein „Ich will!“ daraus mache, dann entsteht plötzlich Raum.

Raum für ein Annehmen oder ein bewusstes Ändern der Situation. Wir werden plötzlich frei wie ein Vogel.

Sei frei für Selbstbestimmung.

Andrea 🙂

Willst du mehr über dich erfahren? Willst du deine Opferrolle endlich ablegen?
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Abstillen

Abstillen in 4 Phasen

Muttermilch – Der Zaubertrank

Die Nähr- und Inhaltsstoffe in der Muttermilch passen sich der Entwicklung unserer Kinder in jeder Phase an. Muttermilch schützt vor Infektionen und Krankheiten. Darüber hinaus wirkt das Saugen beruhigend auf das Kind – meist auch auf die Mama.

Durch das Stillen wird das Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet, welches den Blutdruck vermindert und uns entspannter macht. Dieses Hormon bewirkt auch, dass wir uns stärker an unser Kind binden.

Zudem decken unsere Kinder (im 2. Jahr) aus der Muttermilch ihren Eiweißbedarf zu 38%; Vitamin A zu 100 %, Vitamin C zu 95 %, Niacin zu 41 %, Riboflavin zu 21 %, Folsäure zu 26 %, Kalium zu 44 %, Eisen zu 50 %.

Abstillen

Das biologische Abstillalter liegt, laut verschiedenen Berechnungen der amerikanischen Anthropologin Katherine Dettwyler, bei mindestens 2,3 Jahren bis maximal 7 Jahren. Gesunde Kinder behalten ihren Sauginstinkt bis zum Alter von 4 – 7 Jahren.

Was wir als Langzeitstillen betrachten, ist in vielen Kulturen die Norm und entspricht dem, was Kinder aus biologischer Sicht „erwarten“.

All diese Informationen lassen die Aussage „WAS, du stillst noch?!“ ganz schön blass erscheinen, nicht wahr 🙂 Genervt hat mich derartige Kritik trotzdem. weiterlesen

„Uns hat es auch nicht geschadet!“ – überdachte Erziehungsfloskeln

Ich freue mich sehr, euch diesen genialen und vor allem gut recherchierten Gastartikel von der lieben Melanie Wittwer von www.kleinermensch.net  zu präsentieren! 

Ich denke viele von euch kennt es. Ein Augenrollen. Ein tiefer Seufzer. Oder gar ein forscher Blick … und dann kommt es: 

„Uns hat es auch nicht geschadet, dass…“ 

Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen und bedanke mich herzlich bei Melanie Wittwer für diesen aufrüttelnden Artikel!: 

Außerhalb der Blase …

Wenn wir uns aus unserer bindungs- und bedürfnisorientierten Blase hinausbegeben und auf andere Menschen treffen, die nicht so ticken wie wir, dann könnten uns Sätze, wie “Uns hat es auch nicht geschadet!”, “Wir sind auch groß geworden!” oder „Ein Klaps hat noch niemanden geschadet!“ zu Ohren kommen. Solche Äußerungen sind ohne Mitgefühl, aber wie soll jemand auch empathisch sein, der in seiner Kindheit schmerzhafte psychische und auch physische Erfahrungen machen musste und diese nie richtig aufgearbeitet hat? 

Diese Menschen haben den Schmerz verdrängt, weil er einfach unerträglich war. Die negativen Erfahrungen des sich klein, wehrlos und ausgeliefert fühlen, werden verleugnet. Dieser Schmerz wurde von Generation zu Generation weitergegeben – ein Mitbringsel der schwarzen Pädagogik Johanna Haarers. Und vielleicht werden solche Sätze auch gesagt, um das Verhalten der eigenen Eltern nicht in Frage zu stellen, um sie zu idealisieren.

Meist sind solche Äußerungen eine Rechtfertigung für psychische oder auch physische Gewalt. Für Schreien-lassen, für die Stille Ecke oder auch für andere erzieherische Maßnahmen, die Kindern nachweislich schädigen. Solche Äußerungen geschehen, weil nicht reflektiert wird und alte übernommene Muster nicht hinterfragt werden. Der natürliche, angeborene Instinkt, sich um ein schutzloses, hilfebedürftiges und völlig abhängiges kleines Wesen zu bedingungslos kümmern wurde in ihrer eigenen Kindheit untergraben. 

“Aus mir ist doch auch was geworden!”

Zu dieser Aussage möchte ich Nicola Schmidt aus ihrem Interview beim “Beziehung statt Erziehung Kongress” zitieren:

“Wenn Sie keine Schlaf- und Beziehungsstörungen haben, in Ihrem Leben noch nie Suizidgedanken und noch nie depressive Verstimmungen hatten, wenn Sie nicht massiv unter Stress stehen und sich selber nicht schaden, indem Sie zu viel rauchen, zu viel Alkohol trinken, zu viel arbeiten usw. dann herzlichen Glückwunsch…

30 % aller Kinder können unter den widrigsten Umständen, wie Gewalt, Vernachlässigung und ständiger Angst zu absolut gesunden Persönlichkeiten heranreifen – sie sind resilient. Die restlichen 70 % tragen Schäden davon.”

Wenn es uns wirklich nicht geschadet haben soll…

…dann dürfen wir uns die Zahlen derer genauer anschauen, die leiden:

  • an Schlafstörungen

“Die Deutschen schlafen offenbar immer schlechter. Nach Daten der Barmer Krankenkasse stieg die Zahl der ärztlich diagnostizierten Schlafstörungen (Insomnie) zwischen 2006 und 2017 um 63 Prozent. Zuletzt sei bei 3,8 Prozent aller Erwerbstätigen eine Ein- und Durchschlafstörung festgestellt worden.” *

  • an depressiven Verstimmungen

“Schätzungsweise 350 Mio. Menschen sind weltweit von einer Depression betroffen. Gut 18 % mehr als vor zehn Jahren. Bis zum Jahr 2020 könnte laut WHO Depression die zweithäufigste Volkskrankheit weltweit sein.”

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit

Gewalt, Isolation, Liebesentzug, Ablehnung und ständige Erniedrigungen in der Kindheit können als Grundstein für eine Depression gesehen werden. **

  • an Bindungs- und Beziehungsstörungen

Kinder brauchen von Geburt an Menschen, die sich feinfühlig um sie kümmern und an die sie sich binden können. Diese Bezugspersonen sollten die Bedürfnisse richtig interpretieren, sowie prompt und richtig darauf eingehen. Das stärkt die Bindung und das Vertrauen des Kindes in sich und den Rest der Welt. Ist dieses (Ur-)Vertrauen nicht gegeben, fällt es ihnen später schwer, sich auf intensive Freundschaften und Beziehungen einzulassen sowie diese zu halten. 

  • an Suizidgedanken

“Im Jahr 2017 nahmen sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 9.241 Menschen in Deutschland das Leben. Die meisten davon, 1.026 Personen, waren zwischen 50 und 54 Jahren alt. Während 6.990 Männer Selbstmord begingen, waren es bei den Frauen 2.251. Etwa zehn Prozent der Menschen, die ihr Leben beendeten, waren jünger als 30 Jahre. Die Suizidrate in Deutschland ist zwar seit den 1980er Jahren gesunken, hält sich aber seit Jahren auf konstant hohem Niveau.”***

  • an Burnout

    (durch zu viel Arbeit & Stress)

“Menschen, die in ihrer Kindheit keine sichere Bindung oder einen nicht verarbeiteten Verlust erlitten haben, weisen ein wesentlich höheres Burnout Risiko auf.” ****

  • an psychosomatischen Beschwerden

Rund 5 bis 10 % der Bevölkerung leiden unter psychosomatischen Beschwerden, wie beispielsweise Neurodermitis, Ohrgeräuschen, Rücken- und Magenschmerzen. Und auch hier ist eine belastende Kindheit oder Traumatisierung ein Risikofaktor. 

Natürlich gibt es für die Entstehung dieser Krankheiten noch andere Faktoren, die wir nicht außer Acht lassen dürfen. Dennoch legt eine gewaltfreie Kindheit das Fundament, um gestärkt in die Welt ziehen zu können.

Als Eltern Verantwortung übernehmen und ins Bewusstsein kommen 

Hierzu ein Zitat von Jesper Juul aus dem Buch „Grenzen, Nähe, Respekt“:

„Viele von uns haben das, was ganz besonders weh getan hat, vollkommen vergessen. Der Schmerz war so groß, dass wir ihn aussortieren, verdrängen mussten. Wenn wir dann selbst Kinder bekommen, taucht er mit großer Sicherheit wieder auf, aber nicht notwendigerweise als Schmerz, sondern als Wiederholung der Muster unserer Eltern und wenn wir nicht auf der Hut sind, geben wir den Schmerz weiter, anstatt die Verantwortung für ihn zu übernehmen.“ 

Wie aber können wir die alten Muster erkennen, durchbrechen und Verantwortung dafür übernehmen? 

Dazu müssen wir uns unsere eigenen wunden Punkte anschauen. Wo genau liegen unsere eigenen Trigger. (Trigger: “Unter einem Trigger versteht man in Medizin und Psychologie den Auslöser für einen Vorgang, der eine Empfindung, einen Affekt…. auslösen kann.” Quelle Wikipedia)

Das kann ein bestimmtes Verhalten unserer Kinder sein, welches uns in Rage bringt, Situationen, in denen wir nicht so reagieren, wie wir es eigentlich möchten, weil unbewusste Muster aus unserer eigenen Kindheit hochkommen und wir zudem vielleicht auch noch gestresst sind. 

Um Verantwortung zu übernehmen, brauchen wir Reflexion und eine Portion Mut. Es ist natürlich nicht einfach, sich Fehler einzugestehen, gelten Fehler doch als Schwäche. Möchten wir aber in Beziehung mit uns selbst und unseren Kindern leben und wünschen wir uns weniger Konflikte, mehr Harmonie und Kooperation im Familienmiteinander, dann kommen wir nicht drum herum, uns mit unserer eigenen Kindheit, dem inneren Kind und unseren Verletzungen auseinander zu setzen und uns im Notfall psychologische Unterstützung zu holen. 

Tun wir dies nicht und bleiben bei unserer “guten” alten Erziehung, dann werden wir früher oder später die Auswirkungen dieser zu spüren bekommen, denn Kinder spiegeln uns. Sie zeigen uns immer wieder, wo wir an uns arbeiten dürfen. Das machen sie nicht, um uns zu ärgern.

Es ist meist ein Hilferuf nach mehr Wertschätzung, nachgesehen werden wollen und ein Hinweis darauf, dass im Familienleben irgendetwas in Schieflage geraten ist. Sie möchten als Menschen ernst genommen werden und nicht als kleine Wesen, die erst einmal zurechtgestutzt werden müssen. 

Hilfe aus der Bindungsforschung und Entwicklungspsychologie

Eine grundlegende Voraussetzung für ein harmonisches Familienleben ist das Wissen darüber, was Kinder wirklich brauchen (Bindung), damit sie physisch und psychisch gesund aufwachsen können und zu selbstbewussten und starken Persönlichkeiten werden. Wir müssen wissen, welche Entwicklungsschritte (Autonomiephase und emotionale Entwicklung) sie durchlaufen und wie wir sie darin gut unterstützen und begleiten können. 

Sie sind perfekt, von Geburt an. Wir dürfen sie auf ihrem Weg begleiten und das, so liebevoll, wie nur möglich!

Was erwiderst du, wenn dir jemand solche Sätze entgegnet? Fängst du an, dich zu rechtfertigen? Hast du Mitgefühl für diese Menschen? Erzähl mir gern von deinen Erfahrungen!

Eure Melanie Wittwer 
Melanie Wittwer
Melanie lebt mit ihrem Partner und den gemeinsamen zwei Kindern in Berlin. Seit 2016 bloggt sie auf www.kleinermensch.net zu Familienthemen, wie Bedürfnisse, Bindung & Beziehung. Sie möchte sensibilisieren und darüber aufklären, was Kinder wirklich brauchen. Hier findet ihr Melanie auf Facebook und Instagram.  

Quellen:

*https://www.br.de/nachrichten/wissen/schlaflosigkeit-deutsche-schlafen-immer-schlechter,Rf4KdIh

**http://www.depressionen-depression.net/ursachen-von-depressionen/ursachen-einer-depression.htm

***https://www.br.de/nachrichten/wissen/welt-suizid-praeventionstag-zahlen-und-fakten-ueber-selbstmord,RbamfIO

****https://www.woman.at/a/burnout-ursache-kindheit

Wie funktioniert The Work

Wie du die alten Muster hinter dir lässt – Wie funktioniert The Work

Wie funktioniert The Work ? 

Kennst du das?

Du willst mit deinen Lieben auf Augenhöhe leben. Weil du weißt, dass nur Gleichwürdigkeit eine liebevolle Beziehung zulässt. 

  • Du weißt ganz genau, wie du mit deinem Partner sprechen willst.
  • Du hast ein inneres Bild, wie du auf die Wut deines Kindes reagieren magst.
  • Du hast einen genialen Plan, wie du mit der nächsten stressigen Situation umgehen willst. 
  • Du weißt ganz genau, dass dir dein Kind nicht absichtlich weh tut. 
  • Du kennst deine Triggerpunkte.
  • Du hast hast hart an dir gearbeitet.   
 

… Und trotzdem passiert es dir, 

  • … dass du in alte Muster verfällst.
  • … dass du deinen kleinen Menschen anschreist.
  • … dass du wieder in die Opferrolle verfällst
  • … dass du wieder genau so reagierst, wie du es nicht willst. 

Dein Verstand hat also bereits kapiert, wie du eine gelungene Beziehung zu deinen Lieben leben kannst.  

Dein Gefühl jedoch…

… denkt gar nicht daran, das zu spüren und zu leben. Es fährt stattdessen Achterbahn und lässt dich mit Schmerzen der feinsten Art zurück. 

Byron Katie hat unter anderem die Theorie aufgestellt, dass unser Leiden nur aus unseren Gedanken entsteht. Und nicht etwa aus dem, was uns passiert. 

Meist erzeugen diese Gedanken unangenehme Körperempfindungen, diese deutet dein Gehirn dann als Angst, Wut, Traurigkeit usw. Und dein Leiden beginnt.

Was ist The Work? 

The Work ist ein Prozess, in welchem die leidbringenden Gedanken aufgespürt und in der Folge überprüft werden. Sie werden von allen Seiten beleuchtet. Wobei dein Gefühl miteinbezogen wird. 

Um die Wahrheit zu finden. Nicht etwa irgendeine Wahrheit, sondern deine ganz persönliche. Anschließend lässt uns der Gedanke los. Das Leiden endet. 

Wie funktioniert unser Gehirn? 

Dr. Ann Krispenz ist Psychologin und hat The Work wissenschaftlich untersucht. Ihre Arbeit schätze ich sehr 💓

Ich fasse ihre Erkenntnisse kurz zusammen (Ich stelle alles vereinfacht dar, natürlich ist unser Innenleben komplexer.):  Wie funktioniert The Work ? 

Alles beginnt mit einer Situation

Das ist entweder eine äußerliche Situation:

Z.B. Dein Partner sagt dir, dass er jetzt Zeit für sich braucht.

oder eine innerliche Situation:

z.B. Der Gedanke “Ich bin eine schlechte Mutter.” taucht auf. 

Dein Gehirn bemerkt nun diese Situation und bewertet sie auf 2 Wegen.

Erster Weg:

Erfahrungsbasiertes System

(Limbisches System u.a. Amygdala) Dieses sichert dein biologisches Überleben.

In diesem System gibt es nur gefährlich oder ungefährlich
Dies ist eine unbewusste Bewertung, welche biologisch oder erlernt ist. Deshalb ist dieses System sehr schnell in seinen Bewertungen. 

Doch dass das Gehirn weiß, dass es gefährlich oder ungefährlich ist, reicht verständlicherweise nicht. 

Diese wichtigen Infos müssen dem Körper mitgeteilt werden. Unser Gehirn sendet also (über das Nerven- und Hormonsystem) sogenannte somatische Marker. Diese kannst du wahrnehmen, wenn du achtsam bist. Wenn die Situation als gefährlich eingestuft wird, spürst du vielleicht ein Ziehen oder einen Stich im Magen, deine Kehle schnürt sich zu oder deine Schulter-Muskeln werden hart, usw. 

Weil diese Körperempfindungen so unangenehm sind, wirst du nun stark oder abgeschwächt mit Kampf, Flucht oder Erstarren reagieren. 

Die zuvor genannten Körperempfindungen kannst du ohne weiteres spüren. Das rationale System versucht diese in Worte zu fassen. Im Grunde aber, kann man diese Körperempfindungen gar nicht mit unseren begrenzten Mitteln der Sprache ausdrücken. 

Körperempfindungen sind keine Gefühle

Somatische Marker sind Körperempfindungen und keine Gefühle. Wenn ich sage, dass ich Angst habe, ist das bereits eine Deutung von meinen Körperempfindungen (ein starkes Ziehen im Bauch). 

In einer anderen Situation, in der ich zum Beispiel mit einer Achterbahn fahre, wird derselbe somatische Marker (das starkes Ziehen im Bauch) vom rationalen System wahrscheinlich als freudige Aufregung bewertet. 

Anschließend wird der zweite Weg aktiv, jener führt über …

Das rationale System

(Präfortaler Cortex)

Dieser Weg ist viel langsamer. Hier ist die Logik zuhause. Dieses System bemerkt erst nachdem das erfahrungsbasierte System schon alles geregelt hat, was passiert ist. Dieses System fängt dann an, nach Erklärungen zu suchen.

Mein Beispiel

Mein Herzensglückskind sagt im Befehlston, dass ich ihm Milch bringen soll. Mein erfahrungsbasiertes System sucht in meiner Vergangenheit nach verknüpften Ereignissen. Es spielt mir einen Film ein, in welchem mir mein Mitschüler befiehlt, ihm etwas zu holen. (Oft sind hier mehrere Situation miteinander verknüpft). Ich denke, wir reagieren besonders stark auf verknüpfte Situationen aus unserer Kindheit. Wobei Situationen in unseren ersten Jahren (in welchen das rationale System noch nicht aktiv war) in Körperempfindungen abgespeichert sind.  

Diese alte gefährliche Situation (ich erlebte dabei fieses Mobbing) wird über die aktuelle Situation gelegt und somit als gefährlich eingestuft. In der Regel sind wir uns der verknüpften Situation nicht bewusst. Der somatische Marker wird gesetzt. Die Körperempfindung “Enge in meiner Brust” taucht auf. 

Das rationale System bemerkt nun den somatischen Marker und fängt nun an, Gründe dafür zu generieren: “Er tut mir weh, weil…”, “Er respektiert mich nicht, weil ….”. Außerdem reagiere ich auf diese, als gefährlich eingestufte Situation, mit Kampf, indem ich mein Kind anfahre. 

Zur Info: Wenn du eine traumatische Kindheit hattest, braucht es oft professionelle, psychologische Hilfe. The Work kann jedoch begleitend sehr bereichernd sein. (Es gibt außerdem auch Psychotherapeuten, welche mit The Work arbeiten.)

Recycling von Erlebnissen

Das erfahrungsbasierte System bedient sich also dem Recycling von Situationen. So verbraucht es keine wertvolle Kraft. Und kann außerdem viel schneller reagieren. Das war z.B. in der Steinzeit wichtig um zu überleben. 

Weil das erfahrungsbasierte System keine Logik enthält, kann es sein, dass der Film, welcher eingespielt wird, überhaupt nicht zur aktuellen Situation passt. Es vernetzte die Situation vielleicht, weil die Stimmlage des Gegenübers ähnlich war. Oder unser erlebtes Gefühl ähnlich war. Oder uns unser Gegenüber an jemanden aus unserer Vergangenheit erinnert, usw. 

Wie funktioniert The Work ? 

Das rationale System wird in The Work dazu eingesetzt, das erfahrungsbasierte System zu beobachten. Die Fragen werden gestellt und wir schauen uns an, was das erfahrungsbasierte System erlebt. 

Die stressige Situation wird in Gedanken nochmals erlebt, indem wir in der Work beobachten, was passiert, wenn ich denke “Mein Kind denkt, ich bin sein Diener.” Die Bilder aus der Vergangenheit (welche das Gehirn über die aktuelle Situation legt) dürfen sich zeigen. Selbst wenn es nicht bewusst passiert und wir nur die Körperempfindungen spüren. Dadurch macht das erfahrungsbasierte System neue Erfahrungen und vernetzt sich neu. Es wird erfahren, dass in diesem Moment keine Gefahr besteht. 

Bei der Frage “Wer wärst du ohne den Gedanken?” werden nochmals neue Erfahrungen gemacht. Ich nehme meine Körperempfindungen ohne Bewertung wahr. Eine neue Realität zeigt sich mir. 

Während unser rationales System bei den 4 Fragen nur Beobachter war, darf es bei den Umkehrungen wieder mitmachen. Es kann seine problemlösenden, logischen Eigenschaften einsetzen um Beispiele zu finden. 

Eine neue Möglichkeit entsteht

Bei der nächsten ähnlichen Situation hat unser Gehirn nun auch den neu vernetzten Weg zur Verfügung, in welcher die Situation als ungefährlich bewertet wird. Das ist oft das Ende der verkrusteten Einbahn, welche davor als einziger Weg existierte. 

Und das ist der Anfang einer liebevollen Beziehung zu dir selbst und natürlich zu deinem Kind!

Ich begleite dich gerne bei deiner Work!

Willst du mehr über The Work wissen? 

Alles Liebe

Andrea 

Wie funktioniert The Work ?

Work-Challenge-Tag 7

🦋 Tag 7 deiner Work-Challenge 🦋

 

Wir widmen uns heute deinen aufgeschriebenen Gedanken von Frage 6

 

Was ist es bezüglich dieser Situation, das du nie wieder erleben willst?

Beispiel:  Ich will nie wieder erleben, dass David nur am PC hockt, wenn ich ihn besuche!

 

Die Realität liebevoll annehmen

Bleiben wir realistisch. Das, was wir nie wieder erleben wollen, wird höchstwahrscheinlich wieder passieren. 

Wir umarmen liebevoll die Wirklichkeit. 

David wird bei meinem nächsten Besuch wahrscheinlich wieder am PC sitzen. 

Die Frage ist, was ich darüber denke!

Will ich recht haben oder frei sein? 

 

Umkehrung 1 

Ersetze die Worte: „Ich will nie wieder“ mit „Ich bin bereit“. 

Ich bin bereit, dass David nur am PC sitzt, wenn ich ihn besuche.

Finde wieder 3 Beispiele wie es wahr sein könnte. 

Beispiel: 

  1. Ich bin bereit, weil ich in dieser Work herausfand, dass ich nur in meinen Angelegenheiten etwas ändern kann. Der andere ändert sich, wenn er das entscheidet. 

  2. Ich bin bereit, weil ich verstanden habe, dass ich ihn nicht zwingen kann anders zu sein.

  3. Ich bin bereit, weil ich spüre, dass sich in mir was geändert hat. 

Umkehrung 2

Ersetze „Ich will nie wieder“ mit „Ich freue mich darauf“. 

Ich freue mich darauf, dass David nur am PC sitzt, wenn ich ihn besuche. 

  1. Ich freue mich darauf, seine Freude am Spiel zu sehen. 

  2. Ich freue mich über eine weitere Möglichkeit in seine Welt einzutauchen. Ich will mehr über das erfahren, was er am Spiel so liebt. 

  3. Ich freue mich darauf, weil ich mir wieder ansehen kann, was mich da so piekst. Um mich noch besser kennenzulernen. 

 

Ich habe über David einige Male geworkt. So stand ich bei meinen Besuchen meist still im Zimmer und freute mich, bei ihm sein zu dürfen. Ich beobachtete seine Freude und seine Wut beim Spielen. Ich liebte was ist. 

Bei einem nachfolgenden Besuch ging er tatsächlich mit mir spazieren. Er erzähle mir von seinem Spiel. Dass er im Spiel seinen Stress in der Schule vergessen kann. Er erzähle mir, dass er im Spiel viele Mitspieler kennt. Dass er sich im Spiel mit ihnen verbunden fühlt, wenn er die Missionen mit ihnen spielt und sie dann ein Team sind.

Er sagte mir auch, dass er sich nach mehr Freunden sehnt. Und dass er sich oft nicht traut sie in „echt“ zu treffen. Ich konnte ohne Vorurteile zuhören. Keinen einzigen Ratschlag (die er ohnehin nicht wollte) habe ich ihm gegeben.

So konnte er sich mir gegenüber öffnen. Unsere Beziehung wurde enger. Wir reden über vieles. Er hat in mir eine Vertraute gefunden, eine die ihn nicht ändern will. Als ich ihm nach vielen Gesprächen (in welchen ich ihm meist nur zuhörte) vorschlug sich Hilfe bei einer Psychotherapeutin zu holen, stimmte er zu. 

 

Anleitung zum Glücklichsein

Wenn du glücklich sein willst, dann befolge einfach selbst deine Ratschläge.  😊

Alle Antworten, welche du im Arbeitsblatt bei Frage 1-4 gegeben hast, kehrst du nun zu dir selbst um. 

Lasse deine genialen Wünsche und Ratschläge wirken. Lies sie einzeln durch und spüre sie!

Frage 1: 

Ich bin ängstlich, weil David nicht rausgehen will. David wird krank, wenn er nicht an die frische Luft geht. David verhindert, dass ich an die frische Luft gehe.

Anleitung zum Glücklichsein: 

Ich bin ängstlich, weil ich nicht rausgehen will. (Ich mache mir selbst Angst, weil ich nicht aus seinen Angelegenheiten rausgehen will).

Ich werde krank, wenn ich nicht an die frische Luft gehe. (Es ist mein Ding, an die Luft zu gehen. Ich fühle mich dann besser. Was für David das Beste ist, weiß nur er.)

Ich verhindere, dass ich an die frische Luft gehe. (Stimmt, ich könnte alleine spazieren gehen. Er zwingt mich nicht zu bleiben).

 

Frage 2: 
Ich will, dass David sich mehr bewegt. Ich will, dass David aufhört dieses sinnlose Spiel zu spielen. Ich will, dass er sich um seine Gesundheit kümmert. 

Anleitung zum Glücklichsein

Ich will, dass ich mich mehr bewege. (Von meinen fixen Standpunkten weg.) Ich will, dass ich aufhöre dieses sinnlose Spiel zu spielen. (Es ist sinnlos ihn anders haben zu wollen als er in diesem Moment ist). Ich will, dass ich mich um meine Gesundheit kümmere. (Nur so kann ich für mich und ihn da sein)

Mache weiter mit der Frage 4 und 5. 

Erlebe deine Weisheit. 

Du bist mit deiner Anleitung zum Glücklichsein völlig in deiner Angelegenheit. 

Spürst du die Kraft? 

Alles andere ist hoffnungslos. Du kannst nicht ändern, was ein anderer tut, fühlt oder denkt. 

Jedes Mal, wenn du leidest, bist du garantiert in der Angelegenheit des anderen. 

 

Facebook-Gruppe 

Poste alle deine Fragen und deine Erfahrungen in der Gruppe!

 

Danke,

dass du bei der Challenge dabei warst! Ich freue mich mit dir, wenn The Work dich weiterhin begleitet. 

Ich habe für dich ein besonderes Angebot. Ich schenke dir 20 % auf eine erste Begleitung deiner Work. 

Wir tauchen in deine Wahrheit ein und holen The Work in deinem Leben!

Hier geht´s zum Angebot und mehr Leichtigkeit 🙂

Alles Liebe

Andrea

 

Work-Challenge-Tag 6

🦋 Tag 6 deiner Work-Challenge 🦋

 

Wir schauen uns heute deine aufgeschriebenen Gedanken von Frage 5 an

Was denkst du über ihn/sie in dieser Situation? Erstelle eine Liste. (Erinnere dich daran, kleinlich und beurteilend zu sein.)

Lasse Verharmlosungen, Verallgemeinerungen und Nettigkeiten weg.

Werde still und lies dir alles vor.

Alle diese Urteile gelten für die Situation! Gehe wieder dein Standbild. Welches für dieses Arbeitsblatt immer gleich bleibt.


Beispiel:

Standbild: Wir sind in Davids Zimmer, ich stehe in der Tür er sitzt am PC. Ich frage David, ob wir spazieren gehen, er sagt: „Nein“

Was denkst du über ihn/sie in dieser Situation?
David ist faul, stur, nervig. Er kann nicht für sich sorgen. Er ist süchtig.

 

Kehre nun alles zu dir selbst um

Ich bin faul.

Ja, ich bin zu faul um in meine eigenen Angelegenheiten zu gehen. Oder mir was anderes einfallen zu lassen.

ich bin stur, nervig.

Ich weiche keinen Millimeter davon ab, dass Spazierengehen die einzige Option ist. Ich nerve mich selbst mit meinen Urteilen über ihn. Ich nerve ihn, wenn ich dann aus der Opferrolle gemeine Dinge sage. 

Ich kann nicht für mich sorgen.

In diesem Moment hängt mein gesamtes Wohlbefinden von seiner Antwort ab. Ich bin hilflos. Nur er kann mich „retten“.

Ich bin süchtig.

Ja, nach der Opferrolle. Und nach „Rechthaben“. Ich will, dass er macht, was ich denke, das für ihn das Beste ist. Seinen Standpunkt will ich gar nicht hören. 

 

Jetzt kehren wir alles ins Gegenteil 

Wir beamen uns wieder in die Situation und schauen, ob das auch wahr sein könnte. 

Ursprungsgedanken: In dieser Situation ist David faul, stur, nervig. Er kann nicht für sich sorgen. Er ist süchtig.

Umkehrung ins Gegenteil:

David ist nicht faul, …

Nö, er ist voller Tatendrang bei seinem Spiel. Er will sein Spielziel erreichen. Er hängt sich richtig rein. 

… er ist nicht stur …

Er sagt lediglich, dass er nicht mit mir spazieren gehen mag. 

… er ist nicht nervig …

Nö, er will einfach nur sein Spiel spielen. 

… er kann für sich sorgen …

Ja, er sagt was er will. Er macht, was ihm Freude bereitet. Ihm geht es gerade gut. 

… Er ist nicht süchtig.

Er steht im Leben. Er kümmert sich um seine Dinge. David ist nicht in seinen Handlungen eingeschränkt. 

 

Facebook-Gruppe 

❓ Poste deine Fragen und deine Erfahrungen in der Gruppe!

Wir schauen es uns zusammen an!

Ich wünsche einen liebevollen Blick auf dein Gegenüber! ❤

Alles Liebe

Andrea

Komm, lass dich von mir begleiten!

Work-Challenge-Tag 5

🦋 Tag 5 deiner Work-Challenge 🦋

 

Wir worken heute deine aufgeschriebenen Gedanken von Frage 4

 

Damit du in dieser Situation glücklich sein kannst: Was brauchst du, dass er/sie denkt, sagt, fühlt oder tut?

Beispiel: Ich brauche, dass David normal ist. Ich brauche, dass er glücklich ist. 

Hier ist dein Arbeitsblatt zum Ausfüllen <3 

 

Wähle deinen Gedanken zum Worken

🐞 Suche dir jetzt den Gedanken vom Frage 4 aus, zu dem es sich am meisten hinzieht.

 

Rufe dir wieder die Situation ins Gedächtnis

Entspanne dich und begebe dich wieder in dein Standbild

Atme tief durch.

 

Stelle dir die erste Frage:

💙 Glaubenssatz: Ich brauche, dass David glücklich ist.

1. Ist das wahr?

🌸 Werde still.

 

Stelle dir jetzt die zweite Frage 

2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?

Ja oder Nein

Bleibe in Gedanken in deiner Situation und …

stelle dir die dritte Frage:

3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?

Taucht ein Bild aus deiner Vergangenheit auf? Versuche eine konkrete Situation zu finden.

Unser Gehirn vernetzt unsere Erlebnisse aus der Vergangenheit mit jenen aus der Gegenwart nicht auf der logischen Ebene, sondern auf der Gefühlsebene. 

Deshalb könnte es sein, dass die Erlebnisse logisch nicht zusammenpassen. Nimm trotzdem die erste Szene (aus der Vergangenheit), die dir einfällt. 

Schau dir die Situation an und gehe dann wieder in die aktuelle Situation. 

Fühle nochmals in deine Körperempfindungen rein, wenn du dir dein Standbild ansiehst. Und frage dich nochmals: Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?

 

Stelle nun die vierte Frage:

4. Wer wärst du ohne den Gedanken?

Erlaube dir den Gedanken kurz abzulegen. Du musst ihn nicht loslassen, denn das ist gar nicht möglich. 

Spüre dich ohne den Gedanken. Die Situation bleibt gleich, doch du kannst den Gedanken nicht mehr denken. Wer wärst du ohne den Gedanken? 

Speichere dein Gefühl gut ab!

 

Die Umkehrungen

Jetzt nimmst du wieder deinen Gedanken und kehrst ihn ins Gegenteil, zu dir selbst und zum anderen um.

Finde anschließend 3 Beispiele in deiner beworkten Situation.

💞 Umkehrung ins Gegenteil

Ich brauche NICHT, dass David normal ist. (3 Beispiele, wie das für mich wahr sein könnte.) 

💞 Umkehrung zu mir

Ich brauche von MIR, dass ICH normal bin. (3 Beispiele, wie das für mich wahr sein könnte.) 

💞 Umkehrung zum anderen:

Ich brauche von MIR, dass ICH für David normal bin. (3 Beispiele, wie das für mich wahr sein könnte.) 

 

Facebook-Gruppe 

❓ Poste deine Frage und deine Work in der Gruppe!

Lass uns in der Gruppe über deine Erkenntnisse quatschen!

Alles Liebe

Andrea

Lass dich von mir bei deiner Work begleiten. Du bist mit allem willkommen was du mitbringst!

Work-Challenge-Tag 4

🦋 Tag 4 deiner Work-Challenge 🦋

 

Wir worken heute deine aufgeschriebenen Gedanken von Frage 3

In dieser Situation: Welchen Rat würdest du ihm/ihr anbieten?

Beispiel: David sollte sich mehr bewegen. Er sollte mehr auf seine Gesundheit achten. Er sollte seine Freundschaften pflegen, anstatt hier zu sitzen. Er sollte sehen, dass das nicht gut für ihn ist. David sollte auf mich hören.

All deine genialen Ratschläge haben hier Platz gefunden. Ergänze sie gerne, wenn dir noch was einfällt. 

Was sollte die/der andere tun, damit es ihm besser geht! Was sollte die/der andere tun, damit es dir besser geht?

Hier ist dein Arbeitsblatt zum Ausfüllen <3 

Wähle deinen Gedanken zum Worken

🐞 Suche dir jetzt den Gedanken vom Frage 3 aus, zu dem es sich am meisten hinzieht.

Rufe dir die Situation ins Gedächtnis – Standbild

Entspanne dich und begebe dich wieder in dein Standbild

Die Work

Schließe deine Augen, wenn du magst.

Spüre deinen Atem, wie er durch deinen Körper fließt. Fühle die Unterlage, auf der du sitzt oder liegst, bemerke wie sie dich trägt.

Lass dir Zeit. Sitze mit dir und erfahre deine Wahrheit

Stelle dir die erste Frage:

💙 Glaubenssatz: David sollte sehen, dass das nicht gut für ihn ist.

1. Ist das wahr?

🌸 Warte neugierig auf deine Antwort. Ja oder Nein? 

Stelle dir jetzt die zweite Frage 

2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?

Ja oder Nein

Bleibe in Gedanken in deiner Situation und …

stelle dir die dritte Frage:

3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?

Beobachte dich in deiner Situation. Verändere deine erlebte Situation nicht! Schau dir dein Standbild an. Wie hast du gehandelt? Was hast du gefühlt? Was hast du gedacht? 

Beispiel: 
Während ich Davids „Nein“ auf meine Frage nach dem Spaziergang höre, spüre ich einen Stich in der Magengegend. Ich fühle mich hilflos. Ich spüre die Hilflosigkeit in meiner Brust. Kann kaum atmen. Meine Schultern sind völlig verspannt. In meinem Bauch spüre ich Wut. Alle diese starken Gefühle sind kaum auszuhalten für mich. Es kommen Bilder aus der Vergangenheit. Sehe eine Situation aus meiner Kindheit, als ich machen wollte, dass es meiner Mama gut geht.

(Schau dir die hochkommenden Bilder aus deiner Vergangenheit nur kurz an und kehre dann wieder in deine aktuelle Situation zurück!)

Ich schaue David wütend an. Da ist keine Verbindung mehr zwischen mir und ihm. Ich breche sie ab, weil er nicht so sein will, wie ich ihn haben will. 

Die Angelegenheiten

In welcher Angelegenheit bist du in der Situation mit deinem Gedanken? 

Es gibt nur 3 Möglichkeiten:

1. Meine Angelegenheit

Alles was mich betrifft. Was ich mache und denke. 

2. Die Angelegenheit vom anderen

Was der andere tut, denkt oder fühlt.

3. Die Angelegenheit vom Universum

Also, wie das Wetter ist. Ob jemand geboren wird. Ob jemand stirbt. Usw. 

Wenn ich denke, dass jemand was machen, denken oder fühlen sollte, bin ich also völlig in den Angelegenheiten des anderen.

Spürst du wie hoffnungslos und schmerzhaft das ist? 

Atme durch und stelle dir die vierte Frage:

4. Wer wärst du ohne den Gedanken?

Geh in deine Situation (Standbild) und erlebe dich ohne den Gedanken. Wer oder wie würdest du dann sein? 

Rate nicht!

Geh ganz in die Situation und fühle in dich rein. Bei der vorigen Frage (Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?) geht es um das, was wirklich passiert ist.

Bei dieser Frage geht es darum, was ohne den Gedanken passiert. 

Beispiel: 

Ohne den Gedanken „David sollte sehen, dass das nicht gut für ihn ist.“ entspannt sich in dieser Situation alles. Meine Schultern schmerzen nicht mehr so. Meine Brust wird ganz weit.

Mein Atem wird ruhig. Ich sehe ihn spielen. Und wie er sich über seine Erfolge freut. Er schaute mich vor meiner Frage nach dem Spaziergang lächelnd an. Er hat mir seine Freude über das geschaffte Level gezeigt.

Mit dem Gedanken konnte ich mich nicht mit ihm freuen. 

Ich fühle mich ohne den Gedanken tief mit ihm verbunden. In diesem Moment begegne ich dem realen David zum ersten Mal. Davor hatte ich nur den Phantasie-David im Kopf, der nie am PC spielt. 

Ich kann ihn liebevoll ansehen und bin dankbar mit ihm sein zu dürfen.

Ich bin ganz in meiner Angelegenheit ohne den Gedanken. 

Speichere dein Gefühl gut ab!

Die Umkehrungen

💞 Umkehrung ins Gegenteil und 3 Beispiele 

💞 Umkehrung zu mir und 3 Beispiele

💞 Umkehrung zum anderen und 3 Beispiele

Schreibe nur Beispiele auf, die für dich wahr sind. Schreibe nicht wie „man“ es macht. Deine Beispiele für die Situation sollen sich leichter anfühlen als der Ursprungsgedanke.

Finde erst Beispiele für andere Situationen, wenn dir wirklich keine für die beworkte Situation einfallen!

Facebook-Gruppe 

❓ Poste deine Frage und deine Work in der Gruppe!

Ich bin neugierig auf deine Erfahrungen!

Alles Liebe

Andrea

Kommst du in deiner Work nicht weiter?

Work-Challenge-Tag 3

🦋 Tag 3 deiner Work-Challenge 🦋

 

Wir worken heute deine aufgeschriebenen Gedanken von Frage 2

 

In dieser Situation: Wie willst du, dass er/sie sich ändert? Was willst du, dass er/sie tut?

Beispiel: Ich will, dass David sich mehr bewegt. Ich will, dass David aufhört dieses sinnlose Spiel zu spielen. Ich will, dass er sich um seine Gesundheit kümmert. 

Dein inneres Kind darf jetzt aufstampfen und sagen, was es will.

Worke wieder nur kurze prägnante Sätze! 

Lasse Verharmlosungen, Verallgemeinerungen und Nettigkeiten weg.

 

Wähle deinen Gedanken zum Worken

🐞 Suche dir jetzt den Gedanken vom Frage 2 aus, zu dem es sich am meisten hinzieht.

 

Rufe dir die Situation ins Gedächtnis – Standbild

Entspanne dich und begebe dich wieder in dein Standbild.

Beispiel für ein Standbild: Wir sind in Davids Zimmer, ich stehe in der Tür er sitzt am PC. Ich frage David, ob wir spazieren gehen, er sagt: „Nein“.

Das Standbild bleibt für alle Fragen bzw. Works von diesem Arbeitsblatt gleich!

 

Die Work

Schließe deine Augen, wenn du magst.

Atme tief durch.

Zur Erinnerung: The Work ist Meditation

Wir befragen nicht den Verstand, sondern dein Gefühl.

Lass dir Zeit. Sitze mit dir und erfahre deine Wahrheit.

Wenn du magst, hab ich hier eine Work als Beispiel > „Mein Kind soll nicht blöde Mama sagen“

Stelle dir die erste Frage:

💙 Glaubenssatz: Ich will, dass David aufhört dieses sinnlose Spiel zu spielen.

1. Ist das wahr?

Und jetzt gibt es wieder nur zwei mögliche Antworten:

Ja oder Nein

🌸 Werde still.

Warte neugierig auf deine Antwort.

🧘🏽‍♂️ Spüre deine Antwort, wenn sie da ist.

 

Stelle dir jetzt die zweite Frage 

2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist

Ja oder Nein

Bleibe in Gedanken in deiner Situation und …

stelle dir die dritte Frage:

3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?

Hier sind ein paar Unterfragen, welche helfen können hineinzufinden. 

  • Was kannst du nicht sehen, wenn du diesen Gedanken glaubst?
  • Was kostet dich dieser Gedanke?
  • Welches Gefühl taucht auf? 

Erinnere dich selbst, dass du in Sicherheit bist, während du die Situation in Gedanken erlebst.

 

Nimm einen tiefen Atemzug und stelle dir die vierte Frage:

4. Wer wärst du ohne den Gedanken?

Geh in deine Situation (Standbild) und stelle dir vor, du kannst diesen Gedanken nicht mehr denken. Da ist ein blinder Fleck über dem Gedanken.

Wenn sich dein Verstand wieder wehrt, denk daran: 

Du kannst deinen Gedanken anschließend wiederhaben, versprochen. 😜

🌸 Spüre dich ohne den Gedanken in deiner Situation. Hast du jetzt andere Handlungsmöglichkeiten in deiner beworkten Situation? 

Speichere dein Gefühl gut ab!

Die Umkehrungen

Jetzt nimmst du deinen Gedanken und kehrst ihn ins Gegenteil, zu dir selbst und zum anderen um. Und findest anschließend Beispiele in deiner beworkten Situation.

Beispiel:

Ursprungsgedanke: Ich will, dass David aufhört dieses sinnlose Spiel zu spielen.

💞 Umkehrung ins Gegenteil:

Ich will nicht, dass David aufhört dieses sinnlose Spiel zu spielen.

  1. Ich will es nicht, weil es ich es ihm nicht wegnehmen will. 
  2. Ich will es nicht, weil er Freude empfindet, wenn er das Spiel spielt.
  3. Ich will nicht, dass er aufhört wenn ich es sage, weil ich kein Diktator sein will. Ich mag auf Augenhöhe mit ihm sein. 

💞 Umkehrung zu mir:

Ich will, dass ich aufhöre dieses sinnlose Spiel zu spielen.

  1. Ja, ich spiele ein sinnloses Spiel. Nämlich jenes, dass ich immer wieder in die Opferrolle falle, wenn ich denke, David sollte anders sein als er ist. 
  2. Ich sollte aufhören sein Spiel als sinnlos zu bezeichnen,  weil es für ihn nicht sinnlos ist. Ich will in Verbindung mit ihm sein! Ich will verstehen, was genau er daran so liebt. 
  3. Ich sollte aufhören mit meinen bisherigen Spielchen. Er soll mit mir spazieren gehen, damit ich mich besser fühle. Das ist fies. Ich sollte stattdessen ehrlich sein und mit ihm auf Augenhöhe über meine Ängste sprechen. Und mich auch selbst befragen, was da in mir ist.  

💞 Umkehrung zum anderen:

Ich will, dass ich aufhöre dieses sinnlose Spiel mit David zu spielen.

  1. Es sind meine Ängste. Bevor ich sie mir nicht angesehen habe, werde ich nichts bei ihm erreichen.
  2. Es ist Zeit anders zu reagieren, wenn er wieder lange spielt. Ich mag neugierig sein, was passiert. Alles was mir mein Verhalten und meine Gedanken bis jetzt gebracht haben ist Schmerz. 
  3. Ja, ich will, dass ich aufhöre mit David zu spielen, als sei er mein Eigentum, über welches ich bestimmen kann. 

 

Facebook-Gruppe 

❓ Poste deine Frage und deine Work in der Gruppe!

Ich freu mich auf dein Feedback in der Gruppe!

Ich wünsche dir viele Erkenntnisse beim Worken! ❤

Alles Liebe

Andrea

Komm, lass dich von mir begleiten!

Work-Challenge-Tag 2

🦋 Tag 2 deiner Work-Challenge 🦋

 

Wir worken heute deine aufgeschriebenen Gedanken von Frage 1

In dieser Situation: Wer ärgert dich, verwirrt dich, macht dich traurig oder enttäuscht dich – und warum?

Beispiel: Ich habe eine Situation gewählt, in welcher David (Name geändert) die Hauptrolle spielt. Er ist 13 Jahre und spielt sehr viel am PC. 

Ich bin ängstlich, weil David nicht rausgehen will.

David wird krank, wenn er nicht an die frische Luft geht.

David verhindert, dass ich an die frische Luft gehe.

Hier ist dein Arbeitsblatt zum Ausfüllen <3 

Wichtig

Lass das Gefühl der Antwort weg.

Aus: „Ich bin ängstlich, weil David nicht rausgehen will.“

…. wird: „David will nicht rausgehen.“

Worke kurze Sätze! 

Teile den Gedanken in 2 oder mehrere Teile auf!

Z.B.: David übernimmt keine Verantwortung für seine Gesundheit und lässt sich gehen.

Unbedingt aufteilen in:

„David übernimmt keine Verantwortung für seine Gesundheit.“

und

„David lässt sich gehen.“

Wähle deinen Gedanken zum Worken

🐞 Such dir jetzt den Gedanken von Frage 1 aus, zu dem es sich am meisten hinzieht.

Rufe dir die Situation ins Gedächtnis 

⭐️ Gehe jetzt in Gedanken ganz in deine stressige Situation vom Arbeitsblatt.

  • In welchem Raum oder wo im Freien bist du?
  • Wer ist aller bei dir?
  • Was kannst du sehen? Was kannst du riechen?
  • Was sagt oder tut der andere?
  • Schau dir dein Gegenüber genau an

Standbild

⚓️ Setze jetzt deinen Anker, mit einem Standbild.

Und zwar, indem du dir die Situation wie einen Film ansiehst und genau an der Stelle stoppst, welche dich am meisten triggert.

📺 Du brauchst das Standbild damit sich dein Verstand nicht zerstreuen kann. Unser Verstand versucht nämlich unsere Glaubenssätze immer wieder zu beweisen. Er will recht haben. Deshalb neigt er dazu, aus der Situation raus zu gehen, um es in der Allgemeinheit zu beweisen.

Beispiel für ein Standbild: Wir sind in Davids Zimmer, ich stehe in der Tür, er sitzt am PC. Ich frage David, ob wir spazieren gehen, er sagt: „Nein“.

😊 Deine Work

Gehe in Gedanken in das Standbild deiner stressigen Situation.

Schließe deine Augen …

… atme tief durch.

The Work ist Meditation

Wir befragen nicht den Verstand, sondern dein Gefühl.

Das Gefühl braucht eine Weile, bis es antwortet. Deshalb ist es wichtig, sich nicht sofort mit der ersten Antwort zufriedenzugeben. Denn diese ist meist die Antwort vom Verstand.

Hier habe zur ich Inspiration eine komplette Work als Beispiel > “Er muss aufhören zu schreien!”

Stelle dir die erste Frage:

💙 Glaubenssatz: David lässt sich gehen.

1. Ist das wahr?

Und jetzt gibt es nur zwei mögliche Antworten:

Ja oder Nein

🌸 Werde still.

Lass die Frage in dich rein sinken.

Warte neugierig auf eine Antwort aus deinem Bauch.

🧘🏽‍♂️ Spüre deine Antwort, wenn sie da ist.

Stelle dir jetzt die zweite Frage 

2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?

Wichtig: The Work will dir deinen Gedanken nicht ausreden. Es geht immer um deine eigene Wahrheit.

Es gibt wieder nur 2 mögliche Antworten: Ja oder Nein

Warte still auf die Antwort, welche bald in dir hochsteigt.

Bleibe in Gedanken in deiner Situation und …

stell dir die dritte Frage:

3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?

Hier sind ein paar Unterfragen, welche helfen können, wenn dir nichts einfällt. 

  • Wie behandelst du dich selbst, wenn du diesen Gedanken glaubst?
  • Wie behandelst du den anderen, wenn du diesen Gedanken glaubst?

Gehe dann in dein Gefühl, welches hochsteigt. Wo spürst du das Gefühl im Körper?

Erinnere dich selbst, dass du in Sicherheit bist, während du die Situation in Gedanken erlebst.

Bleibe auch für die nächste Frage in deinem Standbild. Wenn dein Verstand in andere Situationen geht, führe ihn sanft zu deiner Ausgangssituation zurück. 

Atme tief durch und stelle dir die vierte Frage.

4. Wer wärst du ohne den Gedanken?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu erfahren.

Geh in deine Situation (Standbild) und:

  • Stelle dir vor, du kannst diesen Gedanken nicht mehr denken. Da ist ein blinder Fleck über dem Gedanken.
  • Oder, du triffst dein Gegenüber in der Situation zum aller ersten Mal und hast keinerlei Vorurteile.
  • Oder, der Gedanke wird an einem Ballon festgebunden. Und dieser steigt jetzt hoch, sodass er immer kleiner und kleiner wird. Bis du ihn nicht mehr sehen kannst.
  • Oder, du bist von einem anderen Planeten und weißt nichts von den Gebräuchen dieser Erde.
  • Oder, ein Staubsauger saugt dir diesen Gedanken aus deinem Kopf raus.

Ich kann mir vorstellen, dass dies nicht so leicht ist.

Gib der Frage trotzdem eine Chance!

Du kannst deinen Gedanken anschließend wiederhaben, versprochen. 😜

🌸 Spüre dich ohne den Gedanken in deiner Situation. Wer und wie bist du ohne den Gedanken. Schau dein Gegenüber ohne deinen Gedanken an, was siehst du? 

Speichere dein Gefühl gut ab!

Die Umkehrungen

Jetzt nimmst du deinen Gedanken und kehrst ihn ins Gegenteil, zu dir selbst und zum anderen um. Und findest anschließend Beispiele in deiner beworkten Situation.

Wenn du in deiner beworkten Situation keines findest, kannst du schauen, ob du in einer anderen Situation ein Beispiel findest.

Konzentriere dich jedoch eher auf deine Situation (dein Standbild). 

Die Beispiele sollen sich leichter als der Ursprungsgedanke anfühlen!

Beispiel:

Ursprungsgedanke: David lässt sich gehen.

💞 Umkehrung ins Gegenteil:

David lässt sich nicht gehen.

  1. Er will lediglich nicht mit mir spazieren gehen.
  2. Er spielt ein Computerspiel, bei welchem man Reaktionsfähigkeit und logisches Denken haben muss.
  3. Er isst beim Spielen einen gesunden Apfel. 

💞 Umkehrung zu mir:

Ich lasse mich gehen.

  1. Ich lasse mich hängen, nur weil er nicht das tun will, was ich für ihn vorgesehen habe. 
  2. Weil er nicht raus will, gehe ich jetzt auch nicht an die frische Luft.
  3. Ich versinke in meine Horror-Zukunft für ihn. Obwohl ich gar nicht in die Zukunft sehen kann. 

💞 Umkehrung zum anderen:

Ich lasse David gehen.

  1. Ich kann den echten David nicht sehen, nur noch den Fantasie-David, der so ist, wie ich ihn haben will.
  2. Ich bin nicht in Verbindung mit ihm. Interessiere mich nicht für seine Welt. 
  3. Ich versäume zu sehen, wie wunderbar er zu seiner Meinung steht. 

💫 Oft sagt der Verstand sofort: Nein, das kann nicht sein!

Gibt der Umkehrung trotzdem eine Chance, lies sie dir vor und werde still.

Bleibe im „Nichtwissen“ bis dein Beispiel auftaucht.

❓ Poste deine Frage und deine Work in der Gruppe!

Viel Freude beim Worken 💖

Alles Liebe

Andrea

Hast du Bock noch tiefer in die Work zu gehen?

Work-Challenge-Tag 1

🦋 Tag 1 deiner Work-Challenge 🦋

 

Heute schreiben wir dein Arbeitsblatt 😊

Wir werden die ganze Woche mit diesem Arbeitsblatt arbeiten. Ab morgen werden wir dann worken.

 

Stressige Situation

🍀 Suche dir eine stressige Situation in deinem Alltag aus. Denke an eine wiederkehrende, wirklich belastende Situation, auch wenn sie nur einmal vorgekommen ist und sich seither in deinem Verstand wiederholt.

Während du die Fragen beantwortest, gestatte dir, innerlich zu Zeit und Ort des belastenden Ereignisses zurück zu gehen. Schreibe kurze, einfache Sätze.

➡️ Hier bekommst du mehr Tipps, welche dir helfen das Arbeitsblatt auszufüllen: https://herzensglueckskind.com/2019/07/11/tipps-fuer-das-arbeitsblatt-urteile-ueber-deinen-naechsten/

✅ Hier geht´s zum Arbeitsblatt: https://thework.com/wp-content/uploads/2019/03/Arbeitsblatt_UrteileUberDeinenNachsten.pdf

 

Facebook-Gruppe

❓ Stelle all deine Fragen hier in der > Facebook-Gruppe< !

❤️ Poste dein Arbeitsblatt in der Gruppe um Feedback zu bekommen.

 

Los geht‘s!

Alles Liebe

Andrea

P.S.: Du bist der Schlüssel für bedingungslose Liebe <3 

Magst du von mir begleitet werden?

Arbeitsblatt Urteile über deinen Nächsten ausfüllen

Tipps für das Arbeitsblatt Urteile über deinen Nächsten

Arbeitsblatt Urteile über deinen Nächsten (download)

Da liegt es nun vor dir. Dieses Arbeitsblatt.

Es soll dazu dienen alle deine Überzeugungen auf ein Blatt Papier zu bringen. 

Welches anschließend deine Vorlage für die Work sein soll. 

Starten wir mit meine  Tipps für das Arbeitsblatt Urteile über deinen Nächsten: 

Fühl mal hin.

Tun sich in dir Widerstände auf, das niederzuschreiben was du wirklich denkst?

Hast du ein schlechtes Gewissen, weil du von deinem Kind Dinge willst, für welche es nicht zuständig ist?

Willst du am liebsten gar nicht über die fiesen Gedanken (über deine Mitmenschen) nachdenken? Und schon gar nicht aufschreiben!

Ich kenne solche Widerstände gut.

Und kann dir sagen, dass es sich so sehr lohnt über diesen Schatten zu springen. 

(mehr …)

Das Spiegelbild – Selbstliebe ist die einzige Lösung – Gastbeitrag

Ich habe für euch einen Gastbeitrag von einer 

liebevollen Mama,

welcher euren gnadenlosen Blick auf euch selbst einfängt und ihm die Möglichkeit gibt, sich in Liebe zu wandeln.

Dankschön, dass du uns deine wunderschönen Gedanken über Selbstliebe schenkst! 

Echt jetzt?

Das soll ich sein?

Hier bin ich, ich sitze auf unserem Bett und starre in einen Spiegel.

Was ich sehe, gefällt mir nicht.

Das soll ich sein?

Diese Frau mit den 15 Kilo zu viel (die sich dennoch zum Frühstück eine Schokotarte gegönnt hat). Diese Frau, die ein Kind weniger in ihrem Leben hat, als sie sich gewünscht hat (und sich trotzdem weigert Ovulationstests in ihren Tagesablauf einzubauen).

Die, mit den mal wieder verquollenen Augen und der tiefen Denkfalte auf ihrer Stirn, die mit den schon ergrauten Haaren, dem Viertel-Teilzeitjob und dem Hang zur Küchenpsychologie. Echt jetzt?

(mehr …)

Warum es nicht genügt, dein inneres Kind zu finden

Wenn es um Selbstreflexion geht, fällt immer wieder der Begriff “ inneres Kind „.

Dieses innere Kind existiert in uns und hat alle Weisheit in sich. Es weiß ganz genau was wir brauchen, weil es all unsere hungernden Bedürfnisse und unsere sehnlichsten Wünsche kennt. Daher weiß es, was uns guttut und was uns schadet. In ihm liegt unsere Kreativität, die Intuition sowie die Fähigkeit anderen zu vertrauen. Es trägt das Wissen zur grundsätzlichen Gleichheit aller Menschen in sich.

Unser inneres Kind kennt keine Logik, weil es durch und durch Intuition und Gefühl ist.

Der innere Erwachsene

Viele wissen ganz genau über das innere Kind Bescheid. Sie wissen, wie weise es ist.

Doch dieses Wissen alleine genügt nicht!

Unser inneres Kind ist ganz im „Sein“. Die Möglichkeit zum Handeln fehlt ihm gänzlich!

Deshalb braucht es einen inneren Erwachsenen, der ihm durch seine Handlungen zeigt, dass er es liebt. Jemanden der ihm zuhört, es versteht. Jemand der unserem inneren Kind hilft, seine Bedürfnisse zu erfüllen. Mit einem Wort: Ein liebevoller innerer Erwachsener ist nötig, damit sich unser inneres Kind entfalten kann.

In unserer eigenen Kindheit haben viele von uns lieblose Handlungen von unseren Bezugspersonen erlebt. Ohne es zu wollen, sind diese zu unseren inneren Erwachsenen geworden. Dieser lieblose (innerer) Erwachsene ist sozusagen ein Abbild der Lieblosigkeit, welche wir in unserer Kindheit erlebt haben.

Wir merken es im Außen, wenn wir zu unseren (echten) Kindern Dinge sagen, die gar nicht unserer Haltung entsprechen. Wenn wir andere für unsere Gefühle verantwortlich machen. Wenn wir andere Menschen kontrollieren wollen. Doch auch in unserem Inneren lebt dieser lieblose Erwachsene seine Überzeugungen aus.


Dieser lieblose Erwachsene tut unserem inneren Kind weh. Immer und immer wieder.

Der (innere) AUTORITÄRE Erwachsene

Dieser lieblose Erwachsener hat die Wahl getroffen keinerlei Verantwortung für die Gefühle des inneren Kindes zu übernehmen. Er will die Angst, die Traurigkeit und vor allem das Gefühl des Alleinseins auf keinen Fall spüren. Er übernimmt auch die Verantwortung für die Freude des Kindes nicht.

Er besteht auf Regeln und Verpflichtungen, er setzt – zum Vollzug – unter anderem Angst, Scham- und Schuldgefühle ein. Der lieblose Erwachsene spaltet das innere Kind einfach ab. Er missachtet seine Wünsche und Gefühle. Er ist verurteilend, herabsetzend, kontrollierend und kritisch.

Er ist unsere innere Stimme die sagt, dass das wir (bzw. unser inneres Kind) falsch, dumm, selbstsüchtig oder unwichtig sind. Er sagt uns all die schlimmen Dinge, die passieren können, wenn wir es nicht „richtig“ machen.

Er sagt unserem inneren Kind, dass es nur dann liebenswert sei, wenn es sich aufopfert. Und dass es automatisch selbstsüchtig ist, wenn es sich selbst glücklich macht.

Doch das ist eine fette Lüge. Denn zu erwarten, dass die anderen mich glücklich machen müssen, ist in Wirklichkeit selbstsüchtig! Und so schmerzhaft!

Seine Hauptabsicht besteht darin, das innere Kind zu kontrollieren.

Der (innere) GLEICHGÜLTIGE Erwachsene

Wenn der innere Erwachsene gleichgültig ist, dann hüllt er sich in Abwesenheit. Das innere Kind soll mit allem alleine fertig werden. Er erlaubt dem inneren Kind selbstzerstörerisch zu sein. Oder, dass das innere Kind andere mit Worten oder Taten verletzen darf.

Dieser lieblose Erwachsene geht nicht auf die Wünsche und Bedürfnisse des Kindes ein. Er lehnt die Verantwortung für das innere Kind völlig ab, sodass das Kind gezwungen ist, seine Bedürfnisse von Menschen im Außen stillen zu lassen.

Solange innere Erwachsene nicht die Verantwortung für die Gefühle des inneren Kindes übernimmt, bleiben wir in dem Glauben, dass wir schlecht sind. Und somit unfähig sind, uns selbst glücklich zu machen. Wir lassen uns selbst im Stich und machen die anderen (im Außen) für unser Leid verantwortlich.

Unser innerer Erwachsene hat als einziger die Macht zu handeln. Er muss im Sinne unseres inneren Kindes eine neue Entscheidung treffen!

Der innere liebevolle Erwachsene

Dieser Erwachsene ist bereit die Verantwortung zu übernehmen. Er will lernen das innere Kind gut zu versorgen. Er will es kennenlernen. Es unterstützen. Er will lernen das innere Kind zu lieben.

Dieser Teil von uns bringt den Mut auf, in unser Innerstes zu schauen. Er will alle unsere Gefühle annehmen, anstatt sie wegzureden oder sie herunterzuspielen.

Der liebevolle Erwachsene handelt im Interesse des inneren Kindes. Er setzt sich für seine zarten Wünsche, seine hungernden Bedürfnisse und seine Sehnsüchte ein.

Wenn das innere Kind müde ist, bringt er es ins Bett. Wenn es hungrig ist, bereitet er ihm eine Mahlzeit zu. Wenn das Kind Kontakt haben will, dann ruft er jemanden an. Wenn das Kind ein Bild visualisiert, malt es der liebevolle Erwachsene auf die Leinwand. Wenn das innere Kind zum Beispiel traurig ist, geht er mit ihm durch die Trauer. Er lässt es nicht alleine.

Der liebevolle Erwachsene drückt durch sein Handeln die Bedürfnisse des Kindes aus.

Nochmals: Das innere Kind kann nicht handeln, nur der innere Erwachsene!

Das geliebte (innere) Kind

Wenn sich unser inneres Kind geliebt fühlt, sind wir kreativ, vertrauensvoll, intuitiv, fantasievoll, neugierig, leidenschaftlich, staunend, spontan, lebendig, begeistert, sinnlich usw.

Nur ein flüchtiger Kontakt mit unserem inneren Kind öffnet die Tür zur reinen Lebensfreude.

Das ungeliebte (innere) Kind

Wenn der innere Erwachsene die Verantwortung für die Gefühle und Bedürfnisse ablehnt, dann fühlt sich das innere Kind ungeliebt, verlassen und alleine. Das Kind schließt daraus, dass es schlecht ist. Angst, Schuld- und Schamgefühle sind die fatale Folge. Einsamkeit, ist das schmerzhafteste Gefühl von allen.

Das innere Kind will dieses Gefühl nie wieder erleben und beginnt zu denken, dass die anderen (im Außen) es verlassen, ablehnen oder versuchen es zu kontrollieren. Das innere Kind projiziert also den inneren lieblosen Erwachsenen auf die Menschen im Außen.

Unser inneres Kind hat in der Folge dauernd Angst etwas falsch zu machen, weil es fürchtet deshalb abgelehnt zu werden. Es will verzweifelt alles richtig machen. Das Kind sehnt sich nach Vorschriften und Regeln um sich zu schützen. Es will immerzu perfekt sein.

Das Kind wird süchtig nach Bestätigung von außen, weil ihm der innere lieblose Erwachsene sie einfach nicht gibt.

Perfektionismus und Angst sind Symptome der Trennung zwischen dem inneren Kind und dem inneren Erwachsenen.

Ich will die anderen kontrollieren

Das ungeliebte Kind versucht zu kontrollieren, was die Menschen von ihm denken und wie sie es behandeln. Indem es unter anderem Schuldgefühle und Angst einflößt. Seine Methoden dazu sind: Gereiztheit, Tadel, Liebesentzug, Weinen, Lügen, Moralpredigten, …

Andererseits kann es auch passieren, dass sich das innere Kind extrem anpasst und große Fürsorge für andere Menschen lebt. Es überschlägt sich nahezu vor Nettigkeiten. Es denkt, dass es nicht wichtig ist, was es fühlt und sich wünscht.

Es meint, dass es die Menschen mit seiner Fürsorge dazu bringen kann, es zu lieben und anzuerkennen.

Ich will nicht verschlungen werden

Die Angst beherrscht zu werden, ist genauso mächtig wie die Angst abgelehnt zu werden. Das innere Kind schützt sich dagegen mit Widerstand. Es meint, wenn es das tut, was sich andere von ihm wünschen (selbst wenn das Kind das auch möchte), verliert es sich selbst. Es entscheidet mit seinem Widerstand in Wirklichkeit gar nicht, was es wirklich will. Es macht nur das Gegenteil, was sich der andere wünscht.

Das ungeliebte innere Kind ist so verzweifelt allein und agiert auf der Basis von falscher Annahmen. Es denkt, dass es durch Manipulation bewirken kann, dass die anderen es lieben, sehen, hören und bestätigen. Sie sollen ihm geben was es braucht.

Doch der innere Erwachsen ist dafür zuständig! Keiner im Außen kann ihm geben was es braucht!

Rede mit deinem inneren Kind! (JEDEN TAG!)

Um frei zu sein, ist also der Dialog zwischen dem inneren liebevollen Erwachsenen und dem inneren Kind nötig.

Such dir ein Foto von dir als Kind, auf dem du 5-7 Jahre alt bist. Dein liebevoller Erwachsener in dir hat nun die Aufgabe mit deinem verletzten inneren Kind Kontakt aufzunehmen. Anfangs ist es schwer, die verschiedenen Stimmen in dir zuzuordnen.

Der innere liebloser Erwachsene sollte jetzt eine Pause machen.

Unser liebevoller Erwachsene und unser inneres Kind sollen miteinander in Kontakt treten. Es ist wichtig, es aufzuschreiben um geübter zu werden und gleich zu merken, wenn sich der lieblose Erwachsene einmischt.

Zwei Stühle

Stelle dafür zwei Stühle auf. Auf einem stellst du dein Foto von dir als Kind. Nimm dir was zu schreiben und setze dich auf den Stuhl deines liebevollen Erwachsenen. Begrüße dein inneres Kind und frag es etwas.

Sei neugierig und sanft.

Achte dabei darauf, dass du deinem Kind zuhörst und auf seine Gefühle eingehst, anstatt dich zu rechtfertigen oder es kleinzureden. > so geht’s

Beispiel:

Setz dich mit Zettel und Stift auf den Stuhl deines inneren liebevollen Erwachsenen und sprich zum Foto von dir.

E: Hey meine Kleine, wie geht es dir gerade?

Jetzt setzt du dich auf den Stuhl deines inneren Kindes. Atme durch, fühle dich in dein inneres Kind ein. Schließe die Augen, wenn du magst.

K: Ich fühle mich so alleine, wenn du mich ignorierst. Ich hasse dich dafür, dass du immer nur für dieses andere Kind (mein „echter“ Sohn) da bist. Mich vergisst du dann völlig. Ich bin so wütend auf dich!

Wahrscheinlich spürst du jetzt den Drang zu erklären, wieso du dich um dein echtes Kind kümmern musst. Tu das auf keinen Fall, dein inneres Kind wird sich dadurch nicht besser fühlen. Im Gegenteil!

E: Du fühlst dich von mir alleine gelassen. Du fühlst dich von mir vergessen und hast eine große Wut auf mich.

K: Ich vermisse dich so. Ich fühle mich nicht wichtig für dich. Ohne dich bin ich so alleine. Es tut mir so weh. Ich will weinen und nie wieder aufhören.

E: Du fühlst dich nicht wichtig für mich und der Schmerz in dir ist so groß. Darf ich dich in meine Arme nehmen und dich wiegen?

K: Ja, Mama.

Ich nehme mein inneres Kind in den Arm und beginne es sanft zu wiegen. Ich schaue liebevoll in seine traurigen Augen. Es beginnt leise zu weinen.

E: Du kannst so lange weinen, so viele Tränen in dir sind. Ich bin da. Ich halte dich. Ich gehe mit dir durch dein schmerzhaftes Gefühl. Ich halte es aus.

Nachdem mein inneres Kind alle Tränen geweint hat, sagt es:

K: Ich will, dass du mehr Zeit mit mir verbringst. In der wir was machen, das uns Freude macht.

E: Du willst Zeit mit mir verbringen. Was willst du in unserer Zeit machen?

K: Ich will, dass du mir ein spannendes Buch vorliest. Oder, dass wir gemeinsam Musik hören. Und, dass wir uns mit lieben Menschen öfter treffen. Und wir könnten malen, ich liebe es kreativ zu sein!

E: Lass uns gleich im Kalender was eintragen! Ich plane es für uns.

Es ist der Job vom inneren Erwachsenen die Zeit einzuplanen. Er ist für das Handeln verantwortlich! Sobald er es versäumt, macht das innere Kind die Menschen im Außen verantwortlich. Dafür, dass wir keine Zeit für uns haben. Wir werden toxisch für die Außenwelt. Und damit auch für unser „echtes“ Kind!

Das Leben mit deinem liebevollen inneren Erwachsenen

Im Alltag ist unser innerer Erwachsene außerdem dafür verantwortlich, für uns einzustehen. Uns liebevoll zuzuhören. Er ist derjenige, der stets an uns glaubt. Er steht hinter unseren Gefühlen und hilft uns, durch diese durchzugehen. Dieser innere Erwachsene ist mutig und nimmt uns an, wie wir sind. Er ist aufmerksam und merkt, wenn sich der lieblose Erwachsene einmischt. Er schützt uns vor Verletzungen.

Wir bemühen uns so sehr liebevoll zu unseren „echten“ Kindern zu sein und vergessen, dass das innere Kind unseren liebevollen Erwachsenen genau so dringend braucht.

Es ist kein liebevoller Kontakt im Außen möglich, wenn keine innere Verbindung zu uns selbst existiert!

Alles Liebe

Andrea

Willst du Begleitung auf deinem Weg zu einer liebevollen Beziehung zu dir und zu deinem kleinen Menschen? 

Ich bin gerne für dich da! (klicke hier)

Kind beibringen aufs Klo zu gehen

Eltern-Lüge: Ich muss meinem Kind beibringen aufs Klo zu gehen

Haben wir unserem Kind das Laufen gelernt?

Haben wir unserem Kind das Sprechen beigebracht?

Haben wir unserem Kind Dankbarkeit ins Herz gezaubert?

Nein. Egal was wir tun. Unsere Kinder lernen Laufen, sie lernen Sprechen. Selbst Dankbarkeit entspringt aus ihrem Inneren (Hier habe ich bereits darüber geschrieben).

Wieso bilden wir uns plötzlich ein, dass wir ihnen beibringen können ihre Blase zu kontrollieren?

Wir überschätzen uns da vollkommen.

Wovor haben wir denn Angst?

Kennst du einen Erwachsenen, der noch in die Hose pullert?

Töpfchentraining

Anstatt uns die Realität anzusehen, beginnen wir irgendwelche Töpfchentrainings zu starten.

Puh, ich finde solche Anleitungen voll gruselig: „Setzt dein Kind immer zur selben Zeit aufs Töpfchen. Das Kind muss sitzen bleiben, bis es in den Topf macht.

Was lernt mein Kind daraus wirklich?

  • Der Stärkere gewinnt. (Es wird vielleicht denken: Wenn ich mal groß bin, übe ich auch Macht gegenüber Schwächeren aus)
  • Man darf mich zwingen, was zu tun was ich nicht will. Ja das ist Gewalt! Emotionale oder gar Körperliche . (Welches Kind mag es schon, lange auf dem unbequemen Töpfchen (Klo) zu hocken?)
  • Ich kann mir nicht vertrauen, meine Eltern wissen besser über meinen Körper Bescheid. (Es sitzt durch das „Training“ oft eine elend lange Zeit am Topf, ohne zu müssen)
  • Es verlernt sehr wahrscheinlich die Freude am Erforschen seiner Körperfunktionen.

Viele Leute denken trotzdem, dass ihr Kind durch das Töpfchentraining gelernt hat, seine Blase zu beherrschen. Da muss ich euch enttäuschen, das passiert aufgrund einer ganz natürlichen Entwicklung im Gehirn, welche die Reifung der Blasenkontrolle mit sich zieht.


Belohnung (Bestrafung)

  • „Wenn du aufs Klo gehst, kriegst du ein Bonbon.“
  • „Wenn du es 10 Mal schaffst in den Topf zu pullern, machen wir einen schönen Ausflug.“
  • „Wenn du ins Töpfchen machst, darfst du fernsehen.“

Wir beginnen zu belohnen, wenn das Kind seinen Urin oder seinen Kot ins Klo macht.

Was ist das für ein Wahnsinn? Wir glauben somit, unser kleiner Mensch will das nicht lernen, ohne ein Leckerli.

Viele meinen, das hat nix mit Bestrafen zu tun. Doch! Wir bestrafen unser Kind durch die Nichtgabe der Belohnung, wenn es mal daneben geht.

Nein, unser Kind wird mit 20 Jahren nicht mehr in die Hose machen!


Versprochen, egal was wir veranstalten: Unser Kind wird rein. Wenn es (bzw. sein Körper) dazu bereit ist. Hören wir doch auf zu denken, dass wir die Obergötter sind und dem Kind das natürlichste der Welt lernen können. Durch unser unreflektiertes Zutun verzögert sich das ganze höchstens und außerdem leidet die Beziehung zum Kind.

Es gibt die Möglichkeit unser Baby abzuhalten. Damit lernen wir es ihm auch nicht, doch es ist bestimmt angenehmer als die nasse Windel am Po zu tragen.

Wenn das Kind schon älter ist: Achte auf die Zeichen des Kindes, wann es dazu bereit ist. Nein, das Alter ist nicht ausschlaggebend. Jedes Kind ist anders!

Meist zeigt es sich, dass es keine Windel mehr tragen will. Dein Kind ist der Experte für seinen Körper. Es selbst entscheidet, wann es soweit ist. Wir können dann achtsam hinschauen und fragen, ob es mal muss und ihm das Töpfchen oder das Klo zeigen.

Im Grunde wissen sie bereits, wohin wir pullern. Kinder wollen so sein wie wir. Und sie sind schlau.

Abgesehen davon, finden es (ab einem bestimmten Zeitpunkt) bestimmt wenige kleine Menschen angenehm, wenn die Pampe in der Windel klebt.

Was ist unsere Aufgabe?

Unser Job ist es, uns das ganze so angenehm wie möglich zu machen. Denn unser Stress überträgt sich auf das Kind. Sie haben so feine Antennen.

Tagsüber:
Frag dein Kind, ob es mal muss. Lass es zuhause untenrum ohne Kleidung rumlaufen, dicke Socken helfen im Winter. Stell das Töpfchen in die Nähe deines Kindes. Nimm beim Rausgehen Wechselkleidung mit. Leg Handtücher auf den Autositz.

Nachts:
Leg schichtweise Handtücher ins Bett des Kindes. Wenn es danebengeht, kannst du die nassen Schichten wegtun und es kann auf den darunterliegenden trockenen Handtüchern weiterschlafen.

That´s it. Alles andere kannst du deinem Kind überlassen.

Bettnässen – Einkoten

Enuresis und Enkopresis sind die Fachbegriffe dafür. Hierfür gibt es physiologische oder/und psychische Hintergründe.

Töpfchentraining oder Belohnungssysteme versagen hier allemal. Hier braucht es einfühlsame ärztliche Behandlung und Begleitung.

Die Wahrheit

Es gibt 2 Möglichkeiten, wie wir mit unserem Kind durch das Rein-Werden gehen.

Mit unnötigem Stress, welcher nur von uns erzeugt wird.

ODER

Ganz entspannt mit Liebe und Vertrauen in unseren kompetenten kleinen Menschen.

Du hast die Wahl!

Alles Liebe
Andrea

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Hier gibt´s ein cooles Buch, welches euch ermöglicht mit spielerischer Leichtigkeit mit dem Klo-Thema umzugehen 🙂

Hier gibt´s noch einen ausführlicheren Artikel. Falls du mehr Fakten brauchst.

Das passiert, wenn du deinem Kind auf Augenhöhe begegnest

In der Vergangenheit bekam ich viel Kritik, dass ich meinen Sohn doch zu viel verwöhne und dass er mir ja auf dem Kopf herumtanzt.

  • Wenn ich gerade Zeit habe, bringe ich meinem Herzensglückskind zum Beispiel sein gewünschtes Schleich-Tier aus dem Bad, obwohl er es auch selbst holen könnte.
  • Ich sage zu ihm ein ernst gemeintes „Danke“ wenn er mir im Haushalt hilft. Niemals verlange ich, dass er „Danke“ sagen MUSS, zu keinem.
  • Wenn er vom Spielplatz nicht gleich heim gehen mag, warte ich noch ein bisschen bis er fertig gespielt hat. weiterlesen
Schimpfwörter

Wieso wir unserem Kind die Schimpfwörter nicht wegnehmen dürfen

Heute habe ich einen ganz besonderen

Gastbeitrag von einer genialen Mama

für euch. Lasst euch von ihrer Leichtigkeit (bezüglich Schimpfwörter) verzaubern. Ihre Worte lassen all unsere alten Vorurteile und Gedanken über Schimpfwörter miteinander tanzen. Damit wir die Wahrheit sehen können:

Unsere kleinen Menschen wollen keinem mit ihren Worten wehtun. Echt nicht!

Lehnt euch zurück und kommt mit, in eine Welt in der es kein „Gut“ oder „Schlecht“ gibt.

Du Liebe, ich danke dir von Herzen für diesen genialen Gastbeitrag!:

Hallo, ich bin Kacke!

Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Ich stand am Wickeltisch, mein Baby gluckste vor sich hin und auf einmal ein leises undeutliches „BaBa“. Mein Atem stand still, ich sah ungläubig mein doch gerade erst geschlüpftes Baby an und konnte es kaum fassen.

Sein erstes Wort!

Na gut, es war nicht Mama, aber halb so schlimm, Hauptsache das erste Wort. „Schaaaaaaaatzzzz!“ zitierte ich meinen Mann herbei und erzählte ihm die umwerfenden Neuigkeiten. Konfetti, Freudentränen, alkoholfreier Sekt, ein Eintrag in das Babybuch, das erste Wort (naja, Halbwort). Was für ein Ereignis.

Und es wurden jeden Tag mehr, was für eine aufregende Zeit, wir wurden begleitet vom Einhörnchen, dem Rinengrötchen und dem Hoafen. So viel Lachen, so viel Freude, wir genossen die Anfänge unserer Kommunikation und dann kam „ES“. Ganz unvermittelt stand es auf einmal in unserem Wohnzimmer, das erste Schimpfwort:

„Kacke!“

… und wieder „Schaaaaaatzzzz!“ mit hängenden Schultern die erste Diskussion über ein nicht feierwürdiges Wort. Jaja, die ganzen tollen Ratschläge, verlass den Raum, atme, zähle bis 10, alles super, aber habt ihr eine Ahnung, wie oft bei einem knapp 4jährigen das Wort „Kacke“ verwendet wird?

Ständig, in jedem Moment, in jedem Kontext – Beispiele? „Kackemama“, „Kackenentekacke“, „Da oben hängt Kacke an der Wand“, „Da laufen Kackemonster, die wollen Kackeburger mit Kackemayonaise und Kackeketchup!“

Ich atme

… also bis ich hyperventiliere und zähle bis in den 100-stelligen Zahlenraum. Ich brauchte eine andere Lösung, eine die für mich passt und die meinem Wunsch nach einem friedlichen Miteinander erfüllt.

Meine Lösung, seitdem ich Kind bin: Dingen ein Gesicht zu geben, vor denen ich Angst habe, die mich bedrücken, die ich nicht annehmen kann.

Also entstand:

Ja, ganz niedlich, aber so wirklich reichte das noch nicht. Ich fand „ES“ immer noch nervig und anstrengend und ich wollte „ES“ nicht bei uns zu Hause haben.

Was könnte also noch helfen? Kacke sollte lebendig werden, fühlbar und sympathisch.

So begann seine Geschichte:

Hallo, ich bin Kacke!

Ich habe 5 Buchstaben und 2 Silben! Je nach Situation, wiege ich mal mehr oder weniger schwer! Ich bin sehr wandlungsfähig und liebe die Herausforderung.

Ich gehe total gerne in den Kindergarten, dort gibt es so viele wunderbare Aufgaben für mich. Manchmal sitze ich mit drei Jungs zusammen versteckt unter dem Tisch und sie lassen sich Wörter einfallen, an die sie mich einfach ranhängen.

Dieses Spiel macht einfach mega Spaß und ich fühle mich so wohl in dieser kleinen, geheimen Gemeinschaft, in der nur wir die Worte und den Humor verstehen, der uns verbindet.

Wenn sich jemand ungerecht behandelt fühlt, dann bin ich natürlich auch sofort zur Stelle, begleite Wut und Trauer des kleinen Menschen, stelle mich zum rumfluchen zur Verfügung.

Ich mag diesen Moment, wenn ich merke, dass meine Energie geholfen hat und der kleine Körper sich wieder entspannt und zur Ruhe kommt.

Auch wenn ich am liebsten kreativ bin, so unterstütze ich auch jederzeit wenn ich merke, dass sich ein Kind einsam fühlt. Dann werde ich richtig laut und ziehe jegliche Aufmerksamkeit auf mich (ich weiß ich bin klein, habe jedoch eine große Wirkung).

Ich finde die Reaktion auf meine Bemühungen zwar noch verbesserungswürdig, aber hey, das Kind ist nicht mehr alleine, das ist, was in diesen Momenten für mich zählt.

Natürlich bin ich nicht nur mit den kleinen Menschen unterwegs, auch die Großen erleichtern sich mit mir Ihren Schmerz, verschaffen sich Aufmerksamkeit, schaffen Distanz, geben ihren Aussagen Nachdruck und stehen für Ihre Grenzen ein.

Was mir hier fehlt, ist der Spaß, sie haben vergessen wie viel Freude sie früher mit mir hatten, wie geheimnisvoll und eindrucksvoll ich mal gewesen bin.

Ich werde oft nicht als das gesehen, was ich eigentlich bin, ein wertvoller Beitrag zu einem lebendigen, authentischen, emotionalen Miteinander. Das finde ich manchmal sehr traurig, doch dann begleite ich wieder die kleinen Menschen und merke, dass ich für sie unglaublich wertvoll bin.

Das gibt mir ein sehr wohliges und warmes Gefühl und ich freue mich, dass ich in dem Leben von so vielen Menschen beitragen darf.

„Oh wow!“,

dachte ich mir, als ich diesen kurzen Steckbrief von Kacke las. Wie schön, dass ich dieses liebenswerte, talentierte und facettenreiche Wort endlich persönlich kennen lernen durfte.

Jetzt kann ich es voller Freude in unserer Wohnung rumhüpfen sehen und lade es immer wieder gerne ein, mit uns farbenfrohe Wortschöpfungen zu kreieren, zu wüten oder traurig zu sein.

Danke Kacke, dass du unser Leben so bereicherst und mich sanft auf all die Wörter vorbereitest, die mir in meiner Welt als Mutter noch begegnen werden!

Ich bin Mama, Name, Alter und Gewicht tun hier nix zur Sache 🙂

Ich habe einen Sohn und einen wundervollen Mann, mit dem ich herrlich kontrovers diskutieren kann. Ich gehe arbeiten, liebe es laut Musik mitzugrölen, Excel-Listen zu erstellen und habe ein Herz für Schimpfwörter.

So klappt beziehungsorientiertes Zähneputzen

Oft sind es die kleinen Nebensächlichkeiten, die dir als Ehemann die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Ein Klassiker der alltäglich kleinen Grenzerfahrungen ist für Männer das Zähneputzen. Wir Ärzte empfehlen das tägliche Zähneputzen ab dem ersten Milchzahn. Immer wieder stellt diese Thematik Ehemänner vor Herausforderungen und wirft Fragen auf.

Ein Dauerbrenner im Gespräch und erstaunlicherweise auch unter Kolleginnen ist die Frage, ob man Frauen festhalten darf, um ihnen die Zähne zu putzen. Männer äußern in diesem Zusammenhang die verschiedensten Ängste. Von „Ich habe Angst, meiner Frau ein Trauma zuzufügen“ über „Ich möchte nicht, dass sie die Lust am Zähne putzen verliert“ ist alles dabei.

Oftmals funktioniert das Zähneputzen bei jüngeren Frauen ohne Probleme. […] Leider geht diese Phase bei den meisten Ehefrauen auch einmal zu Ende, und dann berichten die Ehemänner alle das Gleiche:

Die Frauen schreien, wehren sich, strampeln – kurz: sie tun einfach alles, um ihrem Mann das Leben schwer zu machen. Weiterlesen

Sag das niemals zu deinem Kind

Sag diese Sätze auf keinen Fall zu deinem Kind!

Dieser Spruch hat mich inspiriert diesen Blogbeitrag zu schreiben:

Ich praktiziere jetzt einen ganz neuen, extremen Umgang mit meinen Kindern: Ich behandle sie wie echte Menschen.

Mit so vielen von uns ausgesprochenen Sätzen, behandeln wir unsere Kinder ganz und gar nicht wie Menschen:

Bestrafungen und Belohnungen

„Wenn du jetzt nicht sofort aufhörst deine Schwester zu hauen, musst du in dein Zimmer gehen!“

Wollen wir, dass unser Kind seine kleine Schwester nicht haut, weil es seine Schwester doch eigentlich liebt und sie nicht verletzten will, oder weil es dem Zimmerarrest entgehen will?

„Wenn du jetzt aufräumst, kriegst du ein Eis!“

Wollen wir, dass unser Kind aufräumt, weil es die Ordnung schätzt, oder weil es ein Eis will?

„Wenn ihr nicht sofort aufhört zu streiten, darf keiner von euch mit dem Auto spielen!“ weiterlesen

Wenn du nicht brav bist, bringt dir das Christkind nichts!

„Wenn du dein Zimmer nicht aufräumst, bringt dir das Christkind keine Geschenke!“

Was?!? Das Christkind ist in Wirklichkeit ein berechnendes Scheusal und noch dazu ein raffinierter Erpresser? Ist das der Weihnachtsgedanke?

Ich sehe dieses Christkind vor mir, wie es von Fenster zu Fenster fliegt und mit gehässiger Stimme ruft:

„Sei gefälligst so wie deine Eltern dich haben wollen, sonst kannst du deine Geschenke knicken, he he he!

Mal ehrlich, dem Christkind ist es piepegal, ob im Zimmer Chaos herrscht oder nicht. weiterlesen

Kakerlacula

Kakerlacula – Rezension – gemeinsam spielen statt gegeneinander

 

Bin ja immer der Suche nach Spielen, die ein Gemeinsam-Spielen ermöglichen 🙂 Ich mag keine Spiele, in denen es Gewinner und Verlierer gibt. Es impliziert für mich ein: „Ich bin besser, als du!“

Und ja! Ich ärgere mich beim Spiel „Mensch ärgere dich nicht“!

Mein Mann und unser Sohn spielen – wenn auch selten – jedoch schon Wettkampfspiele. 

Mir geht es beim Spielen um Spaß. Um Gleichwürdigkeit. Und um ein Gemeinsam statt Gegeneinander. Aber das wisst ihr ja, wenn ich mich schon länger lest 😉 Das folgende Spiel ermöglicht ein geniales Miteinander! 

Das neue Lieblingsspiel meines Herzensglückskindes ist: 

Kakerlacula

von Ravensburger

… und meins auch!

Wir betreten gemeinsam ein Schloss, welches vom gemeinen Kakerlacula (einer Vampir-Kakerlake) besetzt wird. Um das Schloss zurückzuerobern, müssen wir alle Kerzen anzünden. Er hasst nämlich das Licht … und Knoblauch. Ist ja auch eine Vampir-Kakerlake 🙂 

Das ist gar nicht so einfach, denn Kakerlacula flitzt wie wild durch alle Räume. Ich finde es so witzig, wie das batteriebetriebene Vieh durchs Labyrinth des Schlosses vibriert. Wir würfeln und starten in Richtung Kerzen.

Wenn wir den Raum erreicht, haben drehen wir die Kerzenkarte um und Schwups ist die Kerze entzündet. Wenn aber Kakerlacula den Raum betritt, heißt es Bauch einziehen und Luft anhalten. Denn wenn er uns erwischt, müssen wir zurück ins Kinderzimmer. Außerdem muss einer der Knoblauchchips in den Burggraben abgegeben werden. Sind keine Chips mehr übrig, gehört das Schloss Kakerlacula.  Weiterlesen

Mein Kind soll mich nicht „blöde Mama“ nennen – Ist das wahr?

Mein Herzensglückskind will noch ein Tier-Keks haben. Ich sage ihm, dass die Kekse leer sind. Und zähle ihm die Alternativen auf. Er lehnt alles ab und will neue kaufen gehen. Ich will aber jetzt kochen. Er stampft auf den Boden und schreit:

„Du bist so eine blöde Mama!“

Wenn mich Dinge sehr beschäftigen, mache ich eine heilsame Work, welche aus 4 Fragen und den Umkehrungen besteht. Hier geht´s zur kompletten Anleitung von The Work. 

Meine Work

Glaubenssatz: Mein Sohn soll mich nicht „blöde Mama“ nennen.

Ist das wahr?

JA!

Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?

Naja. Ganz sicher weiß ich es nicht, ob das wirklich das Beste für uns wäre.

Also: Nein.

Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst? Er soll mich nicht „blöde Mama“ nennen.

Ich fühle mich gekränkt. Mein Herz verkrampft sich. Fühle mich als schlechte Mama und wertlos. Denke, dass mich mein Sohn ablehnt. Es macht mich wütend. Ich mache so viel für ihn und er wertet mich ab. Ich versinke in der Opferrolle

…. und fliege vollkommen aus der Verbindung zu meinem Kind. Bin in seiner Angelegenheit, weiß ganz genau wie er sich verhalten soll. Wenn ich in seinen Angelegenheiten bin, ist keiner bei mir.

Ich verliere den Kampf gegen die Realität: „Er sagt blöde Mama“. Und bin abgeschnitten von ihm und von mir selbst.  Weiterlesen

Einen Sicheren Ort erschaffen – Einfache Ankerübung

Es gibt Momente, in denen es mir nicht gut geht. Ich habe mir meinen Sicheren Ort erschaffen. Welcher mir in schwierigen Situationen hilft, wieder zurück zu mir selbst zu kommen.

Ankerübung – Sicherer Ort

Ich liebe das Meer.

Deshalb habe ich mir in meiner Fantasie einen Sicheren Ort gebaut. Es ist ein helles Haus direkt am Meer. Es hat riesige Fenster, welche meist offen sind. Alle Möbel sind weiß, auch der Teppich erstrahlt in dieser Farbe.

In der Mitte des Raumes steht ein weißes kuscheliges Bett. Wenn ich hier liege, kann ich auf das offene Meer sehen. Es ist türkis. Der Himmel ist blitzblau. Kein Wölkchen zeigt sich am Himmel.

Ich sehe auch den einsamen weißen Strand. Das Kommen und Gehen der Wellen bringen mich zurück zu mir selbst. Die Möwen schweben lautlos über den Himmel. Eine warme Brise weht durch das Fenster und streicht über mein Haar.

Das Meer in meinem Kopf ist meine Ruhequelle.

Und sie ist jederzeit abrufbar.  Weiterlesen

Adultismus

Kinder sind Menschen – Wider dem Adultismus

„Ich kann doch nicht überall Ja sagen, sonst lernt meine Frau nie, mit Enttäuschungen zurechtzukommen.“

„Meine Frau darf heute Abend ihre Lieblingsserie nicht ansehen, sie hat ja den Geschirrspüler nicht eingeräumt, wo kämen wir denn da hin?“

„Nein, ich leihe meiner Frau kein Geld für ein Eis, sie hatte heute schon genug Süßigkeiten! Sie weiß einfach nicht, wann es genug ist.“

„Meine Frau ist heute echt zu zickig, ich muss ihr jetzt Grenzen setzten, sonst lernt sie es ja nie!“

„Abends sperre ich meine Frau ins Schlafzimmer, sie muss endlich lernen alleine einzuschlafen. Wenn sie weint, ist es so hart für mich, aber ich halte durch. Es ist nur zu ihrem Besten.“

„Meine Frau übernachtet nächstes Jahr in einem Hotel, da muss sie alleine schlafen. Damit sie es lernt, darf sie nicht im Ehebett schlafen.“

„Einen Teil der Sachen meiner Frau habe ich weggeworfen, ich will mehr Minimalismus leben.“

„Wenn meine Frau weint, unterbinde ich das sofort. Sie will damit nur erreichen, dass ich nachgebe.“

„Meine Frau bekommt im Bus natürlich keinen eigenen Sitzplatz, das wäre übertrieben.“

„Wenn wir unsere Freunde besuchen, bestimme natürlich ich, wann wir heimgehen. Sie muss lernen, zu gehorchen.“

„Wenn du deine Frau zu oft Entscheidungen treffen lässt, wird sie dir bald am Kopf herumtanzen. Du wirst noch an meine Worte denken.“

„Wenn meine Frau etwas kaputt macht, dann schimpfe ich ordentlich mit ihr. Nur so lernt sie besser aufzupassen!“

Ich beschenke meine Frau natürlich nur zu Weihnachten und zum Geburtstag, sonst lernt sie Geld nie schätzen.“

„Meiner Frau zur Strafe einen Klaps auf den Po zu verpassen, finde ich vollkommen in Ordnung.“

Sexismus

Du denkst jetzt sicher „Was für ein Arschloch! Diese Frau muss den Typen sofort verlassen! Das ist doch emotionaler Missbrauch.“ weiterlesen

Mein Kind muss schwimmen lernen – Ist das wahr?

Schwimm endlich!

Als mein Sohn 4 Jahre alt wurde, mehrten sich die Aufforderungen, meinen Sohn doch zum Schwimmkurs anzumelden. Freunde und Verwandte waren sich einig, dass es wichtig ist, schwimmen von einem Profi zu lernen. Er muss schwimmen lernen.

Mein Sohn war da ganz anderer Meinung. Er blockte jeden Versuch ab. Das Zusehen bei einem Schwimmkurs hatte ein: „Nein, das will ich nicht!“ zum Endresultat.

Ich fand die Kurse auch nicht so prickelnd. Die Kinder sahen gar nicht nach „Wasser-Spaß“ aus, sondern eher nach „Wasser-Anstrengung“. Klar machten sie Spiele, doch es herrschte meist ein Befehlston, den ich gar nicht leiden kann. Auch ein anderer Schwimmkurs sagte weder mir noch meinem Sohn zu.

Wenn mich Dinge sehr beschäftigen, mache ich eine heilsame Work, welche aus 4 Fragen und den Umkehrungen besteht. Hier geht´s zur kompletten Anleitung dieser wunderbaren Methode. 

Meine Work

Glaubenssatz: Mein Herzensglückskind muss schwimmen lernen.

Ist das wahr?

Hm, alles sagen, dass er das lernen muss. Aber wer bestimmt denn das Alter? Wer sagt, dass er es genau jetzt lernen muss? Vielleicht kann er es ja auch ohne Kurs lernen?
Katie würde jetzt sagen: „Es gibt als Antwort nur ein Ja oder ein Nein.“
Ok, dann: „NEIN

Wie reagierst du auf den Gedanken, dass dein Herzensglückskind schwimmen lernen muss?

Ich dränge ihn Schwimmübungen zu machen. Werde ungeduldig, weil er sich weigert. Zweifle an mir, weil ja „alle“ Kinder einen Kurs besuchen. Habe bedenken, dass er es nie lernt.

Ich bin ungeduldig und nerve mein Herzensglückskind. Er blockiert dann total und verliert den Spaß am Wasser.  weiterlesen

Dich durch mein Herz sehen

Rezension Dich durch mein Herz sehen

Heute habe ich ein ganz besonderes Buch für euch!

Dich durch mein Herz sehen

Gewaltfreie Kommunikation für Eltern

von Hanna Brodersen

Ich lese Hanna Brodersen schon seit einigen Jahren in ihrer GFK-Facebookgruppe. Bei jedem ihrer Kommentare und Posts öffnet sich mein Herz ganz weit und genießt den warmen Empathie-Regen. Seit ich ihre Worte lese, ist auch meine innere Stimme sanfter und einfühlsamer geworden.

Als ich hörte, dass sie endlich ihr Buch veröffentlichte, war ich ganz beglückt. Ich hab mir viel davon erwartet …

…. und ich kann euch sagen: All meine Erwartungen wurden übertroffen <3

In diesem Buch lebt pure bedingungslose Liebe. Liebe für mich selbst und natürlich für mein Kind. Ich fühle mich in ihren Worten gesehen und gefühlt. Wie ihr lesen könnt, bin ich völlig verliebt in dieses Buch. 🙂

Rezension

1. Die Gewaltfreie Kommunikation

In diesem Buch erweckt Hanna die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) zum Leben. Die Theorie der „Gewaltfreien Kommunikation“ erfasste Marshall Rosenberg.

„Das Menschenbild der Gewaltfreien Kommunikation:

Wenn es uns gelingt, unsere Welt im Rahmen folgender Grundannahmen zu betrachten, schauen wir durch unser Herz:

  •  Bedürfnisse sind der Antrieb all unseres Handelns. Alles, was Menschen tun, dient dazu, Bedürfnisse zu erfüllen.
  • Jeder von uns wählt grundsätzlich die beste Strategie die ihm (aufgrund seiner Lebenserfahrung und innerer Ressourcen) zur Verfügung steht.
  • Alle Menschen haben grundsätzlich die Bereitschaft, auch zu der Erfüllung anderer Bedürfnisse beizutragen – sofern sie dies freiwillig tun können, diese Handlung nicht im Widerspruch zu eigenen Bedürfnissen stehen und sie entsprechende Möglichkeiten kennen.
  • Andere Menschen sind lediglich der Auslöser für das, was in uns lebendig ist, niemals die Ursache.   Zitat aus „Dich durch mein Herz sehen“

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Mein Kind macht mich fertig, was kann ich tun?

„Keiner unterstützt mich.“

„Immer gibt es Streit.“

„Dauernd muss es nur um die anderen gehen. „

„Nie habe ich meine Ruhe!“

„Keiner hört mir zu.“

Es gibt so Tage, da wollen wir einfach unsere Sachen packen und abhauen. Alles liegen und stehen lassen um der Alltags-Hölle zu entfliehen. Einfach nur weg…

In meiner Fantasie relaxe ich dann in einer Hängematte am menschenleeren Strand. Ich höre das sanfte Rauschen der Wellen. Möwen kreisen schwerelos über dem Meer. Eine warme Brise streichelt über mein Haar, ich atme die wunderbare Meeresluft tief ein und spüre mich endlich wieder.

Wenn ich vom Meer vor mich hin fantasiere, entspannt sich zuerst mein Nacken, dann flutet eine warme Entspannungswelle meinen ganzen Körper. Mein Atem wird ruhiger und tiefer. Alleine von ein paar Meeres-Gedanken kann sich mein Körper entspannen. Obwohl die Außensituation dieselbe bleibt. Spannend! weiterlesen

Schiebst du die Verantwortung für dein Wohlergehen auf dein Kind?

Heute schreibe ich über fiese Gedanken-Fallen.

Ich denke dann, dass mein Kind mich retten muss, indem es mein hungerndes Bedürfnis erfüllt. 

Doch inzwischen erkenne ich schnell, wenn ich in die Opferrolle falle. Mir hat das Buch „Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens„die Augen geöffnet.

Der Autor, Marshall Rosenberg, gründete die „Gewaltfreie Kommunikation“. Eine wunderbare Theorie, welche besagt, dass jegliches Verhalten eine (von vielen) Strategien ist, um sich ein bestimmtes menschliches Bedürfnis zu erfüllen.

Bedürfnisse …

  • sind unabhängig von einer bestimmten Person, einem bestimmten Ort, einer bestimmten Zeit
  • kann jeder nachvollziehen
  • werden formuliert als: „Ich brauche…“, „Mir ist…. wichtig/wertvoll.“
  • erfüllte/unerfüllte Bedürfnisse sind die Ursachen für unsere Gefühle

Eine Auswahl an menschlichen Bedürfnissen:  weiterlesen